Morgen auch? - Severus

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Dieser Junge... Salazar. Zuerst lässt er mich warten, selbstredend kam er zu spät. Typisch, Potter!

Ich war wütend, enttäuscht und frustriert und ich hatte Angst. Angst, dass er nicht kommen würde. Angst, dass er mich nicht wollen würde. Doch er kreuzte schließlich auf, gerade dann, als ich mich in Rauch und Nebel auflösen wollte und stand in Unterwäsche, mit nackten Füßen, einem Muggel Shirt und schwer keuchend vor mir. Die Erleichterung durchflutete mich wie eine Welle und schwemmte den Dreck und den Schmutz, die Enttäuschung und die Angst in mir fort.

Seine Aufmachung, sein Schlafgewand war unübersehbar gräßlich und ein Verbrechen an dem, was man guten Geschmack nennen durfte. Doch er sah niedlich aus. Seine Haare waren noch zerzauster, als sie ohnehin schon waren, seine Augen leuchteten vor Aufregung und Freude, seine Wangen waren gerötet und bei Merlin, er zeigte viel zu viel Haut. Ich konnte nicht anders, erlag dem Verlangen, ihn zu berühren, ihn ein bisschen zu reizen und ihn schließlich zu küssen.

Doch obwohl sich Harry mir so vollkommen hingab, musste ich den Kuss, nach einer gefühlten Ewigkeit, die mir aber viel zu kurz vorkam, unterbrechen. Hätte er sich nur noch ein paar Momente länger an mich geklammert, hätte ich die Beherrschung verloren und ihm sein grässliches Muggel Shirt, in Fetzen gerissen. Zum Teil, weil es wirklich abgrundtief hässlich war und zum Teil, weil ich seine Haut, seinen Körper, warm und voller Leben, unter meinen Fingerspitzen spüren wollte.

"Du... solltest dir etwas...passenderes...anziehen." Meine Stimme war rau und ich versuchte, ich war wirklich bemüht darum, wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. "Passender? Für was denn?", keuchte Harry, der seinerseits auch nicht ganz Herr seines Körpers und ganz sicher nicht mehr Herr der Lage war.

Ich straffte meine Schultern und lehnte mich von im weg: "Passend, um mit mir in den Wald zu gehen." Der Anflug eines seiner frechen Lächeln zeichnete sich in seinen Augen ab. "In welchen Wald?" Ich beugte mich wieder zu ihm herunter. Er lehnte immer noch an dem Baum, an den ich ihn vor unserem Kuss gedrückt hatte. Ich kam ihm so nahe, dass meine Lippen beinahe sein Ohr berührten und ich sah, wie sich die feinen Härchen auf seiner Haut, auf der Schulter und im Nacken aufrichteten, als ich ihm verschwörerisch in sein Ohr murmelte: "In den verbotenen Wald." Dann drehte ich mich um, schritt in die Richtung von Blacks altem Gemäuer und rief ihm über meine Schulter hinweg zu: "Komm, Potter. Zieh dich um."

"Harry wo warst du? Ich bin..." Die kleine Miss Granger stand am obersten Treppenabsatz des zweiten Stockes und lugte über das Holzgeländer der Treppe zu uns herunter, stürmte dann eleganter, als man es an ihrer Frisur vermuten ließ, in den ersten Stock und blieb erschrocken stehen, als sie mich im Flur bemerkte. "Professor..." "Miss Granger.", begrüßte ich sie und überließ es dann Harry, dem Hausherrn, etwas zu sagen. Der jedoch stand neben mir, grinste der jungen Miss entgegen, sagte nichts und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Hermines Blick wanderte prüfend von Harry zu mir und ich konnte sehen, wie sie ihre Kiefer aufeinander presste. Um sich ein Grinsen zu verkneifen? Wer wusste das schon? Doch dann wandte sie ihren Blick wieder zu Harry, den sie mit sanftem Tadel und einer steil erhobenen Augenbraue musterte. "Professor... darf ich Ihnen einen Tee oder einen Kaffee anbieten, während sie auf Harry warten müssen?" Kluge Hexe! Es konnte nur Sekundenbruchteile gedauert haben, doch sie hatte die Situation korrekt eingeschätzt, wahrscheinlich sogar analysiert. Sie wusste genau, um was es hier ging. "Gerne, Miss Granger.", brummte ich und folgte ihr, nach einem letzten prüfenden Seitenblick zu Harry, in die Küche.

Der Elf von Black, die Töle würde sich wahrscheinlich im Grab umdrehen, wenn er denn eins hätte, half, ohne auch nur zu murren oder miesepetrig drein zu blicken, Miss Granger bei den Vorbereitungen für den Kaffee. Er deckte den Tisch, während sie auf Muggelart den Kaffee zubereitete. Sie ließ die gemahlenen Bohnen lange in der Kanne ziehen und ich hegte bereits den Verdacht, dass sie versuchte, mich mürbe zu machen, als sie sich schließlich zu mir umdrehte und den Stempel der Kanne hinunter drückte, um die Bohnen vom Wasser zu trennen. Sie setzte sich mir gegenüber an den Tisch und goss mir einen großen Schluck der heißen Brühe in die Tasse, bot mir dann aber weder Sahne, noch Zucker an. Ich sagte nichts und schnüffelte prüfend an dem schwarzen Getränk. "Harry trinkt seinen seit neustem so..." Sie ließ den Satz unberührt von jeglichem Schalk, Vorwurf oder Spott zwischen uns im Raum stehen und ich, ich schaute sie nur lange und durchdringend an. Hermine erwiderte meinen Blick ungerührt offen, vielleicht sogar freundlich und dann fragte sie: "Und wohin werden Sie Harry entführen?" "Ich, Miss Granger, entführe nicht! Ich ver..." Ich kam nicht dazu, die Frage gebührend bissig zu beantworten, da Harry, der, nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen, damit gerechnet hatte, entweder Hermine oder aber mich in Stücke gerissen vorzufinden, in der Küche auftauchte.

your soul, my freedom ¦ Snarry ¦ deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt