5. Kapitel

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~ Maria Sicht ~

Abends ziehe ich das gekaufte Outfit an und bekomme total Bauchkribbeln, weil ich so aufgeregt bin. Meine Haare wollte ich noch lockig machen, nach einem Blick auf meiner Uhr, weiß ich, dass ich dafür noch genug Zeit habe. Noch eine Stunde, also stecke ich mein lockenstab an eine Steckdose und warte bis es erhitzt ist. Aufgeregt hüpfe ich in meinem  Badezimmer herum. Ob er auch so aufgeregt ist wie ich?  Ob wir danach zu mir gehen? Grinsend denke ich darüber nach und mache mir locken in meine Haare. Nachdem ich fertig bin, bestaunte ich mich in meinem Spiegel und bin begeistert. Locken stehen mir echt gut. Ich packe alles weg, nachdem ich mich geschminkt habe. Um kurz vor gehe ich los, zur Bar und gehe direkt rein. Ich sehe ihn, hinten in der Ecke und er winkt mir. Ich lächle und setze mich zu ihm. Mein Herz schlägt sehr schnell und ich lege meine Jacke auf den Stuhl neben mir.

"Hallo Maria. Schön, dass du gekommen bist.", sagt er und drückt mir direkt eine Karte in die Hand.

"Hast du schon bestellt?", frage ich und er nickt.

Gerade bekommt er ein Bier und ich bestelle einen Weißwein.

"Lars?", frage ich ihn und er zuckt zusammen, da er wohl gerade auf etwas anderes fixiert war.

"Mmm ja?", fragt er und trinkt einfach los.

Also die paar Minuten hätte er auch nochmal warten können. Dabei dachte ich, er sei ein Gentleman, aber anscheinend wohl nicht.
Kurze Zeit später bekomme ich mein Getränk und versuche ein Gespräch aufzubauen.

"Wie war denn dein Tag so?"

"Gut! Nett, dass du fragst. Also Heute Morgen hat mich meine Mama angerufen und gefragt, ob wir etwas zusammen essen wollen. Ich natürlich ja gesagt, ist ja schließlich meine Mama. Mittags rum klingelte sie dann bei mir und dann haben wir zusammen etwas gekocht. Ich dachte ja, wir gehen Essen, aber Mama kann ja so gut kochen!"

Oh, also ist er ein Familienmensch. Wie toll..? Da er nicht nachfragt, wie mein Tag war, bin ich still. Sonst, im Büro, ist er immer ganz anders. Offen, laut, selbstbewusst und ein totaler Traum. Irgendwie kommt er jetzt ganz anders rüber. Aber bestimmt ist er nur nervös, so wie ich.

"Also mein Tag war auch gut.", sage ich und nehme einen Schluck.

Irgendwas an ihm ist heute anders und mir will nicht aus den Kopf gehen, dass ich den Grund erfahren muss.

"Heute wo-"

"Du siehst heute sehr schön aus Maria.", sagt er nervös und auch schon etwas angeheitert.

Hat er mich gerade unterbrochen? Also sonst hasse ich es ja, aber ich verzeihe ihm.

"Danke, du übrigens auch. Heute wollte mir einfach nichts gelingen, weil ich so nervös war.."

"Da sagst du was!", ruft er schon fast. "Du sprichst mir aus der Seele. Ich war auch nervös und ich weiß nicht, wie man sich verhält.", grinst er schief.

Ich sollte nicht auf seinen negativen Seiten so herumkauen! Ich beschließe einfach meinen Kopf auszuschalten und mich auf das gute zu konzentrieren. Der weitere Abend verläuft nicht annähernd so gut, wie ich gehofft hatte. Viel zu Wort kam ich nicht und wenn doch, dann nur kurz. Wirkliches Interesse hat er an mir auch nicht gezeigt, aber das kam vielleicht nur so rüber. Trotzdem trinken wir weiter und mit jedem weiteren Schluck, werde ich müder und enttäuschter. Ich habe mir den Abend so schön ausgemalt..
Als er auch etwas von müde murmelt, beschließen wir zu gehen. Lars bezahlt meine Getränke, womit ich gar nicht gerechnet hätte. Damit hat er sich wieder einen Pluspunkt geholt. Ich muss lächeln und wir gehen zusammen raus. Kalte Luft kommt mir entgegen und ich ziehe direkt meine Jacke an.

"Danke.", sage ich und wende mich zu ihm.

Die Atmosphäre zwischen uns ist plötzlich ganz anders. Hier draußen ist es leise und dunkel. Dort drinnen war es laut und hell. Er nimmt meine Hände und ich werde sofort nervös. Was hat er vor? Bringt er mich noch nach Hause? Vielleicht könnte da ja noch.. Er legt eine Hand an meine Wange und kommt mir näher. Mein Bauch fängt an zu kribbeln und meine Hände werden schwitzig. Ich lächle ihn an und komme ihm etwas näher. Lars kommt mir ebenfalls näher und berührt meine Lippen fast. Wir sind uns schon so nah, dass ich seinen Atem an meinen Lippen spüren kann. Sofort drücke ich meine Lippen auf seine. Er erwiedert den Kurs und legt seine Finger auf meine Taille. Ich gehe einen Schritt näher an ihn ran und intensiviere den Kuss etwas. Irgendwann löst er sich ganz erschrocken von mir und brabbelt etwas von, dass er jetzt los müsste. Verwirrt nicke ich und kurz darauf ist er schon verschwunden. Ich schaue ihm hinterher, bis ich ihn nicht mehr sehen kann und drehe mich dann um. Verdammt, es ist so dunkel und kalt. Warum hat er mich nicht nach Hause gebracht? Auf dem Weg nach Hause geht mir der Kuss nicht mehr aus dem Kopf. Er war so weich und sanft. Alles in mir kribbelt. Ich hoffe ich sehe ihn bald wieder!
Als ich ein Geräusch höre, drehe ich mich panisch um. Sofort fange ich an zu rennen und öffne schnell meine Tür, als ich Zuhause bin. Ich stolpere in meine Wohnung. Ich lasse mich auf meinem Bett fallen und muss trotzdem grinsen. Nicht lange dann schlafe ich ein.

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Hey!♡
Es tut mir so leid, dass ich so spät hochlade, aber ich bin in Uelzen auf einem 80er Jahre Festival. 😍
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Someone Still Loves YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt