Als hätte der Sommer, ohne den Herbst kommen zu lassen, in den Winter gewechselt, veränderte sich Janes Gesundheitszustand ohne Warnung.Von heute auf morgen färbten sich ihre Lippen blau und ihre Augenringe sanken immer tiefer auf ihre Wangen.
Mit hohem Fieber lag sie auf dem Sofa, tat sich schwer im Trinken und hatte keinen Appetit mehr.
In der Nacht weinte sie sich qualvoll in den Schlaf und sie schaffte es nur mit meiner Hilfe aufzustehen.Nach unserem Ausflug zum Space Needle hatten Jane und ich uns den ganzen Freitag von einem Museum zum nächsten bewegt und uns mit Eiscreme in den Westlake Park gesetzt. Auch den Samstag und Sonntag hatte es geregnet, aber davon hatten wir uns nicht abschrecken lassen.
Lachend hatten wir im Regen getanzt und uns mit Mum und Dad unterhalten oder uns Geschichten aus einer Zeit erzählt, die noch gar nicht lange her war.Auf Janes kurzer To-Do Liste des Lebens hatten wir jeden Punkt abgehakt.
Sie hatte meine Freunde kennengelernt, sogar drei neue Kleider bekommen, einen besten Freund gefunden, Alkohol getrunken, Seattle erkundet, im Regen getanzt, in der Nacht die Stadt unsicher gemacht und war mit mir teuer essen gegangen.
Samstagnachmittag hatte sich Leah unserer Gruppe angeschlossen und uns zu einem Konzert eingeladen, auf dem wir abends gewesen waren.
Sonntag hatten wir Matt und Jason in der Stadt getroffen und mit den beiden Wahrheit oder Pflicht mitten in Seattle gespielt, bis das ganze ein wenig eskaliert war und Jason von einer Fußgängerin mit ihrer Handtasche geschlagen wurde. Wir waren vor lachen beinahe erstickt, aber hatten das Spiel letztendlich doch abgebrochen und uns in ein Café gesetzt.
Montag waren wir zusammen schwimmen gegangen und Dienstag hatten wir bei einer Stadttour mitgemacht, die Jane sich schon immer gewünscht hatte.Es war nicht leicht gewesen, wirklich lange Spaß zu haben, denn Jane war schon nach Sekunden außer Atem. Sie musste immer am Rand schwimmen und sich von mir stützen lassen und auch die Stadttour hatten wir nicht voll durchgehalten.
Beim Wahrheit oder Pflicht spielen war ich dankbar, dass die Jungen sie nicht lange Strecken laufen ließen und sich ihrer Ausrede, Asthma zu haben, annahmen.Mit Schminke, einer einfachen Wollmütze und einer Sonnenbrille war es einfach Jane wie einen gesunden Menschen zu verkleiden und sie strengte sich an, damit niemand an ihrer Gesundheit zweifelte. Ich wunderte mich, dass niemand Verdacht schöpfte, aber auf gleiche Weise erleichterte es mich auch.
Jane bekam das, was sie sich immer gewünscht hatte; Sie wurde aufrichtig und ehrlich geliebt, wie ein normal sterblicher Mensch.
Das war ihr immer wichtig gewesen. Die Menschen sollten sie sehen nicht ihre Krankheit.Heute war Donnerstag und heute vor einer Woche hatte Davis mich einfach stehen lassen. Es war so gewesen, wie ich es mir schon gedacht hatte.
Sein Image und dieser Reichtum machten ihn zu einem erhobenen Mann, den es nach Rache lechzte.
Menschen und Gefühle waren ihm egal.
Es waren keine leeren Worte gewesen, die er mir vor Wochen mitten auf der Straße, als ich angeblich sein Smartphone kaputt gemacht haben sollte, gegen den Kopf geworfen hatte. Er verachtete mich und ich war bloß ein dummes Spiel für ihn gewesen. Davis lag nichts als seine Rache an mir. Ich hatte ihn beleidigt und das hatte er mir mit seinem Charme heimzahlen wollen.Ich war wütend auf mich, weil es geklappt hatte. Ich hatte begonnen ihn zu mögen, ihm zu trauen, ihm all seine Worte zu glauben.
Ich konnte nicht fassen, wie unglaublich naiv ich gewesen war, dass ich auch noch Spaß in seiner Nähe gehabt hatte, ihn umarmt hatte!
Ich war ihm verfallen und er hatte es leicht gehabt mich wie eine Fliege zu verscheuchen. So leicht.Als mir im Aufzug vor vierzehn Tagen die Zweifel gekommen waren, hätte ich mir selbst vertrauen sollen. Ich hätte ihm nicht meine Hand reichen dürfen, sondern hätte lieber auf den Knopf zurück nach unten drücken sollen. Alles wäre besser gewesen, als diesem Arschloch mein Leben anzuvertrauen und ihn gewinnen zu lassen.
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Romance»𝐀𝐥𝐥𝐞𝐬 𝐛𝐞𝐠𝐚𝐧𝐧 𝐦𝐢𝐭 𝐝𝐞𝐦 𝐒𝐜𝐡𝐰𝐮𝐫, 𝐧𝐢𝐞 𝐳𝐮 𝐥𝐢𝐞𝐛𝐞𝐧, 𝐮𝐧𝐝 𝐞𝐧𝐝𝐞𝐭𝐞 𝐦𝐢𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐦 𝐌𝐚̈𝐝𝐜𝐡𝐞𝐧, 𝐝𝐚𝐬 𝐢𝐜𝐡 𝐥𝐢𝐞𝐛𝐭𝐞« Davis hat es auf der Karriereleiter nach ganz oben geschafft. Als Milliarden Unternehme...