20-André

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Warnung. Das Kapitel hier ist ziemlich traurig... Hoffe das ist nicht soooo schlimm

Wir redeten noch eine ganze Weile. „Ich wünsche mir, dass ihr 2014 Weltmeister werdet",sagte André, bevor wir gingen noch. „Wir werden alles dafür geben" versprach Chris und folgte mir aus dem Zimmer.

Am nächsten Tag in der Schule wurden Chris und ich ins Sekretariat gerufen. Justuts war am Telefon. Es ging um André. Sein Zustand hatte sich über Nacht ziemlich verschlechtert. „Bitte kommt so schnell ihr könnt"

Bei diesem Wort legten wir sofort auf und verschwanden. Die Sekretärin machte eine Notitz in einem Buch und wandte sich wieder ihren Akten zu. Während Chris unsere Taschen holte, gab ich dem Lehrer bescheid.

Kurz darauf saßen wir im Bus zum Krankenhaus. Dort angekommen nahm uns eine Schwester in Empfang und brachte uns sofort zu Andrés Zimmer. Er lag wieder auf der Intensivstation. Angeschlossen an tausend piepsende Geräte. Er war blass und seine Hand fühlte sich nicht, wie sonst immer warm und vertraut an, sondern kalt und ungewohnt. Das eine Gerät, dass seine Herzschläge anzeigte wurde etwas langsamer, dann wieder etwas schneller. „Wie geht's dir?" fragte ich. „Scheiße." antwortete André. „Ich halte das nicht mehr lange durch."

Ein Schauer lief mir über den Rücken. „Du musst bei uns bleiben, André" sagte Linus mit zitternder Stimme. „Eigentlich soll ich euch dass nicht sagen...... aber....die Ärzte..... Sie sagen ich...... Ich werde nie wieder ......nie wieder ganz gesund" Ich musste schlucken. Ein dicker Kloß bildete sich in meinem Hals. „Aber du kannst noch spielen, oder?" fragte Linus in die Stille hinein. André schüttelte kaum merklich den Kopf. Scheiße! André war gerade mal neunzehn Jahre alt. Das konnte doch nicht wahr sein. Nein. Das durfte nicht wahr sein. Es war alles nur ein Traum. Genau. Gleich würde ich aufwachen. Ich kniff mich unauffällig in die Hand. Es tat kurz weh. Scheiße! Doch kein Traum.

„Wenn ich mir etwas wünschen kann, dann ist es, dass ihr Weltmeister werdet. 2014 in Brasilien" sagte André. Er schloss die Augen und atmete schwer. Sein Gesicht war blass und seine kalte Hand klammerte sich um meine. „Versprecht ihr mir das?" fragte André dann. „Ja" antworteten wir alle gleichzeitig und ohne auch nur einen Moment zu zögern. „Ich hab euch lieb." sagte er dann. „Ihr seid die wichtigsten Menschen meines Lebens und ich weiß, dass ich auf euch bauen kann" er redete immer weiter. „Egal was wir gemacht haben: Es war immer super mit euch. Vergesst das nicht okay? Vergesst mich nicht und werdet 2014 Weltmeister. Okay?" „Okay" antworteten wir. Kurz öffnete er nochmal die Augen und sah uns der Reihe nach an. Erst Justus, dann Linus, dann Chris und dann mich. Keine zehn Sekunden später krampfte sich seine Hand zusammen und plötzlich piepste das Gerät, dass Andrés Herzschlag anzeigte. Er öffnete die Augen erneut. Abwechselnd starrte ich in seine grünen Augen und auf das Display des Geräts. Die Zahlen wurden immer kleiner. 20, 16, 8, 5, 3 ein langer piepsender Ton erklang. Sofort kamen Ärzte an gerannt und versuchten ihn wieder zu beleben. Chris legte seinen Arm um meine Schultern. Linus griff nach meiner Hand. Die Ärzte schafften es nicht.

André blieb regungslos liegen. Bevor die Ärzte den Raum verließen, trat ich vor an Andrés Bett und schloss mit zwei Fingern vorsichtig seine Augenlider.

Statt den Ärzten aus dem Raum zu folgen, blieben wir fassungslos bei André. Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, bildete sich ein dicker Kloß in meinem Hals. Aber ich konnte nicht weinen. Was war los mit mir? Die Jungs umarmten mich alle gleichzeitig. Wir standen eine wunderbar lange Ewigkeit nur da, umarmten uns und sagten kein Wort.

2) Die beste Zeit meines Lebens(Nationalmannschaft)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt