8. Kapitel

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~ Justine Sicht ~

Ungeduldig schaue ich auf seine Lippen. Erst kann er es nicht abwarten mich zu küssen und dann lässt er mich so zappeln. Ich lege meine Lippen auf seine und er fängt an zu grinsen. Idiot. Sofort spüre ich ein kribbeln, welches von meinen Lippen bis zu meinen Beinen geht. Er erwiedert den Kuss und ich genieße es, wie er küsst. Mein ganzer Körper füllt sich mit einer wohligen Wärme. Als er seine starken Arme um meine Taille legt, wäre ich am liebsten explodiert. Er hebt mich auf ihn drauf, sodass ich breitbeinig auf ihm sitze. Kurz darauf schlinge ich meine Arme um seinen Nacken und ziehe ihn noch näher an mich ran. Nachdem auch er seine Hände um mich geschlungen hat, kann ich nicht anders als seufzen. Es fühlt sich so gut an. Wenn er nur wüsste, wie oft ich davon geträumt habe und jetzt als es passiert.. Ich löse mich von ihm und versuche erstmal Luft zu bekommen. Er legt seine Stirn gegen meine und ich sehe in seine Augen. Verdammt.

"Also küssen kannst du schon mal.", sage ich und er lacht etwas.

"Du auch und das auch echt gut.", sagt er und erst jetzt merke ich, dass er erregt ist.

Plötzlich ist mir das total unangenehm und ich möchte dieser Situation entfliehen. Ich steige von ihm runter und bringe die Gläser in die Küche. Dort angekommen, stütze ich mich mit den Händen an der Küchenzeile ab und atme ein paar mal tief durch. Was ist los mit mir? Ich bin doch sonst so taff. Was macht er nur mit mir? Nachdem ich mich beruhigt habe, gehe ich zurück zu ihm und er schaut mich besorgt an.

"Ist alles in Ordnung bei dir?", fragt er.
Ich nicke und setze mich neben ihn.

"Es tut mir leid.", sage ich und bin immer noch durch den Wind.

"Nein, Justine. Es tut mir leid. Ich hätte mich nicht so aufdrängen sollen.", sagt er und ich schaue ihn an.

Diese Seite an ihm kenne ich noch gar nicht und weiß nicht so recht, ob das echt ist oder nur gespielt. Er lächelt mich an und nimmt eine Hand von mir. Über diese streichelt er auch und ich finde das toll. Auch ich muss lächeln und kann mich endlich fallen lassen. Nach ein paar Minuten stille, durchbricht er diese und erkundigt sich nach meinem Tag.

"Ich war Heute Morgen joggen und habe Maria beim Bäcker getroffen. Du kennst sie ja noch, die blonde von letztens. Ich bin dann rein und habe mit ihr über ihr Date geredet."

"Date? Mit John?", sagt er leichtgrinsend und daraufhin muss ich auch lachen.

"Nein, mit Lars. Das ist einer aus ihrem Büro. Ich finde ihn etwas komisch denn er verhält sich so als sei er schwul, obwohl er versucht einen auf Frauenheld zu machen. Trotzdem hat sich Maria in ihn verliebt, also wenn man das so sagen kann. Mal gucken was aus den beiden wird. Ich denke nicht, dass es was wird, obwohl ich ihr natürlich nur das Beste wünsche.", meine ich und er seufzt.

"Bei John ist das genauso. Seine Freundin ist schon nett und passt auch irgendwie zu uns, aber etwas an ihrer Art... Ich kann es nicht beschreiben, aber sie ist eher die Mutter von John, als seine Freundin. Auf jeden Fall denke ich, dass sich John von ihr trennen sollte und ihr nicht einen Antrag machen soll. Er soll sich so eine ruhige suchen, so hier wie deine Freundin..", meint er und genau dem Moment macht es bei uns Klick und wir grinsen uns böse an.

"Denkst du gerade an das selbe wie ich?", fragt er nach und ich nicke.

"Wir verkuppeln die beiden! Aber nicht auf die normale Art und Weise!"

"Oh ja, das ist eine sehr gute Idee."

Ich muss lachen und sofort wird einen Plan geschmiedet.

Als wir den Plan perfekt ausgearbeitet haben, rufe ich Maria an und bitte sie am Montag zu einem Restaurant - welches etwas außerhalb liegt - zu kommen. Sie ist sichtlich verwirrt, aber sagt zu. Ebenfalls sage ich zu ihr, dass sie sich schick machen soll, da es etwas Besonderes sein wird und das ich auf den Namen 'Taylor' reserviert habe. Nachdem ich aufgelegt habe, gehe ich zu Roger und dieser ruft John an.
In der Zeit mache ich uns Abendbrot. Immer wieder schweife ich mit meinen Gedanken zu den Kuss ab. Seine Lippen waren warm und unser Kuss hat noch Wein geschmeckt.

"Justine?"

"Bin in der Küche.", rufe ich und er kommt rein.

Er umarmt mich von hinten und ich zucke zusammen.

"Oh Baby, nicht erschrecken. Ich bin's nur..", sagt er und ist meinem Ohr ganz nah.

Er haucht etwas in mein Ohr und innerlich bin ich ihm schon verfallen.

"Du bist wunderschön.", meint er und legt meine Haare zur Seite.

Kurz darauf spüre ich seine Lippen auf meinem Hals und ich kann nicht anders als zu grinsen. Mein Hals kribbelt und mein Herz spielt verrückt.

"Roger bitte...", flehe ich ihn an.

Er hingegen lässt seine Hand an meiner Taille runter wandern und hinterlässt dort ein wohliges Kribbeln.

"Soll ich aufhören oder weitermachen?"

Ich beiße mir auf die Lippe und überlege was ich ihm antworten soll. Einerseits will ich dass er mich hier in der Küche hart nimmt, andererseits will ich ihn schmoren lassen. Als ich eine Idee habe, reiße ich mich von ihm los und er schaut mich verwirrt an, doch ich gucke nur unschuldig und meine, dass das Essen fertig sei.

"Ich hatte Hunger, also essen wir hier oder im Wohnzimmer?", frage ich und merke das er auf den spontanen themenwechsel gar nicht klar kommt.

"Hier?"

Ich nicke und Decke alles ein, aber nicht ohne mit meinen Reizen zu spielen. Die machen ihm mächtig zu schaffen, denn seine Hose ist ihm schon wieder etwas zu eng. Ich setze mich hin und wir fangen an zu essen. Während dem Essen, reden wir über seine Band und auch darüber, dass ich Freddie kennenlernen kann, da ich ja 'auf ihn stehe'. Ich nicke und er wirkt etwas enttäuscht, aber ich genieße es gerade am längeren Hebel zu sitzen. Es geht ihm nicht lange so, denn nach kurzer Zeit ist sein Ehrgeiz gepackt und er will mich wieder haben.

"Justine? Baby.."

Seine Hand wandert zu meiner.

"Was machst du denn sonst so? Als was arbeitest du? Bist du zufrieden?"

"Da ist aber jemand neugierig.", sage ich und verschließe unsere Hände.

"Ehrlich gesagt habe ich keine richtigen Hobbys. Ich mache das worauf ich gerade Lust habe. Zurzeit arbeite ich in einem Modegeschäft und ja ich bin dort sehr glücklich, denn ich habe nicht jeden Tag dasselbe und kann mich frei bewegen. So ein Burojob wäre gar nichts für mich."

Er nickt und schaut auf unsere Hände, welche perfekt ineinander passen. Ich lächle leicht und er schaut mich wieder an.

"Vielleicht komme ich dich mal besuchen, wenn ich Zeit habe.", meint er und drückt meine Hand kurz.

"Ach! Der vielbeschäftigte Rockstar muss ein Fan mal bei der Arbeit besuchen.", sage ich ironisch.

"Weißt du Justine, du bist ein freches kleines Ding, welches man mal ordentlich den Hintern versohlen sollte.", sagt er ganz trocken und mir fällt alles aus dem Gesicht.

Mein Herz schlägt so schnell und meiner Mitte gefällt der Gedanke, von Roger den Hintern versohlt zu bekommen. Ich bin sprachlos und mir fällt kein konterspruch ein. Roger lacht und ist offensichtlich angetan von dem Gedanken. Gerade als mir etwas einfällt und ich den Mund aufmache, werde ich schon unterbrochen.

"Es ist ja jetzt auch schon spät, ich sollte gehen.", sagt er und zwei Sekunden danach steht er schon im Flur.

Richtig perplext gehe ich ihm nach. Er grinst mich an und ich weiß, er macht das absichtlich.

"Ich melde mich bei dir, Baby.", sagt er und gibt mir noch einen Kuss, der meiner Meinung nach viel zu kurz war, aber ich darf jetzt nicht schwach werden.

"Auf Wiedersehen, Roger."

"Bye.", sagt er und drückt mir einen Zettel mit seiner Nummer in die Hand.

Kurz darauf verlässt er meine Wohnung und sobald ich ihn nicht mehr sehe, grinse ich total und räume meine Küche auf. Um etwas runterzukommen, trinke ich noch ein Glas Wein und gehe dann auch recht schnell in's Bett. Einschlafen kann ich leider nicht, da ich immer wieder an den Kuss von Roger denken muss.

Someone Still Loves YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt