29. Spiegel

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Taddl

Ich verdrängte das Bild von Ardy in meinem Kopf und konzentrierte mich wieder auf Lea. Schweigend gingen wir Hand in Hand nebeneinander her bis wir vor ihrem Haus standen. Ich zog sie nochmal in meine Arme und küsste sie liebevoll.
'Bis morgen Lea.' Sie lächelte mich nochmal an und verschwand dann im Haus.
Leicht vor mich hin grinsend machte ich mich wieder auf den Weg zurück Nachhause, ich warf im vorbei gehen einen Blick auf das Haus in dem Ardy wohnte, auf der Einfahrt konnte ich dunkle Spuren entdecken, vorsichtig hockte ich mich davor um zu sehen was das genau war.
Mir drehte sich der Magen um, Blut. Jetzt durchfuhr es mich wie ein Blitz, Ardy der schwankend versuchte zur Tür zu kommen, seine Abweisung der angebotenen Hilfe. Ich klatschte mir mit der Hand vor die Stirn.
Ardy war doch heut Abend weggefahren, mit diesem Typen, da muss was passiert sein.
Ich ging auf die Haustür zu, stoppte jedoch. Er sagte ich soll mich von ihm fernhalten, langsam ging ich wieder zurück. Vielleicht war es das beste, ausserdem hatte ich jetzt doch meine Lea die meine ganze Aufmerksamkeit besaß.
Ich ging zurück Nachhause, streifte mir die Klamotten ab und kuschelte mich in mein warmes Bett.

Ardy

Ganz langsam hob ich den Blick und wich dann erschrocken vom Spiegel zurück. Meine rechte Gesichtshälfte blutete und war geschwollen, langsam tastete ich mit meinen Fingern die Wunde ab.
Ich hatte es nicht anders verdient, ich habe meine Freunde in den Tod geführt und bin einfach davon gelaufen.
Ich stellte mich unter die Dusche und ließ das warme Wasser über meinen Körper laufen. Als ich an mir herunter sah konnte ich beobachten wie sich mein Blut mit dem Wasser vermischte, ich wartete bis sich das Wasser nicht mehr rot verfärbte und machte dann die Dusche aus.
Ich wickelte mich in ein Handtuch und tappste leise in mein Zimmer.
Ich kuschelte mich so wie ich war in mein Bett, aber an Schlaf war definitiv nicht zu denken.
Die ganze Nacht lag ich wach, drehte mich hin und her um eine Position zu finden die nicht schmerzte, vergebens.
Schließlich gab ich auf, ging zu meinem Schrank, zog mich an und wartete darauf das es draußen hell wurde.
Ich konnte in das Zimmer von Taddl sehen, es war dunkel doch ich konnte sehen das Taddl seelenruhig im Bett schlief.
Mein Herz zog sich zusammen als ich mich daran erinnerte was ich vor ein paar Stunden gesehen hatte, ich verstand nicht wieso es weh tat, es war besser so das er sich nicht weiter mit mir beschäftigte. Niemand durfte sich mit mir beschäftigen, niemand durfte sich mir nähern. Ich würde alle nur in Gefahr bringen.
Ein Blick in den Spiegel und der Selbsthass kam zurück, mein Blick wanderte über die Wunde in meinem Gesicht die sich bis zum Hals zog.

Neue Schule, neues Glück? Wohl kaum. | 𝘛.𝘛 x 𝘈.𝘉Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt