Ich sehe, wie Alucard's Augen ein wenig dunkler werden. "Irbis... hör... auf." murmelt er und sein Atem geht keuchend. Er wird doch jetzt nicht... Ist das meine Schuld? Fall mich jetzt nicht um... Kipp mir jetzt bitte nicht um! Ich spüre, wie seine Hand sich ein wenig verkrampft und sein Mund geht ein wenig auf. Und erst jetzt wird es mit klar. Der Kerl steht kurz vor einem Orgasmus! Wie dass denn bitte? Durch den Biss? War in dem Blut Aphrodisiakum? "Alex...!" knurrt er plötzlich und ich stocke. Was will er mit meinem richtigen Namen? Ich bin ein klein wenig überfordert...
Plötzlich beginnt er, seine Hüfte in einem schon fast hypnotischem Rythmus zu bewegen. "Alex... lass... los!" wiederholt er, doch ich kann selbst nicht. Das Gefühl ist selbst gerade überwältigend. Ich spüre, wie es in mir selbst das pulsieren beginnt. Und eines steht fest. Mein Körper will mehr davon, während sich mein Geist in die Ecke stellt. Er hat jetzt ersteinmal nichts zu melden. Ich merke, wie seine Griff der Hand immer stärker wird. Immer fester. Seine Hüftbewegung schneller. Kräftiger. Das Gefühl, dass er mir über die Verbindung unserer Hände schickt, ist der wahnsinn und ich kann nicht aufhören. Es ist, als ob mich irgendwas dazu treiben würde, weiter zu machen.
"Letzte... Chance!" zischt Alucard angestrengt. Auch wenn er will dass ich aufhöre, so scheint er nichts gegen seinen Körper ausrichten zu können. Schön zu wissen, dass wir dahingehend gleich sind. Auch er ist wohl in seinen instinkten gefangen, die seinen Körper das tun lassen, was er nun einmal jetzt macht. Plötzlich knurrt er tief auf, seine Hüfte presst sich gegen meine und er beugt sich nach vorn. Seine Zähne vergräbt er in meinem Hals und hinter meinen Augen explodiert alles. Mein gesamter Körper erzittert und mein Rücken biegt sich durch. Meine Hand presst seine.
Während ihm ein kehliger Laut entkommt, den er einigermaßen dank meines Halses dämpfen kann, bringe ich einen Schrei zustande, den ich noch nie von mir selbst gehört habe. Und das heißt etwas. Im nächsten moment sinke ich keuchend auf die Couch zurück. Mein Körper zittert leicht und mein Mund ist noch an Alucard's Arm. Ich bin ausgepowert und eine schon fast süße schwere legt sich auf meine Knochen. Und eines fällt mir in meinem erschöpften Zustand auf. Alucard's Blut schmeckt süßer und noch viel besser, als ich mir je irgendetwas hätte erträumen lassen. Was zum fick war das...
Ich lecke mit selbst zitternder Zunge über die Wunde an seinem Arm und schließe sie somit, ehe ich meinen Kopf wieder auf die Couch sinken lasse. Die Kraft zum reden habe ich nicht. Alucard nimmt noch einen letzten Schluck und verschließt auch die Wunde an meinem Hals, das mit kurz erzittern lässt. "Ich habe dich... gewarnt..." bringt er leise heraus und will aufstehen, schafft es aber nicht. "Tut mir leid ich... werde mich nur kurz... hinlegen..." flüstert er und legt sich auf mich. Seine Hand entspannt in meiner, lässt sie aber nicht los. Sein Körper verdeckt meinen komplett und ich spüre seinen warmen Atem an meinem Ohr.
Und eines spüre ich noch. Mein Herz. Es schlägt. "Alucard..." flüstere ich und fange an zu lächeln. "Ich lebe..." Es braucht einen moment, bis er antwortet. In seiner Stimme kann ich hören, dass er ein wenig lächelt. "Ja... ich spüre es." erwiedert er und drückt sanft meine Hand. Und ich muss noch mehr lächeln, bevor ich noch etwas sage. "Deins aber auch." Und es stimmt. Ich spüre auch sein Herz schlagen. Das, dass schon seit mehr als 500 Jahren nicht mehr schlägt. Ein kurzes lachen ist zu hören. "Du bist eine böse kleine Prinzessin, weißt du das?"
Ich drehe ein wenig meinen Kopf, sodass meiner nun an seinem liegt. "Böse? Ja. Klein? Ja. Prinzessin? Diskussionswürdig." erwiedere ich und bin froh, dass meine Stimme nicht mehr zittert. Mein Hirn schaltet sich ein und fängt an, alles zu analysieren. Was ist passiert? Wie ist es passiert? Wieso ist es passiert? "Wiedersprich einem alten Mann nicht, klar?" brummt er und ich lächle, bevor ich meinen Arm hebe und ihn auf seinen Rücken lege. Er ist ein wenig durchgeschwitzt, aber das geht in Ordnung. Ich schließe meine Augen und bin das erste mal in meinem Leben froh, dass ich gebissen wurde.
"Hey... Pinzessin. Wach auf." Eine Stimme dringt dumpf durch eine traumlose dunkelheit und ich will jetzt nicht. "Willst du ein original japanisches Feuerwerk verpassen?" fragt nun die gleiche Stimme und ich öffne blinzelnd meine Augen. "Hmm...?" brumme ich müde und spüre immer noch die schwere, wegen der ich mich nicht bewegen will. Ein Orgasmus... hat seine wunderbaren seiten. Hat er auch schlechte seiten? Egal. Alucard kniet neben mir und deutet mit dem Kinn nach draussen. Es ist dämmrig und mit meinem normalem Menschlichen Augen kann ich noch etwas ohne Licht erkennen. Die Augenklappe verdeckt im moment das andere.
Ich sehe ihn müde an. "Kann ich mir das nicht von hier drinn ansehen?" murmle ich und er schüttelt den Kopf. "Ist besser, wenn man es von draussen ansieht." Ich gähne und sehe, dass seine Augen das leuchten anfangen. "Hey... ich hatte es intensiver und du bist müder?" fragt er und doch kann ich amüsanz in seiner Stimme hören. Ich strecke mich und hebe eine Augenbraue. "Du hast mich in den Hals gebissen. Und mit dem davor und dem Biss, bei dem du weißt wie er sich anfühlt, bin ich mal so frech zu behaupten, dass ich mehr davon hatte. Und das erste mal ist immer etwas... intensiver, habe ich mir sagen lassen."
Seufzend steht Alucard auf und streiche mir durch meine Haare, ehe ich meine Augenklappe mit abstreiche. Ich sehe alles gleich viel deutlicher und langsam setze ich mich auf. "Ist das bei dir immer so, wenn von dir längere Zeit getrunken wird?" Denn das würde mich schon ein wenig interessieren. Der schwarzhaarige erstarrt und schließt dann die Augen. "Natürlich wird das prickeln stärker, dass du ja auch gefühlt hast." Seine Augen gehen wieder auf und sie glühen wie zwei Kohlestückchen. "Aber so weit ist es noch nie gegangen. Ich habe aber auch noch nie jemanden so lange trinken lassen, wenn überhaupt."
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Vampirpest
FanfictionAlexandra, Codename Irbis. Ein Mischling aus Vampir und Mensch. Weder die eine Seite ist ihr vollständig zugänglich, noch die andere Seite. Sie wird ewig leben. Aber ob das in einer Gesellschaft so gut ist? Vor zwei Jahren in einer Organisation aufg...