Ich muss mein Kind vor ihm schützen

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Mit Dilans Schritten, verabschiedete ich meine Hoffnung hier je wieder herauszukommen. Ich kann es immer noch kaum fassen, was Mehmet mir hier angetan hat. Wie kann er mir nur so etwas antun? Ich wäre doch zu ihn zurück gekommen. Hat er einfach nur Angst mich zu verlieren? Vielleicht ist es das. Aber trotzdem kann er mit mir doch darüber reden und mich nicht gleich in unseren Schlafzimmer einsperren.

Dilans Worte haben mich sehr getroffen. Sie schweben mir immer noch im Kopf rum. Ich bin eine Sklavin! Ich bin eine Unterworfene. Wollte ich nicht mein Leben leben und jetzt schreibt mir Mehmet vor, wie ich zu leben habe. Darf ich denn nicht einmal meine Meinung sagen. Ich bin einfach zutiefst enttäuscht von Mehmet. Nie habe ich zu träumen gewagt, dass Mehmet mal so zu mir ist.
Gerade wo alles besser wird, passiert mir so etwas. Ist das Glück denn gar nicht bei mir?  Wie es aussieht nicht. Ich kann den ganzen Tag an lilane Wände schauen. So langsam kann ich die nicht mehr sehen. Ich muss an die frische Luft, ich und mein Kind brauchen sie einfach. Hier ersticke ich bald an die muffige Luft, die ich geschätzte 100000 Mal schon ein und aus geatmet habe. Außerdem macht sie meine Blase langsam wieder bemerkbar. Ich frage mich wie das geht, wenn ich noch nicht einmal was getrunken habe in den letzten Stunden.

Dann hörte ich es plötzlich an der Haustür klingeln. Wer ist das denn jetzt? Ich hoffe so sehr, dass Dilan es sich nicht wieder anders überlegt hat und zurück gekommen ist. Aber ich denke, dass es nicht der Fall ist. Was er gerade vor ein paar Minuten gesagt hat, meinte er vollkommen ernst. Er wollte mir helfen aber lässt mich jetzt in Ruhe für immer, da ich ihn weggestoßen habe. Aber ich wollte ihn doch nur schützen. Ich weiß nämlich nicht mehr zuwas Mehmet fähig ist. Er schreckt noch nicht einmal vor einen weiteren Mord zurück. Ich muss so schnell wie möglich von ihm wegkommen und zwar ohne Hilfe. Ihc will nämlich keine Außenstehenden damit reinziehen. So etwas geht nie gut. Mein Kind soll nicht so einen Vater haben, dann ziehe ich meine Tochter liebe alleine groß. Ich muss jetzt nur an mein ungeborenes Kind denken und nicht an meine Gefühle, die immer noch so stark wie zuvor sind. Obwohl Mehmet mich hier eingsperrt hat, liebe ich ihn noch immer. Die Liebe ist schon was komisches.

Nach einer Zeit hörte ich wie sich Schritte näherten und plötzlich die Tür offen war. Dort standMehmet und schaute mich ausdruckslos an.

"Dein Freund ist gar nicht hier aufgetaucht, war ihm wohl doch nicht so wichtig", entgegnete er grinsend.

"Scheint wohl so", erwiderte ich lediglich.

"Wir haben eindeutig zu neugierige Nachbarn", sagte er dann.

"Ach es ist ja auch ganz normal, dass man das Schlafzimmerfenster verbarrikadiert", sagte ich ironisch.

"Deinen Humor hast du ja noch nicht verloren. Sieht wohl so aus als hättest du nur deine schöne Ausstrahlung verloren", erwiderte Mehmet darauf und schaute mich an.

"Mehmet lass mich hier endlich raus und denke an unser Kind. Ich halte es hier nicht mehr aus. Ich flehe dich an, lass mich hier raus. Du brauchst doch jetzt wieso keine Angst mehr haben, Dilan sitzt bestimmt schon in den Flieger zurück nach Deutschland", sagte ich jetzt flehend.

"Süße habe doch noch etwas Geduld. Kann ich dir denn irgendwas bringen? Oder musst du aufs Klo?", fragte er weiter.

"Lass mich doch einfach hier raus. Ich bleibe meinetwegen auch im Haus aber lass mich mich einfach bewegen und nicht die ganze Zeit hier in diesen Zimmer", erwiderte ich.

"Nein Aisha. Ich bestimme wann du hier raus kommst. Also ich frage dich noch einmal, willst du etwas Essen oder Trinken?", fragte er erneut.

"Ach machst du jetzt einen auf Chef. Man Mehmet mir geht es hier drinnen nicht gut. Sei doch nicht so sturr!", entgegnete ich jetzt lauter.

"Wie du willst dann bis heute Abend", sagte Mehmet daraufhin und verschwand aus dem Zimmer. So schnell konnte ich gar nicht reagieren. Er will mich hier jetzt bis heute Abend ohne Essen und Trinken lassen? Er hat sie doch nicht alle Tassen im Schrank Er denkt kein einziges Mal an unser Kind. Wie kann man nur so egoistisch sein. So langsam fange ich ihn zu hassen. Kann sich Liebe in Hass umwandeln? Wie es aussieht ja.

Nun sitze ich hier immernoch im Zimmer uns starre Löcher in die Wand. Ich glaube noch nie in meinen Leben hatte ich solche Langeweile gehabt. Noch nie in meinen Leben habe ich mich so schäbig und gefangen gefühlt. Wie soll ich nur hier raus kommen? Ich will mein Kind bestimmt nicht hier zu Welt bringen aber was denke ich denn da, Mehmet wird mich doch wohl keine 3 Monate hier einsperren. Außerdem muss ich doch zur Geburtsvorbereitung. Ich muss so dringend auf die Toilette und habe so einen Hunger. Außerdem ist mein Mund so ausgetrocknet wie die Wüste. Mehmet kann mich doch hier nicht verhungern oder verdursten lassen.

"Mehmet ich muss auf die Toilette dringend! Du weißt doch genau, dass ich jetzt immer häufiger muss", rief ich.

"Du hattest deine Chance Schatz", hörte ich ihn sagen.

"Das kannst du doch nicht machen", erwiderte ich schluchzent.

"Du siehst doch, dass ich es kann", sagte er.

Wie kann ein Mensch nur so werden wie er? Der Mord an Halit hat ihn so verändert. Er hat einfach keine Gefühle mehr. Liebt er mich überhaupt noch? Sowie er mich behandelt kann ich es nicht glauben. So zeigt man doch nicht seine liebe. Ich bin am Verzweifeln und weiß nicht was ich machen soll. Ich muss mein Kind vor ihm schützen, war das einzige an was ich im Moment denke aber nur wie?

Never look backWo Geschichten leben. Entdecke jetzt