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Es sind inzwischen mehrere Jahre vergangen. Die Hellsing-Organisation hat immer wieder versucht, mich zu finden und finden zu lassen. Aber Alucard selbst hat sich nie wieder blicken lassen. Und ich habe jeden Kontaktversuch vermieden und ausgeschlagen. Mir geht es überraschend gut! Ich hatte keinen richtigen Job und nistete mich immer wieder in den verschiedensten Orten ein. Tempel, alte Häuser, Keller, Dachböden... Überall, wo ich eben Unterschlupf finden konnte. Mein Blut stahl ich mir einfach, genau wie das Geld für normale Sachen wie Kleidung oder so etwas. Mein Leben verlief in einigermaßen gerade laufenden Linien und ich hatte meinen Lebenswillen.

Hin und wieder erledigte ich ein paar Aufgaben. Töte den und den. Bring mir das und das. Kannst du..., würdest du..., bla bla bla. Aber wenigstens konnte ich mich so über Wasser halten und verdiente mir neben dem stehlen noch etwas dazu. Oder ich bekam neue Munition oder Waffen. Die Untergrundszene hat sich mir eröffnet und so bin ich immer weiter in sie eingetaucht, bis ich ganz in ihr versunken war. Ich bekam immer mehr Aufträge, Leute zu töten. Bis ich schlussendlich dann diese eigentliche Nebentätigkeit zu meinem Hauptberuf machte. Geld verdienen durch Auftragsmorde. Fast wie damals, als ich noch für Lady Integra gearbeitet habe.

Aber hier kann ich mir bezahlung und Arbeitgeber wenigstens selbst aussuchen. Mein Klientel ist breit gefächert. Von einfachen Büroangestellten, bis hin zu Politikern. Mein Ruf, keine Spuren zu hinterlassen und sauber zu arbeiten, hat schnell die Runde gemacht und es gibt immer irgendjemanden, der jemanden loswerden möchte. Zwei Ausnahmen mache ich aber. Keine Schwangeren und keine Kinder bis 18. Das ist ein Grundsatz, den ich trotz meiner kleinen Wesensänderung die ich gemacht habe, nie loswerden möchte. Ein klein wenig menschlichkeit will ich behalten. Und wenn ich an sich kein Mensch mehr bin, sondern mehr Monster, dann brauche ich solche kleinigkeiten.

Hier bin ich einfach nur ein Schatten. Keine zugehörigkeit. Keine Familie. Nur den Spitznamen 'Eiskönigin'. Ich habe keine sozialen Bindungen. Seit Jahren nicht einmal ein Händeschütteln gehabt, geschweige denn eine umarmung. Ich weiß nicht, ob sich das mit der empfindlichkeit des Gebissen werdens reguliert hat, oder ob ich immer noch so empfindlich bin. Niemand hat mich seit damals mehr angefasst. Seit... IHM. Manchmal denke ich noch an diese Zeit zurück. Ich war glücklich. Hatte ein Ziel. Eine Familie. Aber diese existiert nun einfach nicht mehr. Ich habe mich abgewendet, also muss ich auch mit den Konsequenzen leben. Bis heute und an das Ende meiner Zeit.

Ich schließe meine Augen und lehne mich an den Stamm einer der vielen Kirschblütenbäume, die auch ausserhalb der Stadt wachsen. Irgendwie bin ich gerne hier draussen. Sehe in die Landschaft und lasse den Wind über mein Gesicht wehen und mit meinen nun langen Haaren spielen. Ich habe sie seit dem Tag nicht mehr schneiden lassen und sie gehen mir knapp bis zur Hüfte. Das dunkle braun glänzt gesund in der Nachmittagssonne und ich ziehe ein Bein an meinen Körper. Die blaue Farbe der Haare hat sich mit der Zeit einfach ausgewaschen. Der Wind raschelt in den Blättern der Bäume. Lässt die Grashalme sich biegen und die Vögel ein paar Kunststücke vollführen.

Aber die eigentliche Romanze gibt mir nicht viel entspannung. Ich bin auch nicht hier, um mich von einem alten Auftrag zu erholen. Ich bin hier, um einen neuen auszuführen. Ich habe meine Fähigkeit und Kampfkunst so erweitern und verbessern können, dass ich nun fast selbst zufrieden mit mir bin. Ich kann mein Eis kontrollieren und es nun auch nach belieben formen. Ich bin schneller und Ausdauernder geworden. Habe mir selbst das Teleportieren auf kurze Strecken beigebracht und kann im Schatten verschwinden. Einer der vorteile die ich sehe. Wäre ich bei Hellsing geblieben, hätte ich das wahrscheinlich nie gelernt.

Aus der ferne kann ich einen Wagen über die nicht befestigte und staubige Landstraße fahren hören und sehe hin. Meine Augenklappe gehört der Vergangenheit an. Genau so wie die Lolli's, die früher vielleicht mein Markenzeichen waren, mir jetzt aber egal sind. Auch bin ich Waffentechnisch fast auf das komplett japanische umgestiegen. Ich habe noch eine Schusswaffe. Aber ansonsten ist meine Hauptwaffe das Katana und als direkte Nahkampf- und Ersatzwaffe habe ich das Chokuto. Dieses ist ungefähr 30 Zentimeter kleiner als das Katana und ebenso wie das Schwert einseitig geschärft. Aber wahnsinnig nutzvoll, wenn man in kleineren Räumen ist.

Mein Training habe ich von einem Klienten bekommen. Dieser hatte mich damals für eine schwierige Mission beauftragt und da niemand weiß, dass ich ein Halbvampir bin, hat er mir als vorausbezahlung das Training in einem geheimen Clan beschafft. Ninja's gibt es in der heutigen Zeit auch noch. Und ich habe ihre Ausbildung und ihre gesamten Muster gelernt und schon fast in mich aufgesaugt. Es ist unwahrscheinlich nützlich und solange es geht, greife ich lieber auf das zurück, als auf meine vampirische Seite. Sie bekommt zwar genügend auslauf mit der bekämpfung der Vampirpest, aber ansonsten sperre ich sie so gut es irgendwie geht weg.

Ich teleportiere mich auf einen der dickeren Äste des Kirschblütenbaumes und kann den Wagen schon in einiger entfernung erkennen. Nicht gepanzert, aber schwer bewaffnet und so weit ich sehen kann, mit einigen Söldnern ausgestattet. Ich ziehe mir meine Maske in das Gesicht und sehe durch die Schlitze weiterhin zu, wie der schwarze Wagen näher kommt. Vieles hat sich an meinem äußeren geändert. Dazu gehört die schwarz-blaue Okami maske, die mein Gesicht bedeckt und mich zusätzlich von dem Blut meiner Opfer und dem möglichen Virus darin beschützt. Aber meine Kleidung ist noch im westlichen Stil geblieben. Als wäre ich ein moderner ruchloser Gott, der auf Erden wandelt.

Ein einfaches schwarzes Top und eine einfache schwarze kurze Hose mit schwarzen Stiefeln

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Ein einfaches schwarzes Top und eine einfache schwarze kurze Hose mit schwarzen Stiefeln. Meine Schusswaffe hängt an der rechten Seite meines Körpers, während meine Schwerter auf der linken Hüfte hängen. Nichts ist verdeckt. Sie sollen mich nicht unterschätzen. Ich strecke meine Hand aus und fokussiere mich auf den Motor, ehe ich diesen einfriere. Sofort fängt dieser an zu stottern und der Wagen rollt noch ein paar Meter. Auch an dem Baum entlang. Lautlos springe ich von dem Ast auf die Limousine und warte, bis diese ausrollt. Fluchen kann ich bis hier her vernehmen.

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