Someone Still Loves You

30. Kapitel

~ Maria Sicht ~

Seitdem mir John von der Party erzählt hat, bin ich sehr aufgeregt. Ich war schon lange nicht mehr aus beziehungsweise auf einer richtigen Party. Und dann ist es auch noch die Geburtstagsparty von Freddie! Ich muss ihm ja noch ein Geschenk besorgen. Aber was könnte er denn noch gebrauchen? Er hat doch alles und wenn er etwas haben wollen würde, könnte er sich das auch einfach selbst kaufen. Vielleicht etwas für seine Katzen? Ein Halsband? Aber das hat er wahrscheinlich auch schon. Also sehr wahrscheinlich. Was schenkt Justine ihm denn? Nachdem ich ihre Nummer gewählt hatte und es kurz getutet hat, ist sie direkt drangegangen.

"Müller."
"Hallo Müller! Hier ist Beb!", sage ich und muss kurz lachen.
"Hi Maria! Was gibt's?"
"Am Samstag ist ja die Party von Freddie. Er hat uns ja alle eingeladen. Und da wollte ich fragen, was du vorhast ihm zu schenken.", frage ich gespannt und bin schon am überlegen, ob ich mir das Essen für den nächsten Monat dann noch leisten könnte.
"Also..ich höre von der Party jetzt zum ersten Mal."
"Oh. Echt? Hat dir Roger denn nichts erzählt? Ich dachte, er hätte dich schon längst eingeladen.", meine ich sehr verwirrt.
"Nein, unser letztes Treffen war zum Ende hin..ungut."
"Das tut mir leid."
"Ich komme natürlich trotzdem! Freddie ist ja auch mein Freund und Freunde kommen zu Geburtstagen.", meint sie und ich grinse.
"Finde ich gut, also deine Einstellung.", erkläre ich und setze erneut an. "Weißt du was du ihm schenken wirst?"
"Ich denke.."
"Zeichne doch etwas!", falle ich ihr ins Wort.
"Eigentlich keine schlechte Idee."
"Freddie mit Delilah? Und jetzt setz dich dran. Die Party ist ja schon morgen!"
"Ja, Boss! .. Wie kommst du morgen dahin?", fragt sie mich und ich weiß, worauf sie hinaus will.
"Ich hatte nicht vor etwas zu trinken, deswegen fahre ich selbst."
"Perfekt. Dann kann ich mich betrinken."
"Habe ich mir gedacht. Ich bin um halb 7 da!"

Sie willigt ein und wir verabschieden uns voneinander. Toll. Ich weiß immer noch nicht, was ich ihm schenken kann. Er hat doch alles! Alles..bis auf Zeit. Als Star ist das Leben doch sehr stressig und da fehlt einem immer Zeit. Ich habe eine super Idee! Ich muss morgen in die Stadt!

.
.

Als ich morgens aufwache, beschließe ich einfach gleich in der Stadt zu frühstücken. Nachdem ich mich angezogen und frisch gemacht habe, mache ich mich auf den Weg zur Stadt. In einem kleinen niedlichen Café, bestelle ich mir einen Tee und ein kleines Frühstück. Während ich esse, denke ich darüber nach wie ich Zeit am besten verpacken kann. Vielleicht in einer Flaschenpost? Nee. Eine Reise? Auf wiedersehen Essen! Nein. Mit einer Uhr!
Mit dem letzten Schluck Tee in meiner Tasse, bezahle ich und mache mich auf den Weg.
Mit einer gekauften Uhr in der Hand, merke ich, dass ich eigentlich noch etwas für mich kaufen könnte und stöbere durch ein paar weitere Geschäfte..

So. Perfekt. Das Geschenk ist fertig hergerichtet. Jetzt fehle nur noch ich. Ich mache mir ein paar Locken, ziehe mir einen Rock an und ein passendes Top. Ich schminke mich leicht und ziehe hohe Schuhe an. Dann bin ich zur Abwechslung mal nicht die Kleinste. Obwohl ich mit den Schuhen womöglich nicht Auto fahren kann, gehe ich das Risiko trotzdem ein. Während ich meinen Look im Spiegel überprüfe, denke ich über John nach. Endlich sehe ich ihn wieder. Es ist schon lange her, als wir uns das letzte Mal gesehen beziehungsweise geküsst oder berührt haben. Letztes Mal war wundervoll. Schade, dass es so geendet hatte. Aber was hätte ich tun sollen? Meine beste Freundin einfach rausschmeißen? Nein, aber dass John freiwillig gegangen ist, fand ich bewundernswert. Natürlich wollte Justine sofort alles wissen und hat nicht locker gelassen. Also musste ich ihr alles erzählen und durfte kein Detail auslassen. Ich wollte ihn direkt anrufen, aber ich hatte kaum eine Minute frei, denn Justine war immer da. Als es Zeit wird, nehme ich Freddies Geschenk und gehe zu meinem Auto. Vor Justines Tür halte ich an und warte. Nach 5 Minuten ist sie immer noch nicht da. Deswegen gehe ich zu ihrer Tür und klingle.
"Müller?"
"Beb. Verdammt. Komm jetzt her! Es ist unfassbar kalt!"
Sie stöhnt genervt.
"Ist es schon halb?"
"Nein, 20 vor. Mittlerweile.", sage ich mit einem genervten Unterton.