Kapitel 8

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-Axel-
Ich konnte Saix dazu bewegen sich in sein Bett zu legen, er schlief sofort ein. Was für ein Idiot er doch ist und dennoch ist er sein bester Freund. Schlaf gut, hoffentlich hast du morgen einen dicken Kater!
Ich verließ sein Zimmer und schloss hinter mir die Tür. Terra trug Aqua die Treppe hoch.
"Lass es uns tun! Kurz und schmerzfrei! Jetzt!"
Ich stand geschockt im Flur und wusste nicht was ich sagen oder tun sollte, Aqua war nicht richtig bei sich, ich wusste wie sehr sie Terra mochte, aber ich denke nicht, dass sie ihr erstes Mal so haben möchte.
Wird Terra auf dieses Angebot eingehen?
Die Beiden waren in Aquas Zimmer, die Tür war einen Spalt offen, ich beschloß das Szenario zu beobachten und einzugreifen, falls er vorhatte meine kleine anzufassen...
Aqua zog Terra zu sich und gab ihn einen Kuss auf den Mund. Ihre Hände streichelte seinen Nacken. Terra selbst blieb für einen Moment geschockt stehen, doch dann bewegten sich seine Arme. Er fasste Aqua vorsichtig und unsicher an der Taille und drängte sie von sich.
"Aqua, hör mal. Zu gerne würde ich dich Küssen, aber das wäre Falsch. Ein großer Fehler."
"Was ist Falsch daran mich zu Küssen? Gefalle ich dir denn nicht? Du wolltest doch immer zu ein Date... Ich dachte du würdest mich auch so mögen.... Ich bin einfach nur dumm... Wie konnte ich denken ein so attraktiver Mann hat Interesse an MIR.... Ich... Meine Gefühle... Ich hab alles falsch verstanden... "
Aqua wirbelte buchstäblich durch ihr Zimmer beim Sprechen und wurde immer weinerlicher. Terra wirkte noch verzweifelter.
Frauen sind kompliziert Kumpel.
Ich hob bei den Gedanken meine Arme und schüttelte den Kopf, auch wenn mich keiner sieht.
Einmal die falschen Knöpfe gedrückt und du hast den Salat...
Aqua zog sich ihr Sommerkleid aus, sie trug ein Top und eine Leggings drunter, und schmiss sich aufs Bett und weinte.
Terra setzte sich zu ihr und besänftigte sie.
Ich denke, ich kann die Beiden alleine lassen. Er scheint anständig zu sein. Glückwunsch Aqua!... Wäre ich doch auch anständig...
Auch an diesem Abend müsste ich immer zu an Roxas denken, seit heute früh hab ich ihn nicht mehr gesehen. Ich konnte mich nicht beherrschen und öffnete seine Zimmer Tür.
Wo ist er?
Die Angst ließ mir das Blut in den Adern erfrieren. Es ist spät und weder seine Schultasche noch ein anderes Zeichen deuten drauf an, dass er hier war.
Ist er wegen heute früh etwa abgehauen? Ich hab ihn in eine unangenehme Lage gebracht. Scheiße!
Ich stürmte aus der Wohnung, ich wusste nicht wo ich anfangen soll zu suchen, die Gegend war zu dieser Zeit nicht sehr angenehm...

-Roxas-

Wer spricht da? Hau ab, die werden dich auch verprügeln... Selbst das Mädchen haben sie getreten...
Ich versuchte einen Blick auf die Person zu erhalten, die mich soeben gerettet hatte. Vergebens, mein Kopf dröhnte vor Schmerzen und ich konnte mich kaum bewegen.
"Was willst du denn hier! Sonst interessiert dich der Loser auch nicht, im Gegenteil!" Seifers Stimme fühlten sich wie Rasiermesser in meinen Ohren an.
Jemand der mich kennt? Der sonst nicht hilft?
"Er wäre mir ja egal, aber wie konntet ihr Xion sowas an tun."
Xion... So war ihr Name also... Ich kenne den Namen irgendwie... Die männliche Stimme ebenfalls...
"Sie war im Weg."
"Ach so? DANN SEIT MIR BESSER NICHT IM WEG!"
"Na los, das ist es nicht Wert!"
Ich hörte wie die Drei abhauen, ich konnte mich kaum noch Wach halten, alles in mir tat weh.
Ich spürte wie sich jemand zu mir bewegt.
"Verdammt, die haben es diesmal übertrieben..."
Ich konnte nicht glauben, wer sich da vor mir befand, meine Augen mussten mich an lügen.
"Gewöhn dich nicht dran, ich helfe nur wegen IHR. Und jetzt werde ich sie zum Arzt bringen. Du solltest da auch besser hin... Ich würde ja... Aber... Das gäb zu viele Probleme... Sorry... Stirb einfach nicht, ja?"
Ich sah wie Vanitas vorsichtig Xions Körper aufhub und verschwand.
Ich glaube ich hab mir alles nur eingebildet... Vanitas war nett zu mir, hat mir geholfen und hatte sogar Mitleid?...
Die Nacht war Dunkel und Kalt, ich lag in meinem Blut, meiner Pisse und Erbrochenen. Nicht mehr Fähig mich zu bewegen oder zu sprechen. Diese Gasse ist absolut Menschen leer und wird nur 1 oder 2 Mal die Woche benutzt, man wird meine Leiche also höchstens noch finden. Ich war realistisch, ich wurde so hart geschlagen und getreten, dass ich meinen Urin nicht mehr halten konnte, ich übergab mich durch die Tritte in den Magen... so häufig hab ich dieses ekelhaft Geräusch eines zerbrechen Knochens gehört...
Das wars mit mir...
Mir wurd immer kälter, bis ich die Umgebung nicht mehr spürte. Die Schmerzen die ich eben noch hatte waren verschwunden, meine Sicht wurde immer trüber...

-Axel -

Das ist meine Schuld! Ich hätte aufpassen müssen, ihn anrufen müssen. Schauen, dass er zu Hause war! Ich hab es Cloud versprochen... Ich würde ein Auge auf ihn werfen... Drauf achten, dass er nicht mehr so alleine ist... Ich hätte nicht so sehr auf Abstand gehe dürfen und gleichzeitig nicht so nah kommen dürfen. Ich... Ich... Verdammt... Was mach ich wenn ihm was passiert ist.
Ich lief alle Straßen in der Stadt auf und ab, dabei rief ich nach Roxas. Es kam leider keine Antwort.
Mein Shirt war völlig vom Schweiß durchnässt. Ich versuchte weiter zu laufen, meine Lunge brannte förmlich beim ein und ausatmen.
Verdammt wo ist er, könnte er bei einem Freund sein? Hat er Freunde? Er erzählte nie etwas von der Schule und er wirkt nicht besonders Kontakt freudig... Cloud hat da auch was erwähnt. Roxas wäre doch auch nicht ohne ein Wort zu einem Freund verschwunden...
Das Gefühl, das etwas schlimmes passiert ist, wurde ich einfach nicht mehr los. Es bohrte sich immer tiefer und wurde um so länger ich suche penetranter.
Die Gegend in der ich mich mittlerweile befand, war kein Fleck an dem ich jetzt gerne sein würde... Hoffentlich war Roxas nicht hier...
Ich befand mich im Zentrum der Drogenszene. Eine traurige Gestalt neben der nächsten lagen am Wegesrand, teilweise in den Gassen. Männer mit dunklen Jacken standen ebenfalls in diesen und warteten bei einer Zigarette auf ihre nächste Kundschaft. Leicht bekleidete Frauen liefen die Straße auf und ab, wahrscheinlich ebenfalls wartend auf Kundschaft. Aus der Gasse an der ich vorbei ging hörte ich wie eine der Damen mit ihren Kunden verhandelte.

Bitte Roxas wo bist du...
Hier war es nicht sicher... Aber er hat überall anders nachgesehen.
Warum sollte er hier sein.
Vielleicht hat er sich verlaufen. Unsere Wohnung ist nicht weit entfernt...
Eine schwarze Katze sprang mir vor die Füße. "Tut mir leid kleiner, ich hab nichts zu essen für dich. Und leider keine Zeit. Ich suche meinen Freund."
Die magere Katze legte ihren Kopf schräg und starrte mich an. Es wirkte fast so als würde sie versuchen mich zu verstehen.
Ich hätte sie wahrscheinlich mit in die WG genommen und mich um sie gekümmert, jedoch muss ich erstmal Roxas finden. Das war viel wichtiger.
MIAAAAAAU!
Das Tier starrte mich an und drehte sich Richtung Gasse. Irgendwas sagte mir ich sollte ihr folgen. Sie begann los zu laufen und vergewisserte sich regelmäßig ob ich auch folge.
Ich geh noch drauf, weil ich einer Katze folge. Warum mach ich das?
MIIIIIAAAAU!
Das Geräusch des Streuners ließ mich umschauen, die Straßenbeleuchtung war an einigen Stellen nicht mehr funktionsfähig.
Mein Herz blieb stehen, als ich im flackernen Licht einen kleinen zusammengerollten Körper sah.
ROXAS!
Ich lief zu ihm!
Ach du heilige scheiße!
Ich kniete mich neben ihn und legte meine Finger an seinen Hals.
Gott sei Dank er lebt!
Wer hat dir das angetan...
Ich suchte meine Taschen nach meinem Handy, in der eile bin ich scheinbar ohne los...
Vorsicht nahm ich den kalten Körper hoch. Ich wusste nicht wie ich was anfassen konnte. Er sah übel aus.
Halte durch! Bitte nicht sterben!
So schnell und so vorsichtig wie möglich lief ich ins Krankenhaus...

Ein neues Leben Beginnt (Akuroku) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt