»Und er hat dir wirklich nicht erzählt was wir machen?«, fragte Jane mich zum bestimmt zehnten Mal und wieder schüttelte ich den Kopf.
»Nein, er hat mich nur gewarnt, dass es kein Zurück mehr gibt«, wiederholte ich seine Worte.
»Dann muss er etwas richtig Cooles geplant haben.«
Dass Jane das Wort "cool" in den Mund nahm, war etwas Besonderes. Sie sprach selten in einer solchen Umgangssprache.
Cool war etwas nur, wenn sie aufgeregt war und sich freute.Sie gab mir zum zehnten Mal die Bestätigung, dass das gestrige "Ja" zu dieser Aktion die richtige Entscheidung gewesen war. Als ich ihr erklärte, was Davis vorgeschlagen hatte, war ihr vor Freude ein Jauchzen entwichen und sie war ein Weile versonnen herumgetanzt, ehe sie sich schon mal ein Outfit für den heutigen Tag ausgesucht hatte.
»Wir werden es sehen«, sagte ich mit gedämpfter Stimmung, weil ich noch nicht recht wusste, ob wir uns tatsächlich zu freuen hatten. Vielleicht wollte Davis mit uns ja auch in eines dieser albernen Gruselhäuser, die ich immer als Blödsinn abstempelte.
»Ach, Tears. Jetzt spiel hier nicht den Kritiker, tief in dir drinnen ist es dir doch egal was wir machen, Hauptsache Davis ist dabei. Streite nicht ab, dass du ihn magst.«Jane kam aus dem Badezimmer und stellte sich neben mich an die Theke in der Küche.
Sie lächelte aufgeregt und sah mich an, als hätte sie mich bei etwas bösem erwischt.
»Ich streite gar nichts ab, aber mögen definiert sich nicht mit lieben. Ich finde ihn okay«, sagte ich schlicht weg und wusste, dass sie mir kein Wort glaubte.
Sie stieß mir in die Seite.
»Jo, klar und Weihnachtsmänner wachsen an Weihnachtsbäumen. Mir kannst du nichts vormachen, Tears. Ich sehe, wie glücklich du in seiner Gegenwart bist. Du hast keine Angst, wenn er da ist.«
Und damit hatte sie die Mitte getroffen. Sie beschrieb im knappsten Sinne das, was mir immer durch den Kopf ging, wenn Davis neben mir stand. Ich fühlte mich wohl, dabei war er es doch, in dessen Nähe ich mich vor einigen Tagen schmutziger denn je gefühlt hatte.Seit seiner Entschuldigung war er allerdings anders. Er zeigte sich von einer natürlicheren Seite und die gefiel mir wirklich.
»Ich weiß, dass ich recht habe.«
»Und wenn schon. Davis ist der Junggeselle dieser Stadt. An jeder Ecke schwärmt eine Dame von seinem Körper, da haben Leute wie ich keine Chance.«
»Aber keine dieser Damen hat heute eine Verabredung mit diesem Junggesellen, nur du«, verbesserte sie mich und es fühlte sich tatsächlich gut an, genau diese Worte zu hören.Davis hatte nämlich mich eingeladen und nicht sonst jemanden oder ich ihn. Dieses Treffen ging von ihm aus und warum auch immer, er wollte seine Zeit mit mir und meiner Schwester verschwenden. Ob er sich vielleicht aus Mitleid diesem Treffen hingab? Gehörte das zu seiner Entschuldigung und er würde mich fallen lassen, sobald wir quitt waren?
Jetzt packte mich der Zweifel.
»Und was ist, wenn er das alles nur als Spiel sieht? Ich bin niemand, Jane. Vielleicht will er sich mit diesem Ausflug nur entschuldigen«, zweifelte ich mir die gemachte Hoffnung aus dem Kopf und sah traurig zu Boden.»Tears, ich kenne diesen Jungen nicht und ich war auch nicht dabei, als er dich zu Tränen verletzt hat. Aber wenn ich ihn jetzt beobachte und sehe, wie er dich ansieht, dann glaube ich nicht, dass er dieses Treffen aus Mitleid geplant hat. Ich glaube, er möchte wirklich, dass du ihn magst.«
Sie lächelte aufmunternd und es half tatsächlich sie so reden zu hören.
Jane war immer schon die zuversichtlichere von uns Schwestern. Sie sah das Gute in Menschen und glaubte gar nicht daran, dass diese die Absicht hatten sie zu verletzten. Auf eine Weise war das naiv, aber wegen ihrer minderen Erfahrung wurde sie nie enttäuscht und ich hoffte, dass sie mit dieser Sicht von uns Menschen gehen würde.
Sie sollte Lächeln, wenn sie im Himmel an ihre Mitmenschen dachte, besonders wenn sie an Daniel dachte.»Apropos mögen. Was genau ist das mit dir und Daniel?«
Verschwörend drehte ich den Spieß um und sah, wie sie mit den Schultern zuckte.
»Ich mag ihn. Er ist nett und ich mag es, wenn er mir von seinem Leben erzählt. Irgendwie fühlt es sich dann so an, als würde ich auch etwas über mein Leben erfahren. Mehr als Freundschaft sollte allerdings nicht zwischen uns sein, denn ich will ihn nicht stärker verletzten, als ich es tun werde.«
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Romance»𝐀𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐛𝐞𝐠𝐚𝐧𝐧 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐞𝐦 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐮𝐫, 𝐧𝐢𝐞 𝐳𝐮 𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞𝐧, 𝐮𝐧𝐝 𝐞𝐧𝐝𝐞𝐭𝐞 𝐦𝐢𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐦 𝐌𝐚̈𝐝𝐜𝐡𝐞𝐧, 𝐝𝐚𝐬 𝐢𝐜𝐡 𝐥𝐢𝐞𝐛𝐭𝐞« Davis hat es auf der Karriereleiter nach ganz oben geschafft. Als Milliarden Unternehme...