"Wenn es sein muss... Aber ich will nachher keine beschwerden, wenn du zu viele Emotionen hast." brumme ich und Alucard zuckt mit den Schultern. "Dann halte deine Emotionen unter Kontrolle." erwiedert er nur und ich verdrehe die Augen. Dann setzt er sich neben mich und nimmt meinen Arm. Sofort ziehe ich diesen aus seinem Griff und sehe ihn misstrauisch an. "Was soll das?" brumme ich, doch der schwarzhaarige hält nur seine Hand hin. "Ich habe Hunger." erwiedert er nur und ich schlucke. Da gibt es so ein klitzekleines Problem. Ich reagiere überempfindlich auf bisse. Das habe ich bei meinem alten Meister gemerkt.
Zögerlich setze ich mich auf. "Was ist. Schüchtern?" fragt er und fängt an zu grinsen. "Ich würde ja sagen, dass ich nicht beisse, aber das wäre gelogen." Ich denke noch für einen moment nach, ehe ich ihm meinen Arm hinhalte und auf die Seite sehe. "Aber lach nicht." murmle ich peinlich berührt und warte darauf, dass er meinen Arm nimmt. Aber das geschieht nicht. "Wieso sollte ich lachen? Nahrung ist eine ernste Angelegenheit." meint er nur und ich drehe meinen Kopf zu ihm. "Ich..." Ich unterbreche mich selbst und meine Augen zucken hin und her, ehe ich merke wie ich rot anlaufe. Und ja, wir Vampire können das!
"Ich reagiere etwas... empfindlich auf das beissen. Das... war bei meinem alten Meister auch so." mehr als ein Flüstern ist meine Stimme nicht und doch bin ich mir sicher, dass Alucard meine Antwort gehört habe. "Willst du nach drinnen?" Überrascht über seinen Vorschlag werden meine Augen groß und ich blicke in sein Gesicht. Es ist ernst und kein Hinweis auf irgendwelche Witze ist zu erkennen. "Ich brauche es und es sind meine Regeln. Also sollte sich meine Nahrung auch wohl fühlen. Oder zumindest einigermaßen wohl." meint er und steht auf, ehe er mir eine Hand hin hält.
Mit meinen Augen folge ich jeder seiner bewegungen und nehme schlussendlich auch seine Hand. Verblüffend vorsichtig hilft er mir auf die Beine und ich folge ihm nach drinnen. Sein Hut liegt vor der Terassentüre auf einem kleinen Stuhl, um in der Sonne zu trocknen, genau wie sein Mantel. Alucard macht nach mir die Tür zu und setzt sich dann auf eine riesige dunkelgraue Stoffcouch, die edler aussieht als alles, das ich bisher gekannt habe. Ich setze mich neben ihn und strecke meinen Arm aus. Mir ist meine Reaktion jetzt schon peinlich, aber ich kann leider nichts dagegen machen.
Alucard nimmt meinen Arm und hebt ihn ein wenig an, ehe er sich den restlichen Weg nach unten beugt. "Es dauert nicht lang." meint er und ich nicke. Alleine dass seine Zunge sich die geeignete Stelle sucht, lässt mich zusammen zucken. "Du bist wirklich empfindlich..." stellt er leise fest, ehe er zubeißt. Zuerst explodiert ein Schmerz, der sich aber schnell in Wonne umwandelt. Mein Körper macht alles von allein und ich drücke meinen Rücken durch. Meine Beine spannen sich an und ich kann ein Stöhnen gerade noch so verhindern, in dem ich meinen anderen Arm über meinen Mund lege. Nur ein kehliger Laut entkommt.
Ich spüre das saugen Alucard's und das Gefühl, kurz vor einem Orgasmus zu stehen, ebbt langsam an. Trotzdem presse ich noch meine Oberschenkel zusammen und sinke langsam in die Couch zurück. Mein Arm geht von meinem Mund weg und ich sehe Alucard dabei zu, wie er noch ein wenig Blut saugt, ehe er er die Wunden mit seinem Speichel schließt und meinen Arm nur ein wenig nass von seiner Spucke auf seinen Schoß sinken lässt. Er leckt sich über die Lippen und schluckt den Rest hinunter, ehe er seinen Kopf zu mir dreht und mich ansieht.
"Es war gut, dass wir reingegangen sind." meint er nur und ich bin mehr als nur erleichtert, dass er nicht lacht. "Aber du musst desensibilisiert werden. Wenn wir in einem Kampf sind und ich brauche Blut, dann kann ich dir nicht ersteinmal einen Orgasmus bescheren!" Seufzend lasse ich meinen Kopf hängen. "Wenn es wenigstens einer wäre..." murmle ich leise und Alucard hält meinen Arm fest. "Kannst du das noch einmal laut wiederholen?" fragt er mit einem Ton, der keine wirkliche wiederrede duldet. Ich sehe zu ihm auf. Dunkelrotes Gesicht. Beschämt. Aber jetzt muss alles raus. Ich habe damit angefangen, also muss ich es auch beenden, nicht wahr?
"Ich habe gesagt, wenn es wenigstens einer wäre!" wiederhole ich und halte meine andere Hand hoch, an der ich Daumen und Zeigefinger nur ganz knapp auseinander halte. "Das ist immer SO knapp davor und dann... Zack und weg." Er will Details, er bekommt Details. Alucard's Augen werden kurz klein, ehe er nickt. Verblüffenderweise scheint er es zu verstehen. "Dein ehemaliger Meister..." meint er dann und lässt meinen Arm los. "Hat er dich auch nur an dem Arm gebissen?" fragt er und ich nicke. "Er wollte mehr. Ich habe es nicht zugelassen. Der alte Sack war ekelhaft...!"
Die roten Augen des Vampires neben mir werden nun kurz groß, ehe er seinen Arm, der mir am nächsten ist, über die Couchlehne legt und sich ein wenig zu mir dreht. "Ich möchte dich daran erinnern, dass 'der alte Sack' einer der letzten Vampire war, die die große Apokalypse miterlebt haben." meint er und ich zucke mit den Schultern. "Ist mir doch egal. Er hat mir nur wandeln wollen, damit ich sein Ghul werde." Ich sehe auf meinen Schoß. "Hat vielleicht vergessen, mich vorher zu vergewaltigen oder so. Auf jeden fall wurde ich kein Ghul." Dann sehe ich zu ihm. "Aber auch kein richtiger Vampir."
Alucard nickt. "Du bist eine Mischung, die beides vereint. Ich habe noch nie von so einer Mischung gehört, aber es scheint nicht nur möglich zu sein, dass so etwas existiert, sondern dass man damit einigermaßen gut leben kann." Ich schnaube und meine Hand geht zu meinem rechten Auge. "Einigermaßen ist gut gesagt. Ich muss mein Auge jedesmal verstecken, weil ich sonst zu sehr auffalle und Respekt bekomme ich auch erst, wenn ich töte." Doch mein lieber Sitznachbar scheint die Wiederworte nicht gelten zu lassen. "Ja und? Wieso versteckst du dein Auge überhaupt. Ist ja nicht so, als würde sich irgendjemand beschweren."
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Vampirpest
FanfictionAlexandra, Codename Irbis. Ein Mischling aus Vampir und Mensch. Weder die eine Seite ist ihr vollständig zugänglich, noch die andere Seite. Sie wird ewig leben. Aber ob das in einer Gesellschaft so gut ist? Vor zwei Jahren in einer Organisation aufg...