Kapitel 25

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-Axel-
Die Wut in mir brachte mein Blut förmlich zum Kochen.
Nachdem Regenschauer hab ich mir eine warme Dusche zur Entspannung gegönnt und versucht die Ereignisse des heutigen Tages zu sortieren.
Vergeblich...
Und als ich mein Zimmer betrat, saß ein halb nackter Roxas vor meinem Bett und durchsuchte meine Sachen... Unter anderen Umständen, hätte ich vielleicht Lust bekommen, aber heute... Nein, ich empfand nur Wut. Eine solch große Wut wie schon lange nicht mehr, eine unkontrollierbarer Zorn, der um sich greifen will und alles in Dunkelheit ertränken möchte.
"Was machst du hier? Suchst du Geld?"
Roxas stand vor mir, ließ den Analdildo fallen und schaute mich verschreckt an. Wie ein Reh im Scheinwerferlicht blieb er regungslos stehen.
"Was hast du hier gesucht?"
Er stammelte irgendwelche unverständlichen Wörter vor sich her und erinnerte mich an eine verschreckt Maus, die verzweifelt versucht einem Raubtier zu entkommen.
"Bitte? Ich habe nichts verstanden! Mach den Mund auf! WAS SUCHST DU IN MEINEN SACHEN!"
Mir platzte endgültig der Kragen, mit einem großen Schritt verkleinerte ich den Abstand zu Roxas, der völlig verängstigt nach hinten wisch und halb über meinen Nachtisch fiel.
Ich baute mich noch mehr auf, kam ihm noch näher und schaute ihn so grimmig an, dass mir die Stelle zwischen meinen Augenbrauen weh tat. Er machte sich klein, rollte sich zusammen und schützte mit seinen Armen seinen Kopf, als erwartete er Schläge von mir...
Der Schock über diese kauernde Haltung ließ mich etwas abkühlen.
Er hat solche Angst? Ich hab übertrieben!
Ich hockte mich hin, entspannte mein Gesicht und Körper. Vorsicht berührte ich den kleinen Körper vor mir, der bei meiner Berührung zusammen zuckte.
"Hey, keine Angst. Ich Schlag dich nicht"
Er blieb in der Haltung, zitterte am ganzen Körper. Erst jetzt wird mir bewusst, dass er weint.
Sein schluchzen war deutlich zu hören.
FUCK!
Roxas war halb am hyperventilieren, er hatte scheinbar eine Angstattacke.

Ich zog ihn zu mir und drückte ihn fest an mich. Vorsicht streichelte ich sein blondes Haar und versuchte ihn mit meiner Stimme zu erreichen.
Sein Körper entspannte sich allmählich und seine Atmung wurde ruhiger.
Ich darf nicht so ausrasten!

-Xion-
"Auf dem Fest überreichst du ihm deine selbstgemachte Schokolade! Und vielleicht schaffst du es ihm sogar noch zu sagen, dass du total in ihn verknallt bist!"
"Ich glaub das schaff ich nicht...."
"Sooo schwer ist das doch nicht!"
"Ach ja? Warum sagst du Hay...."
Olette hielt mir den Mund zu und sah sich panisch um.
Wir waren im Einkaufszentrum, auf dem Weg in ein Dessert-Geschäft.
Wir wollten uns Zutaten kaufen, um zu Valentinstag Schokolade selber zu machen.
Olette hatte die bescheuerte Idee, dass ich zu meinen Gefühlen stehen soll und Roxas so eine Schokolade geben soll.
Ich weiß doch nicht mal ob er mich auch mag... Was wenn er danach überhaupt nicht mehr mit mir sprechen möchte. Das wäre noch schlimmer! Lieber bleib ich nur eine Freundin, als vollständig aus seinem Leben gelöscht zu werden.

Es roch noch Schokolade, Waffeln und allerlei anderem Süßkram.
Hier gab es echt alles was das Herz einer Naschkatze höher schlagen ließ.
Am liebsten hätte ich mich in die Regale geworfen und die verschiedenen Süßigkeiten in mich geschlungen.
Vor den Regal mit den Schokoladen Zutaten war kein großer Andrang, die meisten kaufen fertige Produkte und machen sich nicht die Mühe. Naja es gibt mittlerweile so viele verschiedene Formen und Geschmackssorten von Schokolade, wozu sollte man da sich die Mühe machen ein verkrüppeltes Herz zu machen, was wahrscheinlich nicht mal richtig schmeckt. Auch die Buchstaben, die man mit der Zuckerglasur drauf schreibt werden bestimmt nicht so akkurat wie die ganzen Schriften die man hier findet.
Für die typischen Namen findet man sogar Sprüche mit 'XX ich liebe dich', 'du bist mein größter Schatz, XX', 'ohne dich bin ich nicht vollständig, xx' und weitere seltsame Sprüche.

Die einzige Person, die ebenfalls in diesem Gang war, war eine Frau mit blauen Haaren.
Das ist doch Aqua, sie sieht anders aus... Was macht sie den hier?
"Aqua?"
Erschrocken dreht sich die Frau um, sie war scheinbar völlig in Gedanken.
"Oh hallo Xion, lang nicht mehr gesehen. Was machst du denn hier?"
"Das gleiche wollte ich dich fragen."
Aqua lachte, ich musste ebenfalls kichern.
Wir beide haben wohl die gleiche Idee... Wobei es eher Olettes Idee war.
"Das ist übrigens meine beste Freundin, Olette. Olette, das ist Aqua. Sie ist eine der Mitbewohner von Roxas."
Die Beiden begrüßten sich kurz, mit einem breiten grinsen fragte uns Aqua die Frage vor der ich mich fürchte.
"So und für wen wollt ihr die Schokolade machen?"
Ich lief knall rot an und wedelte mit den Armen.
"Die ist nicht für Roxas! Also falls du das glaubst! OLETTE! ICH - ich helfe ihr nur beim machen der Schokolade."
Aqua kicherte, "Natürlich, ich verstehe. Ihr könnt gerne zu uns kommen und ich helfe euch beim herstellen. Keine Sorge Roxas wird nicht da sein."
Sie zwinkert mir zu.
Hilfe wäre nicht schlecht, Olette und ich richten bestimmt nur ein Chaos an... Außerdem hat Aqua viel Backzubehör... Wir können bestimmt richtig schöne Schokolade machen...
Aber wenn Roxas uns sieht... Sie meint ja er wäre nicht da...
"Ich muss mal weiter, überlegt es euch einfach."
Und so verschwand die schöne Blauhaarige.

-Roxas-
Als ich wieder zu mir kam lag ich in Axels Bett, ich war zugedeckt... Lag aber allein im Bett.
Nur langsam kam meine Erinnerung zurück, ich hatte einen kleinen Black Out gehabt.
"Du bist wach. Sehr schön, wir sollten reden!"
Axel saß auf seinem Schreibtischstuhl und schaute mich ernst an. Sein Zimmer war dunkel, es brannte kein Licht, nur von Draußen strahlte etwas Licht von der Straßenbeleuchtung durch die Vorhänge.
Ich will nicht reden... Nicht darüber.
Axel stand auf und kam zu mir rüber, er hockte sich vors Bett. Ich wusste nicht was ich tun soll, ich krallte meine Finger in die Decke und versuchte meine Tränen zurück zu halten.
Er wird mich, wie alle anderen auch, verlassen! Ich habe ihn enttäuscht! Er hasst mich!
Zu meiner Überraschung nahm er mich in den Arm.
"Es tut mir leid!"
Seine Worte verwirrten mich.
"Was?"
Ich hab mich verhört! Es tut ihm leid? Aber ich hab doch Mist gebaut! Warum entschuldigt er sich?
"Es tut mir leid, dass ich so wütend war! Das ich dir solche Angst gemacht habe! Es tut mir leid, dass ich dich nicht angehört habe! Es tut mir leid, dass ich nichts gemerkt habe! Es tut mir leid, dass ich so ein Idiot bin!"
"Du? Ein Idiot? Ich bin der Idiot! Du hast nichts falsch gemacht! Ich habe Mist gebaut!"
Wir sahen uns stillschweigend an und dann endlich schafften wir es zu reden.

"Wie kommst du an Shadows?"
Zuerst dachte ich ich hätte mich nur verhört, doch Axel wiederholte seine Frage.
"Die Drogen, Shadow, woher hast du die?"
Woher kennt Axel Shadows? Diese Drogen sind recht unbekannt... Ich kenne sie auch nur weil ich mit ihr zu tun habe... Sie ist mega selten und extrem Teuer...
Woher kennt er sie?
"Ich... Woher... Woher kennst du den Namen?"
Er schaute mich mit seinen grünen Augen an, sein Blick war ungewöhnlich intensiv, ich bekam eine Gänsehaut.
"Meine... Schwester... Sie hat damals... Diese Drogen..."
Schwester? Er hat eine Schwester?
Axel saß auf dem Boden und stützte sein Gesicht in seine Hände.
"Roxas, das Zeug... Es bringt Menschen dazu scheußliche Dinge zu machen... Man ist ist wie ferngesteuert... Es macht einen Herzlos!"
Sein Gesicht war immer noch in seinen Händen vergraben. Ich setzte mich zu ihm, wollte das er mich anschaut, ich wollte mehr wissen.
Was ist passiert? Was ist damals passiert?
Ich konnte meine Frage nicht in Worte fassen, als ich seine tränigen Augen sah.
Der große rothaarige saß auf dem Fußboden in seinem Zimmer und weinte bitterlich.
"Nimmst du es?"
Ich schüttelte den Kopf, meine Lippen waren wie zusammen geklebt, ich konnte keine Worte mehr Formen.
Axel packte mich und blickte mir direkt in die Augen, Tränen liefen weiterhin aus seinen.
"Nimmst du wirklich nichts?"
"I-Ich nehme nichts."
Seine Lippen drückten sich auf meine, er küsste mich und lächelte erleichtert.
"Lass bloß die Finger davon!"
Er drückte mich an sich.
"Versprochen, ich werde es nicht nehmen!"
Was ist los? Er hört nicht mehr auf zu weinen... Er drückt mich immer fester.
Es war mehr ein flüstern, ein Hauch seiner Stimme im dunklen Zimmer.
"Ich... kann... dich... ni... nicht auch noch verlieren..."
Seine warmen Tränen fielen auf mein Gesicht als ich hoch sah, seine Augen waren fest zusammengedrückt als versuchte er die Bilder in seinem Kopf zu löschen.

Ein neues Leben Beginnt (Akuroku) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt