10. Kapitel

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~ Maria Sicht ~

Am nächsten Tag wache ich auf und das mit einem Lächeln, sofort denke ich an gestern Abend. Mir fällt ein, dass ich Justine anrufen wollte. Sofort stehe ich auf und gehe zu meinem Telefon. Ich rufe sie an und warte auf eine Antwort.

"Oh Müller."

"Beb hier.", sage ich gespielt streng.

"Maria? Guten Morgen. Wie geht es Dir?"

"Morgen. Nach gestern Abend...", sage ich und höre sie lachen. Ich muss auch Grinsen und bin aber auch etwas sauer. "Hast du heute Zeit? Nach der Arbeit? Vielleicht so um 2 Uhr?"

"Klar. Ich hole Dich ab."

Gut, dann rede ich später mit ihr.

"Bis dann!", sage ich und lege auf, kurz darauf mache ich mich für die Arbeit fertig.

Ich steige in mein Auto und fahre zur Arbeit. Dort begrüße ich meine Kollegen und setze mich an meinen Computer. Der Tag geht für mich gar nicht schnell rum, da ich mich so auf später freue.
Um kurz vor 2 Uhr, packe ich meine Sachen zusammen, fahre den Computer runter und verabschiede mich von meinen Kollegen, ehe ich runter gehe und auf Justine warte. Sie kommt mir schon direkt entgegen und umarmt mich.

"Na süße. Wie war der gestrige Abend?", fragt sie mich und grinst meiner Meinung nach etwas zu viel.

"Also Justine!", sage ich empört und wir gehen in die Richtung der Stadt.

"Diese Aktion von euch war ja mal unter aller Sau. Klar, ich habe den Abend sehr genossen und hätte mich auch beinahe verli-", sofort höre ich auf zu reden und muss kurz nachdenken, ehe ich weitere rede. "Ich... wie auch immer, du hättest ja wenigstens Bescheid sagen können, was ihr für mich geplant beziehungsweise für uns geplant hattet.", meine ich und versuche meine roten Wangen zu verstecken.

Sofort höre ich von ihr komische Geräusche

"Du hast dich verliebt?", fragt sie mich und schaut mich an.

"Quatsch!"

"Aber du hast es doch eben gesagt?", meint sie und schüttelt mit ihrem Kopf.

"Ich habe Lars und der ist auch der Typ Mann, der zu mir passt.", versuche ich mich rausreden. "..Ich bin noch gar nicht in John verliebt. Ich bin nur ein großer Fan von ihm und von Queen. Das ist nur Fanliebe, mehr nicht.."

"Jaja, das werden wir schon sehen. Lars passt gar nicht zu Dir. Apropo, wie war überhaupt das Date mit Lars sonst so, ihr habt euch geküsst und warum ist nicht mehr daraus geworden?"

"Auf einmal hat er sich von mir gelöst und ist schnell geflüchtet.", verwirrt schaut sie mich an.

"Warum denn das?"

Ich zucke mit den Schultern und bin auch etwas traurig darüber, wie der Abend zu Ende ging. Als wir vor einem Café sind, gehen wir rein und setzen uns ganz weit nach hinten. Die Atmosphäre des Café's ist locker und man fühlt sich sofort wohl. Es ist nicht so voll, aber auch nicht zu leer. Nach ein paar Minuten kommt die Kellnerin und nimmt unsere Bestellung auf.

"Jetzt musst du mir jedes, auch so kleinste Detail über John erzählen. War das Date gut? War das Essen gut?", sagt sie in normaler Stimme und fügt in etwas tieferer Stimme hinzu. "War er gut?"

"Justine!", sage ich gespielt geschockt. "Wir haben nicht miteinander geschlafen! Was denkst du denn von mir?", frage ich sie.

Sie rollt mit den Augen und legt ihre Hände auf ihren Hinterkopf.

"John ist bestimmt gut im Bett und jetzt erzähl!", sagt sie unruhig.

"Gut gut. Also ich bin da hin und wurde zum Tisch geführt. Er saß schon dort und war sehr überrascht, als er mich gesehen hat. Komisch ist, dass ich ihn von hinten noch nicht erkannt hatte. Obwohl so eine Frisur ja ziemlich einzigartig ist. Auch wenn er sehr überrascht war, wirkte er nett und hat sogar gebeten, dass ich bleibe.", umwillkürlich muss ich lächeln und erzähle dann weiter. "Wir haben uns nett unterhalten..", meine ich und Justine hört gespannt zu.

Die Kellnerin bringt uns unsere Getränke und Justine wartet darauf, dass ich weiter Rede.

"Auf jeden Fall, er war der perfekte Gentleman, er hat bezahlt, hat mich noch zu meinem Auto gebracht und er war einfach total nett zu mir. Außerdem das Essen war zum Sterben gut! Kein Wunder, dass sie dort so oft hingehen, auch wenn es sehr teuer ist. Aber das glaube ich, hatte Roger schon erwähnt.", beende ich meine Rede.

"Aber das klingt doch perfekt! Er passt viel besser zu dir als Lars.", meint sie und ich winke ab.

Was hat sie eigentlich mit Lars? Er ist der perfekte Mann für mich und auch im Gegensatz zu John erreichbar. Aber ich will ja gar nichts von John.
Um abzulenken nehme ich einen Schluck und frage sie, nach ihrem Wochenende. Sofort wird sie rot und fängt an zu grinsen.

"Roger war bei mir.", sagt sie und ich Quietsche vor freude.

"Wie? Was wollte er bei dir? Gut, ich wusste dass ihr euch verabreden wollte, aber das er wirklich kommt, dass hätte ich nicht gedacht. Was habt ihr denn gemacht beziehungsweise ihr habt es nicht gemacht oder?", plötzlich bin ich total aufgeregt und auch neugierig. Sie merkt es und zögert es extra raus.

"Er hat bei mir geklingelt und ich habe ihm aufgemacht, dann haben wir uns begrüßt und kurz darauf saßen wir zusammen auf meinem Sofa und haben den Wein getrunken, den er mitgebracht hatte..", sagt sie extra lange und alles im Detail.

"Justine? Was soll das jetzt? Erzähl!"

"Warte doch ein Moment. Wir haben geredet.. Irgendwann hat er dann unsere Gläser weggestellt und eine Hand an meine Wange gelegt. Er hat sie gestreichelt und ich war wie heißes Wachs und seinen Händen. Wir haben uns geküsst und er hat mich auf seinen Schoß gezogen. Wir haben schon etwas rummacht und es hat ihm auch gut gefallen.", sagt sie und ich reiße meine Augen auf.

"Und ja und dann?", frage ich aufgeregt.

"Ja und dann bin ich geflüchtet, ich wollte nicht direkt mit dem Schlafen.", sagt sie etwas peinlich berührt.

"Haha, also dafür, dass du immer so einen großen Mund hast, warst du echt ein Angsthase und im Moment..", meine ich und sie schaut mich an.

"Aber du! Du hast zwei Männer an der Angel und mit keinem hast du es bis jetzt getan!", meint sie und ich seufze.

Sie hat ja recht. Ich hätte mehr auf Lars eigenen sollen.

"Wenn du jetzt an Lars denkst, ist ja dir auch nicht mehr zu helfen.", sagt sie genervt und ich schaue sie verwirrt an.

"Na hör' mal zu. Der gutaussehende Star John Deacon hat einen ganzen Arbend mit dir verbracht und das wohl teuerste und leckerste Essen bezahlt. Das hätte er nicht machen müssen und dann hat er dich noch zum Auto gebracht.. Er mag dich und das hat er sehr offensichtlich gezeigt."

"Er war nur höflich und rein theoretisch musste er es machen.. Also essen.", versuche ich abzulenken. "Habt ihr noch etwas gegessen? Hast du ihn noch verspeist?", grinse ich und sie muss lachen.

"Ach Maria, wir haben noch etwas gegessen, ich habe gekocht und danach ist er gegangen. Er hat mich mit einem Kuss verabschiedet und er meinte, dass wir uns bald wiedersehen würden. Aber wir haben nichts ausgemacht. Er hat mir zwar seine Nummer gegeben, aber ich habe mich bis jetzt nicht getraut ihn anzurufen. Ja ich weiß, so bin ich sonst nicht, aber Roger ist was anderes. Er ist etwas besonderes.

"Oh Gott, Justine. Glaubst du, er kauft dir das noch länger ab mit Freddie? Ich meine, er hat dir seine Nummer gegeben. Du solltest ihn mal aufklären."

"Ich weiß, dass er mir seine Nummer gegeben hat, aber das mit Freddie das ist so, keine Ahnung, so etwas wie eine Art Schutz. Er soll nicht merken, dass ich auf ihn stehe..obwohl wir haben uns geküsst und eigentlich müsste er es auch wissen, aber keine Ahnung ob ich ihn anrufen soll.."

"Du solltest ihn unbedingt anrufen!"

Sie nickt, auch wenn es nur ein kleines nicken ist. Ich hoffe sie ruft ihn bald an.

Den restlichen Nachmittag reden wir eher über belanglose Themen und verabreden uns für kommenden Montag.

Someone Still Loves YouWo Geschichten leben. Entdecke jetzt