25. Mauern

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Ardy

Noch vollkommen benebelt sah ich mich um, entdeckte eine Person neben mir auf dem Bett sitzen.
Ich musste ein paar mal blinzeln um genau diese zu erkennen, sofort verspannte sich mein ganzer Körper, was machte Taddl hier?
Langsam versuchte ich mich aufzusetzen doch dies ließ mein Körper nicht zu, stöhnend viel ich zurück ins Kissen. Dieser Schmerz war zu present, zu nah aber das schlimmste war das ich ihn spüren konnte.
Eine Mauer war in mir zusammengebrochen in der ich mein Herz einbetoniert hatte. Warum war das passiert? Wie konnte das passieren?

Taddl

Ein Stöhnen neben mir schreckte mich aus meinen Gedanken, sofort viel mein Blick auf Ardy, er war also wach.
Ich wartete darauf das er ausrastete doch er schien verzweifelt über etwas nachzudenken, naja ich könnte mich auch irren aber sein Blick zu deuten ist auch eine Kunst für sich.
Als er erneut versuchte sich aufzusetzen half ich ihm, erwartete wieder Protest doch er schwieg, na super jetzt war ich noch verwirrter als heute morgen.
'Was machst du hier Taddl?' Seine Stimme war so tonlos wie ich sie kannte.
'Ich hab dich Nachhause getragen, du bist in der Schule vom Stuhl gekippt, und du verstörst sowieso schon alle, man muss es ja nicht auf die Spitze treiben.' Er knurrte nur verärgert was mir eine Gänsehaut bescherte.
'Geh.' Ein kalter Blitz durchzuckte mich als er das sagte, doch ich schüttelte den Kopf.
'Hab deiner Mutter versprochen bei dir zu bleiben bis sie wieder hier ist.' Er riss die Augen auf.
'Meine Mutter hat mich so gesehen?' Er wurde noch bleicher, was eigendlich unmöglich war, und versuchte sich aus dem Bett zu hieven.

Ardy

Meine Mutter hatte mich so gesehen, meine sensible Mama die weinte wenn es mir nicht gut ging, weil sie Angst um mich hatte.
Mir dröhnte der Schädel, hektisch versuchte ich aufzustehhen, bis ich es endlich geschafft hatte aufrecht zu stehen.
'Bist du bescheuert? Hast du den Verstand verloren? Sowas kannst du meiner Mutter doch nicht einfach.. ich meine so darf sie mich nie sehen!' Aufgebracht hielt ich mich an meinem Schrank fest, eine weitere Mauer in mir zerbrach und ich fand meine alte Stimme wieder,  die Stimme die nicht von Hass zerfressen und von jeglichen Emotionen befreit war.
Ich schrie auf als mein Herz schmerzhaft gegen meine Rippen pochte, zu lange hatte ich alles verdrängt und weggesperrt.

Taddl

Geschockt saß ich auf seinem Bett und beobachtete wie er immer hektischer wurde, bis er aufschrie und seine Hand an seine Brust fuhr.
Ich srpang auf und ging langsam auf ihn zu. 'Ardy, beruhig dich doch. Deine Mutter hat nicht sonderlich schlimm reagiert.' Er erstarrte und drehte sich langsam zu mir um, in seinen Augen lag soviel Trauer aber auch viel Wut.
'Du verdammter Idiot natürlich hat sie nicht reagiert! Denkst du sie würde vor irgendjemanden den sie nicht kennen ihre Gefühle und Ängste zeigen?' Zum ersten mal lag Gefühl in seiner Stimme, ich erschauderte und wich von ihm zurück.
'Man was hätte ich denn tun sollen?' Er ging langsam auf mich zu, und ich wich immer weiter zurück, bis ich auf seinem Bett landete und in der Falle saß.
Er beugte sich über mich und fixierte meinen Blick, ich schluckte und stellte verstört fest das mir diese Situation gefiel.
'Du hättest dich aus meinem Leben raushalten sollen Taddl, du hättest mir aus dem Weg gehen sollen, wenn das so weiter geht kann ich für nichts mehr garantieren, du begibst dich auf ganz dünnes Eis.'

Neue Schule, neues Glück? Wohl kaum. | 𝘛.𝘛 x 𝘈.𝘉Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt