~~Axel~~ vor ca 20 Jahren
Es ist ein heißer Sommertag, wie jeden Tag bin ich schon früh draußen und saß im hohen Gras vor unserem Haus. Ich gab mich meinen Tagträumen hin, welche Abenteuer würden mich heute wohl erwarten?
Wie immer ertönte aus dem Nachbarhaus lautes Gebrüll, kurz darauf war zu hören wie etwas an der Wand zerschlug.
Wenig später setzte sich mein bester Freund neben mich, wortlos und still legte er sich ins Gras und schaute Richtung Himmel.
Ich störte ihn nicht mit unnötigen fragen und legte mich neben ihn."Glaubst du es bleibt wie immer?"
Diese Frage überraschte mich, was sollte sich schon ändern? Mein ganzes Leben lief genauso ab. Jeden Tag waren wir von früh bis spät draußen, egal welches Wetter oder welche Jahreszeit. Warum sollte sich was ändern? Es war doch angenehm, jeden Tag das zu machen was man möchte, immer neue Abenteuer zu erleben. Die Erwachsenen waren zwar noch Teil, doch die einigen Stunden, die kann man doch aushalten, oder?
"Magst du es denn nicht mit mir die Tage zu verbringen?"
Mir machte die Antwort auf diese Frage Angst, was ist wenn er mich nicht mehr als Freund haben will? Wir kannten uns, seit.. Ja seit wann? Schon immer. Er war immer schon da, zu Beginn waren wir oft mit unseren Eltern im Garten und spielten zusammen, doch es änderte sich als sein Vater seinen Job verloren hatte und mein Vater verschwand...
Das glückliche Leben, diese Familien aus den Büchern die perfekt waren, so was hatten wir schon fast doch... alles änderte sich... Diese glückliche Zeit... Wir hatten uns, solange wir uns doch haben ist alles doch gut oder?
Als sein Vater ihn windelweich geprügelt hatte, hat er sich in meinen Armen ausgeweint, so wie ich als meiner verschwand und danach immer wieder unfreundliche Onkel zu Besuch kamen.
"Ich meine, meinst du wir Beide... Glaubst du wir werden für immer zusammen bleiben?"
"Natürlich!", ich sprang auf, "wieso sollten wir nicht mehr zusammen spielen? Du bist doch mein bester Freund!"
Er blickte weiter richtung Himmel.
"Wir werden uns bestimmt nicht ewig hier im Garten treffen können."
"Warum sollten wir uns nicht mehr treffen können? Egal ob Garten oder wo anders!"
"Du verstehst es nicht... Wir werden älter... Uns wird es bestimmt trennen... Wir werden verschiedene Wege gehen..."
"Ich werde dann eben den selben Weg nehmen wie du! Ich verspreche dir ich bleibe immer bei dir!"
Ich grinste meinen Freund an, er schloss nur die Augen und nuschelte vor sich her.
"... Versprochen?.... Das wäre schön..."Einige Monate später mussten wir unsere Familien verlassen.
Wir wurden in ein Kinderheim in einer anderen Stadt untergebracht, Saix hatte mehrere Rippenprellungen und kam erst einige Wochen später in die Gruppe. Sein Vater hatte erst seine Mutter verprügelt, als Saix sie schützen wollte war er an der Reihe, diesmal waren die Verletzungen so stark, dass er ins Krankenhaus kam und es wurden viele Fragen gestellt, die dazu führten, dass er ins Heim kam.~~Saix~~
Dieser idiotische rothaarige! Er ist mal wieder in etwas hineingeraten was ihn sein Leben kosten könnte...
Demyx, Roxas und ich saßen auf der Rückbank eines Taxis und waren auf dem Weg ins Krankenhaus. Der Blick aus dem Fenster erinnerte mich an meine Ankunft im Kinderheim und meine ersten Tag dort...
... Die Landschaft zog nur so an mir vorbei, wir fuhren schon eine ganze Stunde, mittlerweile waren fast nur noch Felder und Wälder zu sehen. Neben mir auf der Rückbank saß eine ältere Dame, die ihre braunes Haare streng nach hinten gebunden hatte. Ihr Rücken war so perfekt gerade und unnatürlich steif, es sah alles andere als gemütlich aus. Sie trug diesmal einen roten Hosenanzug, der ihr die restliche Weiblichkeit nahm.
Als sie mich, statt meiner Eltern im Krankenhaus besuchte, sagte sie mir sofort, dass ich umziehen werde und sie jetzt für mich die Vormundschaft hatte. Was genau das bedeutet verstand ich nicht, doch ich wusste von Vater, dass Kinder nicht immer so dumme Fragen stellen sollten.
Als nickte ich nur, diese Dame, deren Namen ich mir nicht merken konnte, weil er so seltsam klang, behielt ihren strengen Gesichtsausdruck.
Sie besuchte mich öfters, immer in einem anderen Hosenanzug in einer grellen Farbe, redete aber kaum und wenn ging es um Organisatorisches. Meine Mama kam leider nie ins Krankenhaus....Die knochigen Fingern der Hosenanzugsfrau bohrten sich in meine Schulter als sie mich auffordernt richtung Tür leitete.
Axel rannte zu mir rüber und nahm meinen Rucksack.
"Hey, ich durfte leider nicht ins Krankenhaus. Geht es dir wieder besser?"
Ich nickte nur und schaute Frau Hosenanzug an, diese schnaupte nur in Richtung Axel und ging wortlos weiter.
Ich folgte Frau Hosenanzug, wir waren in einem riesigen Haus, die Flure gingen bis ins unendliche, naja zumindest wirkte es so. An den Wänden waren große Bilder angebracht und zeigten immer wieder einen Mann mit längeren braunen Haaren und einen Kringel über seinen Kopf. Auch seltsame "T's" waren immer wieder an den Wänden.
Axel folgte uns blieb aber nach einen strengen Blick von Frau Hosenanzug still, sie mochte es nicht wenn Kinder ungefragt reden und Axel redete viel... Normalerweise.
Vor einer großen Tür blieben wir stehen, die strenge Frau deutete auf die Stühle im Flur.
"Setzt dich, ich muss kurz mit Frau Oberin reden."
Etwas verunsichert setzte ich mich, Axel blieb stehen und kaum war die Tür zu öffnete er auch schon seinen Mund.
"Komm mit, ich muss dir hier alles zeigen. Es ist ganz cool hier. Ganz anders als zu Hause, wir schlafen jetzt im selben Zimmer. Der Garten ist riesig! Die haben auch Hühner! Und Kühe! Kannst du dir das vorstellen?"
Konnte ich mir nicht, Hühner? Kühe? Im Garten?
"Frau Hosenanzug wollte das ich warte."
"Ja und?"
Grinsend stand der rotschopf vor mir und legte seinen Kopf schief.
"Hast du etwa Angst bekommen?"
"Nein! Du heulst nur später wieder wenn es Ärger gibt! Darauf hab ich keine Lust!"
Empört stand ich auf.
Angst?! Das ich nicht lache!
Wir liefen nach draußen und wie Axel sagte, es gab Hühner, Kühe, sogar Schweine und Enten. Das Gelände dieser Einrichtung war riesig und umfasste mehrere Häuser, Ställe und Felder.
Auf einem naheliegenden Hügel beobachteten wir den Sonnenuntergang, als plötzlich unsere Ohren von zwei knochigen Finger ergriffen wurden.
"Da seid ihr also! Verschwindet einfach ohne ein Wort! Das geht so nicht! Sehr umgezogen! Das Abendessen hab ihr verpasst! An deinem ersten Tag! Bist wohl ein ganz schlimmer! Naja auch solchen konnten wir immer Manieren beibringen!", die Frau mit den schwarzen Gewand war nicht sehr freundlich mit uns und zog uns an den Ohren zurück ins Gebäude.
Dort mussten wir einen Gemeinschaftsraum putzen und danach uns Bettfertig machen.Wir hatten einen großen Raum mit vielen Hochbetten als Schlafzimmer. Neben Axel und mir schliefen noch ganz viele andere Jungen bei uns im Zimmer.
Es war die erste Nacht in diesem fremden Haus, ich konnte nicht schlafen, es war alles so seltsam und ich hatte großen Hunger.
Frau Hosenanzug war wieder weg, sie hatte sich nicht verabschiedet, weil wir unterwegs waren. Die Nonnen kümmern sich jetzt um mich und Axel, bis wir ein neues Zuhause haben.
Was war denn mit unserem alten Haus? Steht es nicht mehr? Warum müssen wir jetzt hier sein?
Ich lag im oberen Bett und starrte zur Decke, es war mitten in der Nacht und man hörte lautes schnarchen aus verschiedenen Teilen des Zimmers.
Ein bekanntes grinsen tauchte über mir auf.
"Kannst nicht schlafen? Fand es anfangs auch schwer!"
Axel legte sich neben mich, er zog an meiner Decke.
"Rück doch mal, ich will doch nicht frieren!"
"Was machst du hier?"
"Ich dachte es fällt dir leichter zu schlafen wenn ich neben dir bin"
"Ich meine warum bist du hier? Hier, in diesem Haus. Brauchst du auch ein neues Zuhause? Hast du auch eine Vormundschaft mit Frau Hosenanzug?"
"Neues Zuhause? Vormundschaft? Frau Hosenanzug?... Hmm ich glaube nicht... Also."
Er kratzte sich am Hinterkopf und grinste wieder.
"Ich sagte doch, ich lass dich nicht allein! Versprochen ist versprochen!"....
"Dieser Idiot! Er hat es versprochen.", ich murmelte vor mich her. Demyx schaute irritiert zu mir rüber, blieb aber seltsamerweise still.
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Sooo ich hatte jetzt die letzten Tage weniger Zeit zum schreiben gefunden, Kapitel 35 kommt nächste Woche raus. Das ist jetzt schon fast fertig. Hoffentlich schaff ich danach weiterhin wöchentlich zu veröffentlichen.Ich hoffe ihr bleibt alle gesund und euch muntert meine Story etwas auf, auch wenn sie zurzeit was düster ist 🙈
Dieses Kapitel handelt ja auch mehr um die Vergangenheit als um die jetzige Situation, aber ab 35 gibt es mehr Akuroku love (und trouble?)Lg
Yurichanable
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Ein neues Leben Beginnt (Akuroku)
FanfictionRoxas geht noch zur Schule, da seine Eltern umziehen müssen, soll er alleine in der Stadt zurückbleiben, um die Schule in seiner jetzigen Klasse zu beenden. Sein Onkel soll sich um den jungen Roxas kümmern, aber ist oft beruflich unterwegs. Daher so...