Kapitel 37

625 13 0
                                    

Das mulmige Gefühl holte mich sofort wieder ein als ich vor unserem Haus vorfuhr. Ich stieg zögernd aus und lief auf die Tür zu. Ich blieb eine Minute schweigend vor der Tür stehen und schloss dann auf. Ich steckte den Kopf ins Wohnzimmer und ich sah meine Mutter wie sie eine ihrer Zeitschriften las. Ich ging leise auf sie zu und da sie mit dem Rücken zu mir saß, musste ich was sagen: „Hallo Mama.“ Sie drehte sich verwundert um und als sie mich sah, verdunkelte sich ihr Blick schlagartig. „Es tut mir leid, mit letztens, du weißt schon.“ „Du musst es nicht noch mal wiederholen. Es war peinlich genug!“, sagte sie vorwurfsvoll. „Ich weiß, Mama, ich hab wirklich keine Ahnung, was mit mir los war.“ „Ja, das wüsste ich auch gern. Aber ändern kann man es jetzt auch nicht mehr.“ „Ja, stimmt.“, sagte ich nur. Meine Mutter stand auf und kam auf mich zu. Dann nahm sie mich in den Arm: „Ich dachte schon du kommst nie wieder. Und ich weiß, dass es dir leid tut!“. Ich war so glücklich, dass sie mir vergeben hatte. Ich lächelte also nur und wir lösten uns dann aus der Umarmung. „So, und jetzt erzähl mir, warum du dich so lange nicht gemeldet hast! Doch nicht nur wegen unserem Streit?“. Ich wollte ihr kein schlechtes Gefühl geben, also verneinte ich. „Wieso denn? Gibt es da etwa jemanden?“ Kathrin hatte ihr es also noch nicht erzählt und in dem Moment war ich glücklich, dass weder meine Mutter, noch jemand anderes aus meiner Familie, Klatschblätter liest. Und außerdem konnte man mich auf dem Bild eh nicht so gut erkennen, redete ich mir ein und hatte doch Angst, Kathrin irgendwann über den Weg zu laufen. „Hallo? Erde an Louisa?“, hakte meine Mutter nach. Sollte ich ihr davon erzählen? Ich hatte keinen anderen Grund, wieso ich mich nicht gemeldet hatte. „Ja, vielleicht, aber mal sehen.“, sagte ich also nur. Sie musste ja nicht erfahren wer es war, und das war aufjedenfall besser so. „Wie heißt er denn?“, fragte sie neugierig. „Ach, lass uns erst mal abwarten. Ich stell ihn euch schon vor, Mama!“, wich ich ihrer Frage aus. Sie gab sich jedoch nicht so schnell geschlagen und wollte es mir nicht so einfach machen: „Louisa! Komm, du wirst ja richtig rot! Warum bist du dir denn nicht so sicher?“, wollte sie wissen. „Ach, da gibt es noch eine andere.“, rutschte es mir raus. Mist! Ich hoffe sie ahnte nichts. Ganz ehrlich, Louisa? Es gibt 1000 Männer, die wahrscheinlich noch 'ne andere haben, redete ich mir die Sorgen aus. „Wenn er noch 'ne andere hat, dann bist du zu gut für ihn. Du hast nur das beste verdient, mein Schatz!“, sprach sie mir zu und ich lächelte sie nur an. Nicht in diesem Falle. Er hatte nur das Beste verdient... „Aber eine Sache noch...“, warf meine Mutter ein und riss mich aus meinen Gedanken. Ich rollte mit den Augen und sah sie fragend an.  Als ich hörte, was sie verlangte, fiel ich aus allen Wolken. Das durfte doch nicht wahr sein!

Wahre Liebe endet nie (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt