Wie konnte ich mich nur in ihn verlieben?

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Er kann mir nicht versprechen, dass er nie wieder jemanden umbringen wird. Diese Erkenntnis traf mich sehr. Die ganzen Zweifel, die ich von Anfang an hatte, kommen wieder hoch. Mein Kind soll doch keinen Mörder als Vater haben. Nein das will ich auf keinen Fall. Kann er nicht einfach normal sein? So wie jeder andere auch. Keine Vorstrafen, einen legalen und anerkannten Job, keinen Mord, der auf seine Kappe geht außerdem soll er nicht sofort eifersüchtig werden wenn ich mal mit einem anderen Mann rede. 

"Mehmet soll das also heißen, dass du noch andere umbringen würdest?", fragte ich sicherhalshalber nach. Er soll mir das auch schön ins Gesicht sagen.

"Schatz du sollst dich nicht aufregen. Denk mal an unser Kind", sagte Mehmet lediglich.

"Mehmet wie soll ich mich da bitte nicht aufregen? Du würdest ohne mit der Wimper zu zucken noch einen Menschen umbringen. Soll ich das etwa für gut heißen?", entgegnete ich genervt.

"Lass es doch einfach beruhen, Aisha. Ich würde für dich jeden umbringen. Ich will doch einfach nur, dass du glücklich bist und wenn ich dafür jemanden aus dem Weg schaffen soll, dann mache ich es gerne", erwiderte er und sah mich an. In seinen Blick erkannte ich, dass er sein Gesagtes vollkommen ernst meint.

"Ich will aber nicht, dass du jemanden wegen mir umbringst! Konflikte kann man auch lösen indem man miteinander redet", sagte ich und sah ihn enttäuscht an. Wie kann er nur daran denken jemanden umzubringen? Ich kann es nicht verstehen. Vielleicht hätte ich früher auch einige meiner Lehrer am Liebsten umgebracht aber da hätte ich doch nie im Leben in der Tat umgesetzt. Ich habe es nur so gesagt zum Spaß und nicht wie Mehmet, der es total ernst meint. Wie soll ich nur mit so einen Menschen mein ganzes Leben verbringen? Wie viele Menschen wird er noch umbringen? Mehmet gehört nicht auf freien Fuß! Eigentlich sollte ich sowas nicht über den Menschen denken den ich überalles liebe. Aber ich denke es obwohl es falsch ist.

"Heutzutage kann man mit niemanden rede. Man muss es heute auf einer anderen Art und Weise lösen. Aisha ich weiß, dass du immer nur das Gute in einen Menschen siehst. Aber der Großteil der Bevölkerung ist nun einmal nicht Gut", entgegnete Mehmet.

"Ich weiß echt nicht was du für eine Sichtweise hast. Ich verstehe dich überhaupt nicht, deshalb denke ich, dass es gut für uns beide ist wenn ich erst einmal zurück nach Deutschland gehe", entgegnete ich und ging einige Schritte von ihm weg. Ich hatte Angst wie er darauf reagieren wird. Plötzlich fiel sein Blick auf meine gepackte Reisetasche.

"Du willst also mit Dilan nach Deutschland?", fragte er noch einmal nach.

"Ja das möchte ich. Es tut unsere Beziehung auch gut", erwiderte ich daraufhin.

"Aisha ich habe gedacht, dass du glücklich mit mir bist. Wie kannst du nur an unsere Beziehung zweifeln. Du erwartest ein Kind von mir! Meinst du, dass ich dich einfach so gehen lasse", entgegnete er und blickte mir direkt in die Augen. Was soll das denn bitte heißen? Will er mich nicht nach Deutschland gehen lassen? Das kann doch nicht sein ernst sein. Er kann mich doch nicht hier behalten. Das ist ja Nötigung und Freiheitsberaubung. 

"Mehmet ich habe doch nicht gesagt, dass ich für immer in Deutschland bleibe. Ich will doch nur Dilan helfen, er hat immerhin seine Schwester verloren die auch meine Freundin war. Außerdem will ich mich doch nicht von dir trennen. Ich werde doch noch vor der Geburt unserer Tochter zurück sein", erwiderte ich.

"Ach es ist ja nett, dass du auch einmal an unser Kind denkst. Aisha du bleibst hier! Du gehst nirgendwo mehr hin! Du hast dich für ein Leben mit mir entschieden", entgegnete er und ging aus dem Raum. Was war das denn bitteschön? Er kann mich doch nicht hier festhalten. Plötzlich hörte ich wie sich der Schlüssel sich in der Tür drehte. Sofort rannte ich zu ihr und rüttelte an der Tür. Aber sie öffnete sich nicht. Mehmet hat sie zugeschlossen!

Never look backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt