Kapitel 25

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"Idiot!" Rief Manuel. Ich drehte mich um. Er schaute mich an, hatte aber ein grinsen im Gesicht was er zu verstecken versuchte. Mit zwei seiner Mitschüler lief er an mir vorbei.

"Kann ich nur zurückgeben." Sagte ich ebenfalls und lächelte ganz kurz zu ihm. Dabei beließ ich es auch und lief selbst zu Sebastian rüber welcher mit Alex gemeinsam auf dem Hof stand.

"Sag mal Palle... Was ist da zwischen euch passiert?" Fragte Alex gerade heraus und wirkte nachdenklich. Ich schaute ihn nur geschockt an.

"Was soll denn sein?" Erwiderte ich und hoffte wirklich die ganze Sache wäre nicht zu auffällig.

"Naja. Ihr... Also zu erst seit ihr euch wochenlang aus dem Weg gegangen und habt euch nur mit euren Blicken gleich umgebracht und jetzt fangt ihr wieder an euch... Sagen wir, friedlich zu begleidigen?" Er stemmte die Arme in die Hüften und musterte mich. Ich steckte meine Hände in die Hosentaschen.

"Mhh ist mir nicht aufgefallen." Sagte ich nur mir vereistem Blick. In meinen Gedanken schlug ich mich gerade selbst. Ich hasste es das ich mich wieder und immer wieder versteckte. Es nervte mich genauso wie es mir auch wehtat. Es waren meine Freunde, ich wollte ihnen nichts verheimlichen. Aber ich zwang mich selbst dazu. Ohne Grund.

"Ah." War das einzige was Sebastian von sich gab, welcher das Gespräch ja gehört hatte und Alex schaute nur skeptisch. Ich fühlte mich gerade so unwohl in meiner Haut.

Etwas erschöpft schloss ich die Haustür auf. Den Schultag hatte ich dann noch gut überstanden, die anderen haben mich nicht weiter ausgefragt, aber ich wusste genau das sie mir nicht glaubten.

"Patrick?" Meine Mutter saß im Wohnzimmer, ich lief rüber und schaute sie nur abwartend an. "Was war das eigentlich gestern? Ich dachte ihr beiden versteht euch nicht." Fragte sie sofort und auch sie war Planlos was mit mir und Manuel eigentlich war.

"Tun wir auch nicht." Sagte ich und versuchte nicht allzu genervt zu klingen.

"Patrick, rede doch mit mir. Ist irgendwas passiert?" Besorgt legte sie nun das Buch komplett beiseite.

"Nein es ist nichts passiert!" Fauchte ich. Ich stapfte die Treppe nach oben. Ich weiß das ich immer viel zu schnell ausraste aber ich kann mich da  selbst nicht großartig beeinflussen. Die ganzen Fragen, sie Nerven auf Dauer nur. Ich will nicht reden, ich kann nicht darüber reden! Alle wollen sie wissen was los ist doch selbst weiß ich es doch auch nicht. Zurzeit ändert sich so viel und ich stehe mittendrinne. Und natürlich sprechen mich alle darauf an, doch mehr als abweisen kann ich sie nicht.

"Hey Denno was gibt es denn?" Ich nahm den Anruf an, welcher gerade durch mein Handy schallte.

"Hi, ich wollte nur mal hören was bei dir so los ist. Du lässt dich zurzeit so selten blicken." Gerade hatte ich mich noch gefreut seine Stimme zu hören. Ich kniff kurz die Augen zusammen.

"Nichts. Sorry aber ich habe viel zu tun." Sagte ich nur relativ abweisend. Ich starrte auf den Computer vor mir.

"Okay... Palle... Was ist los?" Er gab nicht nach und fragte nocheinmal.

"Denno hör auf. Es ist nichts los." Fauchte ich ihn genauso wie eben meine Mutter an.

"Patrick ich will dir doch nur helfen! Bitte versuch nicht immer alles alleine machen zu wollen." Rief er verzweifelt.

"Ich habe gesagt du sollst es lassen." Rief ich.

"Schön dann nicht." Schrie er enttäuscht und legte auf. Ich schmiss mein Handy nach hinten aufs Bett und ließ meinen Kopf auf den Schreibtisch fallen. Ich verscherze es mir mit allen. Ich kann nicht mehr. Was habe ich jetzt schon wieder getan. Ich bin so... So verwirrt und kann mich nicht entscheiden. Einerseits will ich das dieser ganze scheiß hier aufhören und andererseits möchte ich das sich nichts ändert. Vielleicht habe ich ja einfach nur Angst. Große Angst. Noch dazu die ganzen Gedanken, die Situation aus der Vergangenheit. Ich weiß nicht warum ich mich ständig erinnere und was es bedeutet.

Mein Telefon klingelte schon wieder. Genervt seuftzte ich. Was ist denn heute wieder los? Wenn dann wollen sie alle am selben Tag was von mir.

"Was?" Nahm ich diesmal sehr gereizt ab. Ich hatte mich gleich auf mein Bett fallen lassen.

"Wow da hat aber jemand schlechte Laune." Lachte Sebastian. "Leo macht wieder ne Fete. Du bist eingeladen wenn du dich nicht wieder mit irgendwem prügelst." Rief er und lachte noch weiter. Sehr witzige Tatsache wirklich.

"Ja ich nehme an. Tut mir glaube gut." Ich ließ mich in die Kissen fallen und stellte das Telefon auf Lautsprecher um es weglegen zu können.

"Super. Sind nur du ich Felix und Alex, die anderen von uns haben keine Zeit oder keine Lust, jenachdem." Erzählte er und ich war erstaunt das es aus unserer Clique nur vier Leute waren die Zeit hatten. "Also wir treffen und dann gegen neun bei Leo?" Fragte er.

"Ich werde da sein, bis dann." Versicherte und warte auf das Geräusch, das mir verriet das Gespräch wäre beendet.

Never perfekt // KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt