~~Roxas~~
Nach einigen Stunden ließ mich Dr. Vexen aus dem Zimmer. Der Stille Typ, Xaldin, brachte mich zum Fahrstuhl. Diesmal durfte ich sogar selber laufen, sprechen tat er dennoch nicht.
Nachdem wir den langen Flur mit endlosen Türen entlang liefen, drückte er den silbernen Knopf, um den Fahrstuhl zu rufen.
Die dicken Türen öffneten sich, zögerlich betrat ich die Kabine, Xaldin blieb stehen, folgte mir nicht mehr. Als sich die dicken Türen wieder schlossen löste sich der Druck auf meiner Brust. Ich atmete tief durch, im laufe des Gespräches mit dem Forscher fiel es mir immer schwerer zu atmen. Die Angst beherrschte in diesem seltsamen Raum meinen Körper, die Anspannung ließ langsam nach, mein Herz pochte immer noch, doch wurde es von Sekunde zu Sekunde immer langsamer.
Der Fahrstuhl fuhr langsam immer tiefer, der Buchstabe "E" leuchtete auf dem Bedienfeld.
E... Gleich bin ich hier raus! Fast geschafft...
Unerwartet blieb der Fahrstuhl im 4ten Stock stehen. Mein Herz begann zu rasen, die Luft um mich wurde immer knapper und ich konnte mich kaum auf den Beinen halten.
Ich bin fast raus! Warum! Bitte ich will nur nach Hause! Axel!
Ich versteckte mein Gesicht in der Kapuze des riesen Sweatshirt von Axel, das ich immernoch trug. Der herbe Duft beruhigte mich... Etwas.Die schweren Türen öffneten sich, zu meiner Überraschung stieg kein fremder und auch keiner der seltsamen Typen ein.
Es war Saix, er war sehr blass und trug einen Anzug ohne Krawatte. Sein Hemd war faltig, hing aus seiner Hose, seine Knöpfe waren falsch zu geknöpft und auch seine Haare waren nicht wie sonst gut gestylte. Er sah nicht so elegant aus wie ich es gewohnt war. Er stieg ein, sein Blick war auf den Boden gerichtet, er bemerkte mich nicht mal.
Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung, Saix lehnte an einer der Wände, es schien ihn schwer zu fallen stehen zu bleiben. Mit einer Hand fuhr er sich durch sein Gesicht, geschockt nahm ich die blau-roten Abdrücke an seinen Handgelenken war.
"Saix?"
Ein leises "Fuck" entwischte seinen Lippen.
"Uhm... Alles klar? Du... Also..."
"Was machst du hier?", er zischte mich wie immer an, doch seine Stimme wurde sanfter. "Ist Axel auch hier?"
Der Riese wirkte nicht so unantastbar wie sonst, nein er war verletzbar...
"Nein... Wir haben uns vor Stunden getrennt.... Also unsere Wege..."
"Verstehe..."
"Was... Uhm.. Also... Was ist passiert?"
Ich deutete auf seine Handgelenke.
Er versteckte seine Handgelenke in seinen Ärmeln, es war im sichtlich unangenehm.
"Nichts was dich angeht!"
"Jaa, es.. Also es sieht nur schmerzhaft aus..."
Was denk ich mir denn, vielleicht hatte er eben ein Date mit seinem Freund und das sind.... Hat Saix einen Freund? Bekommt man von Handschellen solche Wunden? Tut sowas nicht weh?
Was weiß ich schon über Sex...Die dicken Türen öffneten sich wieder, diesmal im erhofften Erdgeschoss.
Wir befanden uns in einem edlen Hotel, einen prachtvollen 5 Sterne Hotel, mit goldenen Kronleuchtern und einem prunkvollen Eingangsbereich. Der seltsame Seiteneingang über den ich das Gebäude betrat, naja gebracht wurde, ließ nicht auf ein solches Hotel schließen.
Ich fühlte mich wie in einer anderen Welt, noch nie hab ich solch schöne Dinge gesehen.
"Na komm schon, steh nicht so dumm hier im Weg!"
Saix richtete mit einer Hand meinen Blick Richtung Tür, seine große Hand lag sanft auf meinen Haaren, es hatte was fürsorgliches an sich wie er mich berührte und zur Tür geleitet.
Mit ihm bin ich in Sicherheit!
"Was machst du überhaupt in solch einem Gebäude!"
Oh... Wie soll ich die Umstände erklären... Shit...
Ich versuchte mein Glück, die Frage durch eine Gegenfrage zu umgehen.
"Was hast du hier gemacht?"
Grimmig grunzte er mich an, "ein Date", mehr bekam ich nicht als Antwort.
"Weich meiner Frage nicht aus, du bist hier ohne Axel... Ein Schüler in solch einem Hotel. Du kamst aus einem der Zimmer. Also was hattest du dort zu suchen."
"Das ist was kompliziert...", mein Magen zog sich zusammen, wir waren mittlerweile auf der Straße und gingen Richtung Wohnung, ich hatte noch nie das Gefühl, dass Saix mich leiden konnte, doch wenn ich ihn jetzt alles erkläre... Spätestens dann wird er mich hassen, wir Axel gegen mich ausspielen.
Das kann ich nicht zulassen! Axel ist doch alles was ich noch hab... Dieser Doctor... Er meinte ich hätte niemanden... Aber ich hab Axel... Nur wenn Saix... Er hasst mich eh schon...
"Dann erkläre es mir."
"Das... Das ist wirklich nicht so einfach."
Der große Blauhaarige blieb stehen und schaute mich mit hochgezoger Augenbraue an, die Narbe zwischen seinen Augen machte seinem Gesichtsausdruck noch bösartiger.
"Tust du Axel weh!?"
Seine Aussage ließ mich erschrecken, mit meinem gesamten Körper gestekulierte ich ein Nein, ein dickes fettes Nein.
"Nein! Ich hab ihn nichts angetan! Niemals!... Also ich... Hab ihn zumindest nicht betrogen..."
Meine Aussage... Ob ich ihn verletzt habe... Er wirkte so traurig als ich ihn diese schlimmen Sachen an den Kopf geworfen habe...
Mir kamen die Tränen.
"Du-du musst jetzt nicht weinen... Ich also... Schon gut... Du musst mir nichts erklären... Wenn Axel damit einverstanden ist... Verdammt... Heul doch nicht!"
Der Riese legte seine Hand auf meine Schultern und versuchte mich freundlich an zu schauen. Meine Schuldgefühle stiegen und brachen in weiteren Tränen aus mir heraus, ebenso löste sich die restliche Anspannung aus der vorherigen Situation und die Sorge auf Axel zu treffen stieg, da wir uns fast vor unserer Wohnungstür befanden.
Völlig unerwartet drückte mich Saix an sich, legte seine Arme um mich.
"Hey, alles wird gut. Ich bin dir nicht böse und was auch immer war, Axel wird es verstehen! Glaub mir. Solange du diesem Vollidioten nicht fremdgehst und sein total bescheuertes Herz brichst, wird er hinter dir stehen... Wahrscheinlich sogar wenn du das tust... Aber dann bekommen wir ein Problem! "
Ist Saix nett zu mir? Er hat eine sensible Seite, das wird immer wieder deutlich wenn es um Xion oder Axel geht... Aber zu mir war er noch nie Nett... Warum fühlt sich das so gut an?Mir tat die Wärme und Zuneigung von diesem sonst so mies gelaunten Riesen richtig Gut. Nach diesem seltsamen Gespräch begann ich immer mehr und mehr an die Worte des Forschers zu glauben, er wusste so viel über mich meine Familie, meine Gefühle... Und doch bin ich nicht allein, auch wenn ich das immer wieder denke... Selbst so jemand wie Saix, hasst mich nicht. Er macht sich um mich Sorgen. Spendet mir Trost und sowie Axel versucht er mir zu helfen.
Ich bin nicht allein solange ich Axel bei mir hab.
Den Kloß in meinen Hals schluckte ich runter und löste die Umarmung.
Saix reichte mir wortlos ein Taschentuch, es war seltsam, er hatte ein sanftes Lächeln, eins um einem Mut zu schenken...
"Danke... Und... Tut mir leid."
Er setzte sich wieder in Bewegung ohne auf meine Entschuldigung einzugehen oder ein weiteres Gespräch anzufangen.Gleich würde ich wieder auf Axel treffen... Ob er wütend ist?
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Ein neues Leben Beginnt (Akuroku)
FanfictionRoxas geht noch zur Schule, da seine Eltern umziehen müssen, soll er alleine in der Stadt zurückbleiben, um die Schule in seiner jetzigen Klasse zu beenden. Sein Onkel soll sich um den jungen Roxas kümmern, aber ist oft beruflich unterwegs. Daher so...