32. Kapitel

281 15 5
                                    

~ John Sicht ~

Noch etwas Parfum und dann kann ich los. Gerade als ich losgehen wollte, klingelt mein Telefon. Nanu? Ist das Roger? Oder doch Maria? Hoffentlich ist es Maria! Ich habe sie schon so lange nicht gesehen und ich vermisse ihre Stimme. Es wäre ein Segen, wenn sie es wäre. Aber ich frage mich, warum sie jetzt anrufen würde. Ich nehme den Hörer und lächle schon.

"Deacon. Bist du's?"
"Ja.", bekomme ich zu hören.

Doch das ist nicht die Stimme von Maria. Das klingt eher nach..

"Veronica. Was willst du? Warum hast du mich angerufen? Ich muss eigentlich jetzt los."
"Ja, ich weiß. Ich wollte nur sagen, dass ich mich freue, dich gleich zu sehen.", sagt sie und ich höre durch das Telefon, dass sie grinst.

Bitte was? Gleich? Aber ich bin auf der Party. Sag nicht, dass sie auch eingeladen wurde. Sie wurde 100% nicht eingeladen. Aber das hatte sie noch nie aufgehalten. Sie darf nicht auf diese Party. Denn Maria ist da und Veronica würde sie umbringen. Da bin ich mir sicher.

"Wie ich sehe, bist du mit deinen Gedanken, schon bei deiner Neuen. Wir sehen uns ja gleich, dann kannst du uns vorstellen. Bis dann, Johnny.", sagt sie uns legt auf, bevor ich noch etwas sagen kann.

Fuck! Ich lege den Hörer aggressiv auf und laufe in meinem Flur auf und ab. Ich muss Veronica von Maria fernhalten. Aber dann kann ich nicht bei Maria sein. Ich muss Maria aus dem Weg gehen, damit Veronica uns nicht sieht und weiß, wer sie ist. Scheiße. Veronica hat den ganzen Abend ruiniert. Aber warte. Maria ist meine Freundin und das soll auch jeder wissen. Mein Bauch kribbelt und ich bin voller Hoffnung. Maria. Meine Freundin. Das klingt toll. Offiziell sind wir zwar noch nicht zusammen. Aber heute Abend bestimmt. Aber das kann nur etwas werden, wenn Veronica nicht weiß, wie Maria aussieht. Verdammt. Das wird anstrengend werden.
Ich steige in mein Auto und fahre zu Freddie. Dort parke ich etwas weiter hinten und gehe zur Haustür. Als ich Freddie entdecke, merke ich, dass ich sein Geschenk im Auto vergessen habe. Also gehe ich nochmal schnell raus. Auf dem halben Weg, sehe ich Veronica und sie mich auch. Sie lächelt und ich mache das Gegenteil. Was spielt sie? Sie zieht mich in eine Umarmung und da ich keine Szene machen möchte, weil es schon sehr voll ist, erwiedere ich die Umarmung.

"Hallo John. Es ist schön dich zu sehen. Ich..Ich habe dich vermisst.", sagt sie und wirkt wieder wie ein kleines verletztes Mädchen.

Klein? Verletzlich? Schüchtern? Das ist nicht Veronica. Das ist eine Masche. Das ist genauso wahrscheinlich wie, ein guter Toast ohne Käse oder Roger mit einem Fahrrad, anstatt mit einem Auto! Ich schüttle mit dem Kopf.

"Hallo Veronica. Meine Mutter hat mir, als ich ein Kind war, beigebracht nicht zu lügen. Also bin ich ehrlich. Ich freue mich nicht dich zu sehen und würde mir wünschen, dass du jetzt gehst. Aber da ich auch ein netter Mensch bin, werde ich jetzt gehen und werde dir trotzdem einen schönen Abend wünschen."

Sie wirkt enttäuscht, erst. Aber dann wird sie sauer. Ich nehme das Geschenk und will an ihr vorbei, doch sie hält mich an der Schulter zurück.

"Fickt sie dich besser als ich?", schreit sie mich an, sodass sich ein paar Gäste zu uns umdrehen.
"Was fällt dir eigentlich ein, mich so etwas zu fragen?"
"Du liebst sie doch gar nicht, sondern mich. Mich! Du wolltest schließlich mich heiraten und nicht sie!", sagt sie genauso laut wie vorher, nur dieses mal mit Tränen in den Augen.
"Was? Du wusstest davon?", frage ich sie geschockt.

Sie nickt und schnieft mit ihrer Nase. Wenn sie es wusste, warum hat sie mich jedes Mal davon abgehalten? Wollte sie mich nicht? Aber warum macht sie jetzt so eine Szene? Ich verstehe das alles nicht.

"Ich wollte den nächsten Schritt machen, aber nicht jetzt. Ich wollte noch warten. Deswegen habe ich mich so distanziert. Ich wusste, dass du schon bereit warst. Du warst immer auf Kinder aus und eine große Familie. Aber ich konnte noch nicht.."
"Du hättest aber mit mir reden müssen. Dann wären wir so nicht auseinander gegangen. Wir hätten eine Lösung gefunden.", sage ich einfühlsam und in ihren Augen blitzt Hoffnung auf.
"Wir..Ich meine..Können wir jetzt über alles reden?", sagt sie leise und lächelt leicht, auch wenn sie weint.
"Nein. Das mit uns ist vorbei. Ich liebe Maria.", sage ich und muss grinsen.

Someone Still Loves YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt