Ein wenig Erwartungsvoll werden wir nun angesehen und Alucard grinst. "Übernimmst du?" fragt er mich und ich seufze. "Du bist zu faul." brumme ich, ehe ich meinen Kopf zu dem Mann drehe. "Ich bin Irbis und er heißt Alucard." antworte ich und kurz gibt es einen kleinen Disput zwischen Übersetzer und Miamoto, ehe sich der Übersetzer an uns wendet. "Gibt es einen Familiennamen?" fragt er und ich schüttle den Kopf. "Ich und Alucard haben die Namen von Lady Integra. Das heißt, dass ihr Antlitz beschmutzt werden würde, wenn wir unsere früheren Namen herausgeben." Der Übersetzer schluckt und teilt es mit.
Das gibt eine unerwartete Reaktion der Anwesenden. Und zwar hämisches gegrinse. "Ich weiß nicht ob ihr mit der Japanischen Kultur vertraut seid, aber hier ist es so, dass wenn man keinen Familiennamen hat es automatisch bedeutet, dass man als geachtet gilt." teilt uns der Übersetzer mit und ich sehe zu Alucard. "Wir sind dann wohl geächtet, was?" Ein gelangweiltes Schulterzucken kommt, mehr aber auch nicht. Ich sehe zu dem Übersetzer zurück und nicke. "Dann ist es so. Wir sind auch zum arbeiten gekommen und nicht, um hier zu leben. Ihr seid uns also schnell wieder los." Das ist also die japanische Gastfreundschaft... sehr interessant.
Während der Fahrt werden uns keine Fragen gestellt, aber es wird sich angeregt untereinander unterhalten. Und durch die Blicke, die immer wieder auf uns gerichtet sind kann ich sagen, dass es um uns geht. Und ich habe einen kleinen Vorteil, weswegen ich den anderen genau zuhöre. Ich kann japanisch. Interessant wie sie alle denken, dass ich ein kleines Mädchen bin und nichts hier zu suchen habe. Und dass ein Mensch hier auch nicht gegen einen Vampir ankommen würde. Immer wieder unterdrücke ich den fast unwiederstehlichen Drang, laut los zu lachen.
Hey, Alucard! Ja, ich rede mit ihm nun per Gedankenübertragung. Was gibt's. Du redest sonst nie hier drüber. Logisch, wenn ich ihn meistens nicht ausstehen kann. Die reden hier ganz schön interessante Sachen über uns. Was denn? fragt er und sieht mich aus den Augenwinkeln an. Ich lass dich mal zu mir rüber und dann kannst du mithören. Ich kann ihre Sprache! Alucard's Mundwinkel zucken kurz, ehe ich spüre wie er komplett in meinen Geist eindringt. Hm... Schön geräumig hier drinn. Meint er und ich verdrehe innerlich meine Augen. Ist klar. Ich räume ja auch wenigstens hin und wieder mal mein Innerstes auf.
Wir lachen uns innerlich schlapp. Halb tod, wenn wir das nicht eh schon wären! Immer wieder verlangt Alucard nach Popkorn, da dass besser als jeder Film wäre. Vor lauter belustigung, biete ich ihm wieder einen Lolli an, den er auch annimmt und nun wir beide in der Limousine hocken und den gesprächen lauschen, die die Japaner von sich geben. Wie schnell man mich töten könnte, ob es eine gute Idee war mit der Hilfe, warum man keine guten Leute geschickt hat wie versprochen und so weiter und so weiter. Und wir kriegen so auch heraus, dass das Problem hier schlimmer ist, als in der Anfrage geschrieben wurde.
Die Limousine biegt in eine große Straße ein, die rechts und links riesige Villen bietet, die alle ihre eigene Sicherheitsvorkehrung haben und die, so glauben die Männer hier, niemanden reinkommen lassen würde. Innerlich beschließen Alucard und ich, dass wir mal sehen, in wie viele der Häuser wir unbemerkt eindringen könnten. Infrarot? Hehe... nicht bei untoten Körpern! Der Wagen wird langsamer und ein Tor öffnet sich langsam, in dem es nach außen aufschwingt. Es ruckelt kurz, als wir über die leicht erhöhte Bordsteinkante fahren und sich dann hinter uns das Tor wieder schließt, nur um einen Atemberaubenden Blick zu enthüllen.
Eine große weiße Villa mit mindestens zwei Stockwerken. Als der Wagen stehen bleibt und wir aussteigen, bleibt Alucard in meinem inneren, um die Gespräche weiterhin verfolgen zu können. Ich erlaube es. "Ich werde ihnen nun die Anlage zeigen und ihnen alle Fragen beantworten, die sie haben." Der Übersetzer verbeugt sich und ich folge ihm, ehe Alucard zu mir aufschließt. Kampftechnisch habe ich kein Problem, gegen alle Männer gleichzeitig anzukommen. Aber trotzdem fühle ich mich mit Alucard sicherer. Na? Angst, Prinzesschen? Fragt er und ich verdrehe die Augen. Die einzige Angst ist, vor lauter langeweile zu sterben. Sonst nicht wirklich irgendwas.
Die Hausführung ist ausführlich. Jeder von uns beiden hat seinen eigenen Bereich. Schlafzimmer, großes Badezimmer und eigene Freizeitzimmer. Eine große Küche, ein riesen Wohnzimmer mit Anschluss zum Garten und eine große Grünfläche mit Blumengarten, kleinem Gewächshäuschen und Pool. Es gibt eine Indoor-Sauna, einen Spieleraum mit Billiard, einem Pokertisch, Dartscheiben und Spieleautomaten und wir haben eigenes Hauspersonal, dass einmal am Tag kommt, um alles zu reinigen ausser unsere Schlafzimmer, darum sollen wir uns bitte selbst kümmern. Jeder von uns bekommt einen Haustürschlüssel und einen Schlafzimmerschlüssel, wobei die an sich ja überflüssig sind. Wir können durch Wände gehen... Also von dem her, nutzlos.
Wir bekommen noch unsere Koffer auf die Zimmer getragen, ehe wir uns verabschieden und wir auch die Nummer der Organisation bekommen und wann und wo unser erstes offizielles Treffen stattfindet, um die Lage und die ersten Aufträge zu besprechen. Alucard und ich warten, bis das Tor wieder zugeht, ehe ich den Kerl aus meinen Gedanken schmeiße und mich strecke. "Das nenne ich eine interessante Fahrt!" sage ich und gähne, ehe ich in den Himmel sehe. Blau und nur einzelne weiße Wölkchen, die aber gleich wieder ihres Weges ziehen. Die Sonne strahlt herunter und ich nicke. "Ich glaube... ich sonne mich n bischen..."
Mit diesen Worten drehe ich mich um und will rein gehen, als Alucard mit festhält. "Wir sind hier zum arbeiten. Nicht um hier zu leben. Deine eigenen Worte." meint er ein wenig entgeistert und ich wische seine Hand von meiner Schulter. "Arbeit bedeutet nicht gleich, dass man sich nicht entspannen kann. Und hier leben würde ich im Grunde schon gern." entgegne ich und mache mich wieder auf den Weg in den ersten Stock, um dort in mein Zimmer zu gehen und mich umzuziehen. Raus aus den Arbeitsklamotten und rein in die Wohlfühlklamotten! Zwar bestehen die nur aus einer kurzen Hose und einem Sport-BH, aber besser als nichts.
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Vampirpest
FanfictionAlexandra, Codename Irbis. Ein Mischling aus Vampir und Mensch. Weder die eine Seite ist ihr vollständig zugänglich, noch die andere Seite. Sie wird ewig leben. Aber ob das in einer Gesellschaft so gut ist? Vor zwei Jahren in einer Organisation aufg...