Kapitel 18

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„Louisa, bitte rede mit mir, du weißt, ich bin immer für dich da!“ wendete meine Tante ein und setzte sich zu mir aufs Bett. „Ich will aber nicht darüber reden, außerdem ist nichts!“ „Denkst du ich bin doof? Das glaube ich dir doch nicht! Seit du ins Wohnzimmer kamst, bist du schlecht drauf. Was ist denn passiert?“ Was sollte ich ihr sagen? Sie war wahrscheinlich eh nur von meiner Mutter geschickt worden, um mich wieder mit runter zu bringen. „Ach, ich hatte nur Stress mit Gina.“, antwortete ich und das war nicht mal gelogen. Leider. Ich musste wieder an sie denken, und dass ich nicht mit ihr reden könnte, da wir ja Streit hatten. Mir stiegen wieder die Tränen in die Augen und meine Tante nahm mich in den Arm. „Ach Süße, ihr vertragt euch wieder! Glaub mir, eure Freundschaft ist was ganz besonderes und ihr schafft das. Außerdem gibt es immer kleine Streitereien, und Gina hat bestimmt genauso ein schlechtes Gewissen wie du.“ Ne, hatte sie bestimmt nicht, weil alles nur meine Schuld war, dachte ich mir aber ich wollte Lisa nicht auch noch anmotzen, also sagte ich nur: „Vielleicht hast du recht, ich glaube ich fahr gleich los und rede mit ihr.“ Lisa lächelte mich freundlich an, aber ich wusste, dass es nicht so einfach werden würde. „Kommst du wenigstens wieder mit runter, jetzt, wo es dir wieder besser geht und du dich abgeregt hast?“ Ich hasste diese Frage. „Hmm, ja ich komm gleich“, log ich, „ich mach mich nur noch mal kurz frisch, so kann ich ja nicht runter.“ Meine Tante lachte: „Ja, stimmt, schließlich sitzt dort unten Manuel Neuer!“ Das tat weh. Danke Lisa. Ich bat sie zu gehen und ging ins Bad um mich frisch zu machen. Ich hatte nicht eine Sekunde daran gedacht, mir die Qual anzutun, mich da noch einmal hin zu setzen. Außerdem war es mir unwahrscheinlich peinlich. Nicht nur wie ich mich den Menschen dort unten gegenüber verhalten hatte, sondern auch, dass Manuel sich gerade 100- Prozentig über mich lustig macht, dass ich ernsthaft gedacht habe, er wollte was von mir. Als ich fertig war, ging ich zurück in mein Zimmer, um mich ein letztes Mal zu beruhigen, bevor ich doch nach unten gehen musste, nicht um mich wieder dazu zu setzten, sondern um mich zu verabschieden. Als ich die Tür öffnete, saß derjenige auf dem Bett, den ich genau in diesem Moment nicht noch mal sehen wollte. 

Wahre Liebe endet nie (Manuel Neuer FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt