So saßen wir jetzt im Flugzeug, dass auf den Weg nach New York. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir früher, als wir noch glücklich zusammen war, nach New York flüchten wollten. Wir wollten damals vor Halit und den Menschenhandel flüchten aber dann lief alles anders als erwartet. Ich habe mich für eine Anzeige entschieden aber das war schon richtig so. So sind jetzt viele junge Mädchen aus Russland in Sicherheit.
"Willst du mich jetzt den ganzen Flug lang ignorieren?", fragte mich Mehmet nach einer Weile des Schweigens. Ich blickte zu ihn auf. Weiß er nicht was er mir in den letzten Tagen angetan hat? Kann er sich nicht einmal in mich hinein versetzen? Er versteht mich überhaupt nicht und dann wundert er sich, dass ich nicht mit ihm rede. Deshalb schaute ich ihn nur an und sagte nichts daraufhin. Ich habe ihn nämlich langsam satt. Noch immer hatte ich keinen blassen Schimmer wie es mit uns weiter gehen soll. Er zwingt mich ja schon in seiner Nähe zu sein. Mit ihm zu leben.
"Wie stellst du dir das denn jetzt vor? Meinst du wirklich, dass es wieder so wird wie vorher?", fragte ich ihn dann auch direkt. Sofort drehte er sich zu mir und sah mich an.
"Du wirst meine Frau und dieses Mal ist alles legal. Dann bekommen wir viele Kinder und sind glücklich bis an unser Lebens Ende", erwiderte Mehmet euphorisch.
"Das glaubst auch nur du! Mehmet ich will dich nicht heiraten! Ich will einfach nur zu meiner Tochter. Ich vermisse sie so sehr", schluchzte ich. Eigentlich hatte ich nicht vor zu weinen aber es ging einfach mit mir durch. Ich kann doch schlecht immer das starke taffe Mädchen sein. Irgendwann kann selbst ich nicht mehr. Die Sehnsucht nach meinen Kind macht mich einfach fertig. Sie braucht mich doch jetzt. Ich muss ihr die Brust geben. Ich bin doch ihre Mama.
"Schatz es wird alles wieder wie vorher. Ich werde mich bemühen, das verspreche ich dir. Wenn ich wüsste wo sich unsere Tochter befindet, würde ich sie sofort zu dir bringen. Sie ist immerhin auch meine Tochter, ich vermisse sie doch auch", hörte ich Mehmet dann sagen. Von wegen, es wird niemals wieder wie vorher. Ich habe mich die ganze Zeit was vorgemacht.
"Es wird nie wieder wie vorher!", entgegnete ich hart.
"Denk doch nicht gleich immer so negativ", sagte Mehmet und nahm meine Hand in seiner. Sofort befreite ich mich wieder aus seinen Handgriff. Ich konnte seine Nähe einfachnicht mehr ertragen. Er hat mir so viel Leid angetan. Sowas ist einfach nicht verzeihbar. Irgendwann ist man einfach an einen Punkt angelangt, dann kann man einfach nicht mehr. Die letzte Hoffnung ist erloschen. Mehmet und ich haben keine Zukunft.
"Fass mich nicht an! Am besten nie wieder, denn du ekelst mich einfach nur noch an. Du hast mein ganzes Leben zerstört!", schrie ich ihn. Sofort war die ganze Aufmerksamkeit auf uns gerichtet. Alle Leute im Flugzeug sahen zu uns.
"Belästigt der Mann dich?", fragte eine Mann mittleres Alters auch schon. Das ist meine Chance, dachte ich mir nur. Jetzt kann ich alle meine Fehler wieder gerade biegen. Ich habe mich die ganze Zeit von Mehmet blenden lassen. Er ist genauso gefährlich wie Halit.
"Ja bitte Sie müssen mir helfen", entgegnete ich dann. Mehmet sah mich geschockt an, damit hat er jetzt wohl nicht gerechnet.
"Wir brauchen keine Hilfe, meine Freundin geht es im Moment nicht so gut", entgegnete Mehmet und sah mich scharf an. Mir war bewusst, was er damit sagen will. Sag bloß nichts falsches sonst passiert noch was. Aber dieses Mal werde ich mir mein Leben nicht zerstören lassen. Ich will meine Tochter aufwachsen sehen und das geht nur wenn Mehmet aus den Weg geräumt ist. So hart es klingt aber ich habe lange genug Rücksicht auf ihn genommen. Irgendwann ist dann auch mal Schluss damit. Jetzt muss ich an meiner Tochter und mich denken. Ich will endlich glücklich werden und meine eigenes Leben leben, so wie ich es möchte. Niemand der mir Vorschriften macht. Das wäre der Traum. Für Träume muss mann man kämpfen damit sie in Erfüllung gehen.
"Nein bitte. Er ist ein Mörder, er wird weltweit gesucht. Sie müssen mir einfach helfen", flehte ich den Mann schon regelrecht an. Er beeugelte Mehmet kritisch. Er muss mir doch einfach helfen, er ist meine einzige Chance.
"Ich denke, Sie sollten sich ausruhen. Sie brauchen Schlaf", hörte ich dann den Mann sagen. Ich rieß geschockt meine Augen auf. Wie kann er mir das denn nicht glauben? War ich denn so ungläubig? Ich konnte es nicht fassen. So verschwand er auch wieder und ich ahnte jetzt nichts Gutes von Mehmets Seite aus.
"Das hättest du gerade nicht sagen dürfen", entgegnete er wütend und zückte ein Messer. Sofort stieg die Angst in mir. Wss wird er mit mir machen, wenn wir landen? Er wird mich bestimmt nicht auf Händen tragen. Den ganzen Flug über hatte ich Angst von ihm erstochen zu werden. Das Messer behielt er die ganze Zeit in der Hand, sodass ich es nur an meinen Bauch spüren konnte. Ich versuchte mich vergebens zu entspannen. Vielleicht ist es sogar das Beste wenn er mich tötet. Dann bin ich endlich los von ihn. Meine Tochter weiß ich bei Dilan in Sicherheit. Also brauche ich mich um sie keine Sorgen mehr machen.
"Bring mich einfach um Mehmet, dann bin ich endlich frei. Frei von dir und deine miesen Machenschaften", sagte ich nach einer Weile des Schweigens.
"Das werde ich bestimmt nicht hier im Flugzeug machen, wo jeder es mitbekommt", erwiderte er grinsend. Das reichte um mich für den restlichen Flug zufrieden zu stellen. Ich bin eine Last für ihn. Jemand der zu viel weiß, die aus den Weg geschafft werden muss. Nach Halit bin ich die nächste, die er umbringt.
"Ich bitte Sie ein letztes Mal sich anzuschnallen. Wir werden in Kürze in New York landen. Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug", hörte ich eine Flugbegleiterin sagen. Ja ich hatte einen sehr angenehmen Flug, dachte ich mir sarkastisch. Nicht mehr lange und ich werde meinen letzten Atemzug machen. Dann kam auch schon das Flugzeug zum Stehen und ich fing augenblicklich an zu zittern. Meine letzten Minuten haben nun geschlagen. Mehmet zog mich mit einen Ruck auf die Beine. So lief ich voran zum Ausgang mit einen Messer am Rücken gedrückt. Ich konnte nichts mehr machen als meine letzten Minuten so gut es geht zu genießen. Ich dachte an meiner Tochter, wie sie in der kleinen Wiege lag und mich anlächelte. Daraufhin musste ich lächeln. Sie war so wunderschön. Jetzt wird sie eine schöne Kindheit haben, zwar ohne ihre leiblichen Eltern aber in Sicherheit vor Mehmet. Ich war stolz darauf, dass ich Mehmet einmal ausgetrickst habe.
So lief ich erhobenen Hauptes aus dem Flugzeug. Ich war auf alles vorbereitet. Dann geschah das was ich niemals für möglich gehalten habe."Mehmet Sentürk, sie sind wegen Mordes an Halit Nietza verhaftet", hörte ich einen Polizisten sagen. Dann ging auf einmal alles total schnell ihm wurde das Messer abgenommen und Handschellen angelegt. Ich stand einfach nur da und konnte es kaum fassen. Ich sah direkt in Mehmets fassungsloses Gesicht. Selbst er hat nicht damit gerechnet, dass er hier in New York von der Polizei gefasst wird.
"Nein Aisha bitte helfe mir", hörte ich ihn schreien. Aber ich versuchte es zu ignorieren. Zwar liebe ich ihn aber er hat mir soviel leid angetan, dass Liebe einfach nicht mehr ausreicht um das zu verzeihen. So einen Menschen wie ihn kann man doch gar nicht lieben. Aber ich habe es geschafft.
"Aisha?", rief plötzlich jemand. Ich drehte mich hektisch um und sah Dilan mit einen Kinderwagen auf mich zukommen. Was macht er denn hier? Und das auch noch mit meiner Tochter. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich wollte so schnell wie möglich zu ihnen. Also rannte ich los. Die Schmerzen die ich hatte, waren mir egal. Ich so schnell zu meine Tochter. Als ich bei Dilan ankam, umarmte ich ihn stürmisch und fing bitterlich an zu weinen.
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Never look back
RomanceDas ist der zweite Teil von "Der Traum von Freiheit". Also würde ich euch empfehlen erst den ersten Teil zu lesen um zu wissen, worum es überhaupt geht. Ich hoffe, das euch der zweite Teil genauso gefällt wie der erste. Aisha und Mehmet können endli...