Die restlichen Stunden verbringe ich damit mich stumm fertig zu machen, meine Sachen zusammen zu suchen und auf der Couch zu sitzen um da vor mich hinzustarren.
„Wann musst du weg?"
Stumm schaue ich zur Uhr.
Mein Handy samt meiner Schlüssel hat er mir abgenommen.
Er sagte er traut mir dafür zu wenig. Das ich nicht lache.
Leise aber hörbar erwidere ich „eigentlich jetzt um Zwei muss ich im Café sein neben Eli's Blumenladen." „Dann komm. Ich kann dich nicht abholen, muss was erledigen deshalb gebe ich dir dein Hausschlüssel wieder aber denk gar nicht erst dran irgendwie anzuhauen oder sonst was. Sobald du fertig bist kommst du nach hier. Du kannst deiner Arbeit wie gewöhnlich fortsetzen also nicht falsch verstehen."
Am liebsten würde ich ihn töten dafür das er mich innerhalb eines Tages in die Vergangenheit zurückgebracht hat und mich jetzt auch noch kontrollieren will. Aus Angst allerdings nicke ich nur brav mit dem Kopf, schnappe mir einen Block und einen Stift und folge ihm heraus.
Den Schlüssel drückt er mir in den Händen aber auch wirklich nur diesen einen Schlüssel.
Ich fühle mich wie ein einsames kleines stummes Kind.
Scott ist ein arsch.
Und sobald ich es schaffe mich aus seiner Fingern zu winden kann der was erleben.
Um meine Wut zu zügeln balle ich meine Hände zu Fäusten.
Was wohl besser ist? Wut oder Angst?
Eigentlich Wut.
Doch die Angst überwiegt die Wut.
„Setz dich rein" befiehlt er mir.
Der Scott von heute morgen ist wieder verschwunden.
Gleich nachdem er aus dem Badezimmer kam war er wieder der selbe wie am Abend zuvor.
Er hat mich zwar heute noch nicht geschlagen aber dafür hat er mich die ganze Zeit wie seine Sklavin herumgescheucht.
Selbst an meinen Arbeitsklamotten hatte er was zu meckern.
Also habe ich jetzt statt Rock, Bluse und Blazer eine Hose, Eine Bluse und einen Blazer an. Naja und statt hohen Schuhen hab ich Ballerinas an.
Sonst hatte er nie was gegen meine Kleidung zumal sie normal ist.
Ich sollte mich einfach daran gewöhnen das der Scott, den ich kannte, weg ist.
Das es ihn nicht mehr gibt.
Zwei Minuten später kommen wir auch schon am Café an, es war unnötig das er mich mit meinem Auto extra nach hier gefahren hat aber ich widerspreche nicht. „Denk dran was ich dir gesagt habe Liane" nickend steige ich aus, drücke den Block eng an meine Brust und den Stift breche ich fast über.
Mit einem letzten Blick knalle ich die Türe zu, laufe ins Café herein und atme tief ein und dann wieder aus.
Er ist nicht einmal mehr ganze Vierundzwanzig Stunden hier und ich bin schon so zerrissen.
Wie soll das noch werden wenn er länger bleibt?
Ewig halte ich ihn und seine Gewalt nicht aus, dafür musste ich früher zu viel durchmachen.
Ich bin mehr als nur froh, dass die Schminke den bläulichen Fleck an meiner Schläfe überdeckt als ich Alena und Devin erblicke.
Denn nur der liebe Gott weiß was ich sagen würde wenn mich einer darauf ansprechen würde.
Wobei es mein Leben da hat sich niemand einzumischen.
Aber will ich das auch? Will ich das mir keiner hilft?
Nein.
Ich möchte frei sein, Scott erdrückt mich jetzt schon mit seiner neuen Art. Ich möchte mein Leben wieder leben wie vorher.
„Schön euch zu sehen, habt ihr euch schon entschieden?" begrüße ich die beiden mit einem gezwungenen Lächeln, lasse mich auf der Bank gegenüber den beiden fallen und Klappe meinen Block auf.
Still beobachte ich die beiden wie sie sich angucken, Devin seiner Verlobten zunickt und diese als erstes das Wort erfasst. „Ja, wir haben ein paar ausgeladen. Für die Kirche würden nur 120 mitkommen und in die Villa 330. Wir haben das so entschieden das die Leute, die mit in die Kirche kommen eben nicht mit in die Villa kommen." aufgeregt rasselt Sie alles runter während ich nur nicke, dass gesagte in Stichpunkten aufschreibe und dann leise aber dennoch hörbar frage „Und was ist mit dem Essen? Was wollt ihr als Büfett?"
Abwartend sehe ich beide erneut an.
Hier ist es warm, zu warm. Aus diesem Grund ziehe ich meine Ärmel etwas höher so das man nur meine Unterarme sehen kann, schaue jedoch auch ob man etwas am Handgelenk sieht.
Zu meinem Glück nur ganz leicht.
Diesmal ist es Devin der das Wort ergreift. „Als Vorspeise eine Suppe am besten irgendwas Vegetarisches.." dabei verdreht er genervt die Augen. „Als Hauptspeise dann irgendwie Reis mit Soße und Fleisch. Vielleicht nur für unsere Vegetarier stattdessen Fisch und als Nachspeise dann der Kuchen. Aber bitte so das sich jeder selbst was nehmen muss, wir wissen nämlich selbst nicht wie viele jetzt Vegetarier sind und wie viele nicht."
Leicht lächelnd schaut er auf seine verlobter und dann auf den Block.
Seine Augenbrauen hat er zusammengezogen und nüchtern stelle ich fest das ich jetzt alles habe. „Okay dann hätten wir jetzt alles. Devin morgen um Achtzehn Uhr wieder im selben Raum, nicht vergessen ja?" lachend nickt er, Alena lacht ebenfalls.
Gemeinsam stehen wir auf.
Alena umarmt mich zum Abschied und drück mir einen kleinen Zettel in die Hand. „Falls noch irgendwas besprochen werden muss, dass ist meine Nummer ansonsten würde ich mich freuen wenn Sie zur Hochzeit kommen und ich schätze Devin auch, nicht wahr Schatz?" „Ja" er scheint abwesend zu sein, hat wahrscheinlich nur halb zugehört.
„Ja danke, ich werde Bescheid geben wenn es was gibt und wegen der Einladung die nehme ich natürlich an." mit leuchtenden Augen stupst Alena ihren Verlobten an, dieser wieder die Augen verdreht und sich dann mir zuwendet. „Dann bis morgen" „Ja bis morgen.." zum Abschied ihm gegenüber gebe ich unbeholfen meine Hand, ihn zu umarmen erschien mir falsch zumal ich immer noch nur deren Hochzeitsplanerin bin und wir nicht irgendwie befreundet sind.
Die Uhr im Café zeigt tatsächlich halb vier an weswegen ich panisch die Augen aufreiße ein „bis bald" Murmel und hinaus laufe.
Gott ich will gar nicht wissen was mich zuhause erwartet, Scott wird mir nicht glauben das wir bis jetzt alles besprochen haben.
Er wird sich irgendwas ausdenken und mir die Hölle auf Erden heiß machen.

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Still in love [ABGESCHLOSSEN]
Teen FictionAls junge Hochzeitsplanerin hat man es nicht immer leicht doch das Leben der 21 Jahre alten Liane-Marie Argent scheint perfekt zu sein, wenn man davon absieht das ihr Freund Sie an ihrem Geburtstag verlassen hat. Doch was soll man tun wenn man die H...