Kapitel 35

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~~~Axel~~~

Alles schmerzt... Mein Körper er tut so weh. Uhh meine Seite. Was ist passiert, meine Finger... Ich kann sie nicht bewegen?

Ich öffnete langsam die Augen, das Licht brannte in ihnen und ich musste mehrfach blinzeln. Meine Sicht war verschwommen, ich fühlte mich ganz benommen, im blutroten Licht der Abendsonne war eine Gestalt zu sehen. Ich versuchte mich zu konzentrieren, wollte erkennen wer da vor mir stand.
"Unkraut vergeht nicht, was?"
Diese Stimme...
Mein Kopf fühlte sich an als würde er gleich explodieren, ich schloss die Augen, verschiedene Bilder aus meiner Vergangenheit tauchten auf begleitet vom Klang dieser Stimme.

~~~Axel 15 Jahre; Saix 16 Jahre~~~

"Verdammt Axel!! Du machst mir immer so eine Angst!"
Nur schwerfällig richte ich mich auf und lächle das schwarzhaarige Mädchen an.
Ihre wunderschönen bernsteinfarbigen Augen waren ganz rotunterlaufen und noch ganz feucht. Vorsichtig wischte ich ihr eine Träne von der Wange, ich lächelte sie an.
"Hab doch versprochen das ich bleibe!"
Uff meine Seite schmerzt immer noch, aber nicht mehr so schlimm wie heute früh.
Saix betrat das Krankenhauszimmer, er versuchte so gleichgültig wie möglich zu schauen, doch ich erkannte, auch er hat sich Sorgen gemacht und ist erleichtert mich zu sehen.
"Glaub mir Skuld, ich versuche den da schon eine ganze Weile los zu werden."
Sie lachte: "Unkraut vergeht wohl nicht, was?"
Über Saix Lippen huschte ein kleines Lächeln.
"Oh mein Gott, ist das da etwa ein Lächeln vom sonst so coolen Saix?"
Genervt von meiner Aussage verdreht Saix seine Augen.
"Da es dir wieder gut geht sollten wir uns besser wieder auf dem Heimweg machen der Professor wird sich sonst Sorgen machen. Skuld verabschiede dich nicht zu lange vom Idioten. Ich warte so lange draußen auf dich."
"Kaum zu glauben, dass unser großer Bruder so fürsorglich sein kann! Als du umgekippt bist... Er hat... Er war echt am Ende! Und ich erst! Ich dachte du..."
Ich drückte ihren Kopf an meine Brust und küsste zärtlich ihr Haar.
"Tut mir leid, ich wollte euch keine Sorgen machen."

Ich dachte es wären nur Seitenstiche von der letzten Trainingseinheit, ich wusste doch nicht das die Schmerzen von meinem Blinddarm kommen... Ich habe den ganzen Tag über die Schmerzen ignoriert... Bis es nicht mehr ging und mein Körper zusammenbrach.

"Das war vielleicht peinlich Axel! Der Professor hat dank Saix nichts mitbekommen! Aber ich glaube Saix... Er weiß es jetzt... Ich fühle mich schrecklich ihm nichts gesagt zu haben."
Zum Glück hat der Professor nichts mitbekommen! Er hätte uns getrennt oder schlimmeres!
"Skuld, du bist viel zu lieb! Saix macht sich daraus nichts."
"Aber wir drei gehören zusammen und er, er wird sich sicher ausgeschlossen fühlen wegen uns!"

Mein Leben hatte sich vor langer Zeit verändert, nachdem meiner Mutter die Schulden immer mehr über den Kopf wuchsen, verkaufte sie ihren Körper und später auch meinen. Die Scham, die Schuld oder die Drogen trieben sie in den Selbstmord und mich in ein Heim.
Dort wurde auch Saix untergebracht, nachdem seine Verletzungen, die sein Vater ihm zugefügt hatte, wieder verheilt waren.
Lange Zeit hatten wir nur uns, wir gegen den Rest der Welt. Vieles ist passiert, wir haben schreckliches gesehen und erfahren. Und eines Tages wurden wir von einem Herren aufgenommen, dem Professor, anders als die anderen Familien in denen wir davor waren, hat er sich nicht an uns vergriffen, er war zwar streng was sportliche und geistige Entwicklung anging. Machte immer wieder Untersuchungen, aber wenn man seinen Regen folgte war alles in Ordnung. Beim Professor war das Leben ganz angenehm und dort trafen wir auf Skuld, sie lebte dort schon etwas länger, wir drei wurden unzertrennlich.
Doch so dumm wie ich bin, hab ich mich in meine große Schwester verliebt.

~~~Roxas (heutige Zeit) ~~~

Axel lag mit einem schmerzerfüllten Gesicht im Krankenhausbett und nuschelte etwas vor sich hin.
Nur den Namen Skuld konnte ich verstehen, vorsichtig drückte ich seine Hand, beziehungsweise die paar Finger die aus dem Gips schauten.
Wer ist diese Skuld? Warum sagt er ihren Namen... Warum denk er an sie?
Die Unsicherheit machte sich wieder in mir bemerkbar, meine Augen füllten sich mit Tränen.
Er denkt an jemand ganz anderes, klar wieso sollte er auch... Ich bin einfach schrecklich... Ich bin an allem schuld! Ich hab ihn das hier angetan! Wären wir zusammen geblieben...
Saix und Demyx waren bei Aqua die ein paar Zimmer weiter lag, ich war alleine mit Axel im Zimmer. Sein Gesicht war ganz blau, dennoch wirkte er so anziehend, seine Lippen zogen mich wie magisch an und ich küsste ihn vorsichtig.
Er zuckte etwas zusammen und lächelte.
"S-u-l... Lass..."
Sul? Etwa Skuld? Was? Er...
Das er meinen Kuss mit einem fremden Namen erwidert machte mich mehr wütend als unsicher. Ohne es wirklich zu bemerken drückte ich seine Hand fester.
"Auu, uff Roxas! Etwas zärtlicher."
Der rothaarige lächelte mich schmerzlich an, ohne weiter nachzudenken fiel ich ihn um den Hals.
"Axel! Dir geht es gut!"
"Au au au"
"tut mir leid! Alles es tut mir so leid! Wegen mir. Es tut mir leid!"
Ich weinte bitterlich auf seiner Brust. Sein Gibsarm legte er auf meinen Rücken und streichelte über diesen.
"Hey, mir geht es gut. Kein Grund zum heulen! Unkraut vergeht nicht."
Ich schaute ihn an, doch er sah mich nicht an, sein Blick war Richtung Fenster gerichtet, es wirkt als wäre er nicht mehr anwesend sein Blick wurde immer trauriger. Ohne weiteres schüttelte er seinen Kopf und schaute mich mit einem Lächeln an.
"Was ist mit Aqua? Geht es ihr gut?"
"Sie liegt ein paar Zimmer weiter, soll über Nacht beobachtet werden. Aber sie wirkt sehr fit."
"Zum Glück... Und dir? Geh es dir gut Rox?"
Er fragt mich? Obwohl er hier liegt? Obwohl er einen gebrochen Arm und eine schwere Prellung am anderm Arm hat? Er wurde genäht, hat viel Blut verloren... Und er fragt ob es mir gut geht?
"Ich... Ich hatte so eine Angst um dich! Mir geht es... Tut mir leid, ich hab so fiese Sachen gesagt... Und... Ich dachte... Du.. Was wäre wenn das das letzte gewesen wäre... Was wenn..."
"Hey. Ganz ruhig! Ich bin hier und so schnell wirst du mich nicht los."
Er küsste mich auf die Stirn.
"Versprochen?"
Axel riss seine Augen weit auf und starrte mich an, nein durch mich hindurch. Erst nach einigen Momenten wurde sein Gesicht wieder friedlicher.
"Klar, ich verspreche es dir! Ich bleib.. bei dir!"
Er küsste mich zärtlich auf den Mund und schien sich danach wieder in seinen Gedanken zu verlieren
"Alles in Ordnung?"
Er packte sich an den Kopf und lächelte mich an, es sah nicht so liebevoll und freundlich aus, es war eher schmerzerfüllt.
"Ja, etwas benommen von den Schmerzmitteln... Ich sollte vielleicht noch ein wenig schlafen..."
Ob es wirklich nur daran liegt? Aber warum sollte er mich belügen...

Ein neues Leben Beginnt (Akuroku) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt