// 3 - Blicke \\

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Er schien wie ein ganz anderer Mensch, wenn ich ihn tagsüber durch das Café huschen sah, um Kunden zu bedienen. Jetzt... wirkte er eher wie ein Mafiaboss... Und es machte mir irgendwie Angst ihn so zu sehen...

Plötzlich ging sein Blick zurück in die Gasse und ein kleines Handzeichen ließ drei weitere Männer mit einem großen Sack in ihren Händen zum Vorschein kommen.

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Die drei Männer waren genau so vermummt wie der Rotschopf, doch diesmal konnte ich Baekhyun nichtausfindig machen. Er schien nicht dabei zu sein... Ob das jetzt ein gutes Zeichen war, konnte ich jedoch nicht sagen.

Meine Aufmerksamkeit galt letztendlich mehr dem, was sie trugen, als dem Fakt, dass sie sich wirklich wie Kriminelle aufführten. Wollte ich wirklich wissen, was sie dort taten? Wenn es etwas Schlimmes war, so wie es schien, was würde ich dann machen? Ich wäre vielleicht Zeugin eines Verbrechens...Mein Blick verfinsterte sich leicht dadurch, dass ich verwirrt die Stirn runzelte. Was war das für ein Sack?

Der Schock traf mich, als ich plötzlich die dunkelroten Flecken sah, die sich auf dem Stoff des hellen Sackes ausbreiteten. War das etwa...Blut?

Nein das war bestimmt nur Einbildung. Es war sehr dunkel draußen, man konnte nicht genau zwischen Farben differenzieren. Zumindest redete ich mir das ein, damit ich nicht gleich vollkommen ausrasten würde...
Doch dann liefen sie mit dem Sack ganz kurz am Rand des Lichtkegels einer Straßenlampe vorbei... Es war rot...

Tiefstes Rot auf dem hellen Stoff des Baumwollsackes...

Eine Leiche oder doch nur Sachen aus der Metzgerei, die am Ende der Gasse lag, aus der sie kamen...?

Mein geschockter Blick verfolgte die drei mir unbekannten, vermummten Männer, als plötzlich einer schwach zu werden schien und den Sack aus Versehen los ließ. Das hintere Ende fiel zu Boden und dann... kam eine Hand zum Vorscheinen.

Es war eine echte, menschliche Hand...

Geschockt stolperte ich zurück und traute meinen Augen nicht... Was war das?...

Das konnte nicht wahr sein! Es war ein Traum. Ich fasste mir einmal an den Kopf und sah zum Spiegel... Oder doch kein Traum... Man kann in Träumen sein Spiegelbild nicht sehen.

Ein leises Schluchzen verließ meine Kehle. War das wirklich eine Leiche...? Was sollte ich jetzt tun? Die Polizei rufen? Nichts sagen? Ich hatte keine Beweise, dass sie wirklich hier waren und einen Leichensack mit sich herum schleppten, außer... Ich würde Fotos machen.

Wäre es eine gute Idee, ein vermeintliches Verbrechen zu filmen?

Es würde der Polizei als Beweis dienen und vielleicht bei den Ermittlungen helfen... Wer wusste schon, ob sie nicht bereits für etwas anderes gesucht wurden. Ob der hübsche, nette, rothaarige Barista, den ich so oft alle seine Kunden anlächeln sah, wegen Mordes gesucht wurde. Ob der freundliche, hilfsbereite Kassierer aus Frau Byuns Laden darin verwickelt war.

Ich mochte den rothaarigen Barista... Aber nicht genug, um ihn vor der Polizei zu verstecken. Wenn das alles wirklich real war und das wirklich eine Leiche in diesem Baumwollsack war, dann war es nötig, dass ich sie dafür dran kriegen würde...

Aber wenn einer der vier mich sehen würde, dann könnte ich der nächste Leichensack werden... Und diese Angst schien fast zu überwiegen.

Aber auch nur fast, weshalb ich mich zusammen nahm und mein Handy heraus holte.

Zögerlich trat ich wieder an das Fenster und schob den Vorhang zur Seite, aber nicht zu weit. Ich wollte keine Zielscheibe sein... Mein Blick wanderte zu der Stelle, an der vorher die Hand des Toten lag, doch dort war der Leichensack nun nicht mehr. Ich suchte die Straße weiter ab, bis ich ihn entdeckte. Die drei Männer verschwanden mit dem Sack um die nächste Ecke, was meinen geschockten Blick noch eine kurze Weile dort hängen ließ.

Ich hatte es nicht geschafft ein Foto zu machen, so schnell waren sie um die Ecke verschwunden. Mein Handy lag immer noch auf meinen Fingern in die Richtung der Ecke fokussiert, bereit, jede Sekunde ein Foto zu machen.

Ich hatte keine Beweise für das was ich gesehen hatte... Was machte ich jetzt? Ich konnte es niemandem erzählen, ohne gleichzeitig auch Beweise vorzuzeigen... Was sollte ich tun? Trotzdem die Polizei rufen?

Letztlich wanderte mein Blick dann zurück zur Gasse, von der ich mir viel erhofft hatte, als der Mann mit den roten Haaren noch aus ihr heraus trat, doch jetzt... hatte ich nur noch Angst vor den Sachen, die dort geschehen könnten. Gassen waren noch nie ungefährlich.

Meine Augen suchten die dunkle Seitenstraße, doch stattdessen fanden sie etwas ganz anderes... Geschockt riss ich meine Augen auf und stolperte leicht nach hinten, während sich der Blick des rothaarigen Mannes und meiner trafen.

Er hatte gemerkt, dass ich alles beobachtet hatte... So, wie ich es voraus gesagt hatte.

"Als würde er instinktiv spüren können, wann und von wo ihn Leute beobachteten."

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