Willkommen in der Hölle!

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Vor zwei Tagen hätte ich nie gedacht, dass ich einmal so enden würde. Gefangen in dem Anwesen von ihm...

Dabei wusste ich nicht einmal wer er war! Aber vielleicht sollte ich von vorne anfangen...

...Ich hatte mein erstes Semester erfolgreich bestanden und war zusammen mit einigen Freunden feiern. Joanne und Ashley, sowie einige andere Studenten die mit uns hierher gekommen waren, waren in extremer Feierlaune. Ich jedoch wurde schon seit einiger Zeit von irgendeinem betrunkenden Typen belästigt, weswegen ich auch keine Lust mehr auf feiern hatte. Ich verabschiedete mich von den anderen und ging.

Ich erinnerte mich noch, dass ich irgendwann in eine leere Seitenstraße einbog, als plötzlich zwei Typen mich packten und in einen schwarzen Transporter warfen. Ich habe geschrien, doch niemand hörte mich. Schließlich hielt mir einer der Typen ein Tuch vor die Nase. Ich hielt so lange es ging die Luft an, doch irgendwann wurde mir trotzdem schwarz vor Augen.

Als ich wieder aufwachte fand ich mich in einem kleinen Zimmer wieder, dass notdürftig mit einem Kleiderschrank, Schreibtisch und einem Bett eingerichtet war. Die Sonne schien durch das kleine Fenster neben meinem Bett. Erschrocken richtete ich mich auf. Wo war ich? Was ist passiert? All die Bilder von gestern Nacht schossen mir durch den Kopf. Die Party, die ich wegen so einem Vollidiot verlassen hatte, die beiden Männer, deren Gesicht ich in der Dunkelheit nicht erkannt hatte, der Transporter, einfach alles!

"Wie geht es dir?", fragte eine freundliche Stimme und riss mich somit aus meinen Gedanken. Ich folgte ihrem klang. Dort, auf der anderen Seite des Zimmers stand ein zweites Bett auf dem ein Mädchen saß, das ungefähr so alt wie ich war. "Wo bin ich?", fragte ich sie und kniff mir heimlich in den Arm. Dies war definitiv kein Traum!

"Ich heiße Nathalie und du?", fragte das Mädchen. Ich musterte sie. Blonde, lockige Haare und haselnussbraune Augen. Sie hatte ein kindliches Gesicht und musste um die 17 Jahre alt sein. "Lizza...", sagte ich und warf einen Blick auf die Tür am anderen Ende des Raumes. "Du kommst hier nicht raus...", sagte sie seelenruhig, auch wenn Traurigkeit in ihrer Stimme mitschwang. Ich sah sie aufmerksam an. als ich merkte, dass sie es ernst meinte, sprang ich panisch auf und rannte zu der Tür. Ich rüttelte dran, doch nichts passierte. Verdammt!

Was sollte ich hier?

"Arbeiten", sagte Nathalie, als hätte sie meine Gedanken erraten. Ich schaute sie ungläubig an. "Das soll doch wohl ein Witz sein!" Sie schüttelte traurig den Kopf. "Mich haben sie auch geholt... Vor zwei Monaten. Sie zwingen dich zu arbeiten und wenn du dich weigerst wirst du bestraft", erklärte sie. Ich fing an hysterisch zu Lachen. "Und wer sollte mich dazu zwingen?", fragte ich. Sie zuckte nur mit den Schultern. "Der Herr."

Jetzt verstand ich gar nichts mehr! Doch das war auch nicht nötig. Ich würde hier bald wieder rauskommen, die Frage war nur: Wann?

"Ich werde wahrscheinlich schon vermisst! Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Polizei mich findet und hier rausholt", sagte ich entschlossen und sah aus dem kleinen Fenster. Draußen schien die Sonne. Ich versuchte irgendetwas zu erkennen, aber es war so hell das ich niesen musste. "Das habe ich auch gedacht...", sagte Nathalie und sah mich traurig an. "Doch sie werden uns nicht finden!" Ich schüttelte den Kopf. Dieses Mädchen hatte wirklich schon alle Hoffnung aufgegeben. Ich wollte gerade etwas erwidern, als die Tür mit einem Ruck aufging. "Aufstehen!", sagte eine junge Frau (ich war mir nicht sicher wie alt sie war) mit langen roten Haaren, die sie in einem lockeren Zopf nach hinten gebunden hatte. Mir fiel auf, dass sie und Nathalie dasselbe Kleid trugen. Ein Dienstmädchen Kleid!

Der Blick der Frau blieb an mir hängen. Sie sah ebenfalls sehr jung aus, wenn auch nicht so jung wie Nathalie. "Du bist dann wohl die Neue", stellte sie fest und musterte mich von oben bis unten. Danach sah sie mich mitleidig an. "Willkommen in der Hölle!"

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Das ist meine erste Geschichte, ich hoffe sie gefällt euch ♡

Maid ReluctantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt