Never look back

Besuch

Wie schon öfter konnte ich eines Nachts nicht schlafen. Wie soll man auch schon mit einen so dicken Bauch schlafen. Ich fühle mich wie ein riesiger Ballon der jeden Moment zu platzen droht. Also stand ich leise vom Bett auf. Ich wollte ja nciht Mehmet weg, da er morgen früh zur Arbeit musst, braucht er seinen Schlaf.

Ich ging in die Küche und goß mir ein Glas Milch ein. Ich weiß gar nicht wie andere Frauen es schaffen zu schlafen. Ich habe seit Tagen nicht mehr durch geschlafen, was sich auch an meiner Laune bemerkbar macht. Irgendwie habe ich mir eine Schwangerschaft leichter vorgestellt. Natürlich freue ich mich auf meine Kind aber ich weiß, dass dies erst der Anfang ist. Nicht schlafen zu kommen ist noch gar nichts zu der Geburt. Aber das werde ich auch noch schaffen. Ich habe in der Vergangenheit schon so viel erlebt dann ist eine Geburt doch ein zuckerschlecken für mich.

So stellte ich das schmutzige Glas in die Spüle und wollte mich gerade auf den Weg zurück in mein Schlafzimmer machen als ich draußen eine Gestalt wahr nahm. Wer treibt sich um dieser Uhrzeit denn noch draußen rum? Und dann noch in dieser Gegend? Ich ging näher zum Fenster um mehr sehen zu können. Dann sah ich es. Der Mann, wie ich ihn an seinen Körperbau erkennen konnte schaute genau zu mir. Er schaute mir genau in die Augen. Was soll das heißen? Wahrscheinlich schaut er nur hierhin, weil es das einzige Haus ist, wo Licht brennt. Vielleicht ist es ja ein Einbrecher aber jetzt weiß er, dass hier jemand Zuhause ist. Also machte ich mir ohne weitere Gedanken zu machen auf den Weg wieder in unser Schlafzimmer, in der Hoffnung endlich Schlaf zu finden.

Am nächsten Morgen wachte ich am frühen Mittag auf. Da war Mehmet schon arbeiten. Also nahm ich mir erst einmal ein Bad und zog mich dann an. Danach ging ich in die Küche und machte mir ein Brot zum Frühstück. Als ich mich umdrehte, saß plötzlich ein Mann an unseren Küchentisch. Vor Verwunderung stieß ich einen Schrei aus.

"Dilan was machst du hier und vorallem wie hast du mich gefunden?", fragte ich ihn geschockt.

"Ich habe dich gesucht und gefunden", entgegnete er. Ich war total geschockt. Dilan ist Polizist und kann Mehmet jeder Zeit der Polizei ausliefern. Das wäre Mehmets Tod. Wie konnte er uns nur finden? Ich habe Mehmet von Anfang an gesagt, dass wir nicht hier in Teneriffa bleiben sollen. Es ist einafch zu gefährlich so lange an einen Ort zu bleiben.

"Dilan geh bitte wieder und lass uns in Frieden. Ich bitte dich", flehte ich ihn an. Sein Blick war sturr auf meinen Bauch gerichtet.

"Du hast dich von ihm schwänger lassen?", fragte er verachtend obwohl er diese Frage selber beantworten kann.

"Dilan bitte sieh mich nicht so an. Mehmet ist gut. Er trägt mich auf Händen und hat sich gebessert. Er hat einen normalen Job erlangt", sagte ich und setzte mich ebenfalls auf einer der freien Stühle.

"Aisha ich kann mir nicht vorstellen, dass er dich gut behandelt. Wie kannst du dich nur in solch einen Mann verlieben. Du weißt ehrlich nicht was gut und was nicht gut für dich ist", erwiderte Dilan.

"Ich weiß gewiss was gut ist und was nicht gut für mich ist. Dilan ich bitte dich zu gehen und niemand zu sagen wo wir uns befinden. Wir beide haben unsere Vergangenheit hinter uns gelassen, wir wollen ganz neu anfangen", entgegnete ich und sah ihn flehend an. Er darf uns einfach nicht verraten. Aber ist es nicht die Aufgabe eines Polizisten? Oder eher seine Pflicht?

"Wir wissen doch beide, dass ihr irgendwann wieso gefunden werdet", erwiderte er.

"Nein werden wir nicht", sagte ich sturr wie ein kleines Kind. Aber ich halte an meinen Glauben fest. Die Hoffnung stirbt immer zu letzt.

"Du weißt genau wie ich, dass es nicht stimmt. Ich habe euch doch schon mit Leichtigkeit gefunden. Okay so leicht war es nun wieder auch nicht aber irgendwann wird jemand anderes auf der Matte stehen und was willst du dann machen Aisha?", erwiderte Dilan. Konnte er uns nicht einfach in Ruhe lassen? Kann er sich nicht einfach aus meinen Leben raus halten. Jetzt wo alles gut werden sollte, taucht er einfach aus und zerstört wieder alles. Kann ich nicht einfach glücklich und zufrieden leben? Ich hatte immer Angst nachher mit dem Kind alleine da zustehen und jetzt könnte diese Befürchtung sogar wahr werden.

"Bitte zerstöre nicht wieder alles. Ich flehe dich an, alles ist gerade so perfekt", flehte ich ihn erneut an. Warum versteht Dilan es denn nicht?

"Perfekt? Dein ach so toller Mehmet hat ein Menschenleben auf den Gewissen. Wir haben den Leichnam von Halit immernoch nicht gefunden", erwiderte Dilan.

"Ja also keine Leiche, kein Mord. Also was machst du dann hier?", fragte ich nach.

"Du weißt wie ich, das Mehmet Halit umgebracht hat und er auch dafür gerade stehen muss", entgegnete Dilan sofort.

"Dilan ich bitte dich jetzt ein letztes Mal zu gehen und niemanden zu sagen wo wir sind", erwiderte ich und stand vom Stuhl auf. Er soll doch jetzt endlich gehen. Ich will nicht länger mit ihm reden. Er soll einfach aus meinen Leben verschwinden. Er gehört zu meiner Vergangenheit.

"Nur wenn du mitkommst!", sagte er strikt und stand ebenfalls vom Stuhl auf. Ich glaube ich habe mich verhört. Ich lasse mir doch nicht vorschreiben was ich zu tun und lassen habe.

"Dilan was soll das denn jetzt? Du weißt, dass ich Mehmet liebe und ein Kind von ihm erwarte", sagte ich damit er endlich Ruhe gibt. Aber auch das war vergeblich. Dilan hat ein Ziel vor Augen, was er unbedingt erreichen will. Niemand kann ihn davon abbringen.

"Ich will, dass du mit mir mitkommst und Mehmet hinter dir lässt. Er ist nicht gut für dich. Wenn du mit mir mitkommst werde ich Mehmet auch nicht der Polizei ausliefern", sagte er. Was ist nur aus ihn geworden? Warum ist es ihm so wichtig? Warum will er dass ich mit ihm mitkomme? Er kann mich doch nicht so vor der Wahl stellen. Was meint er wer er ist? Er hat mir doch gar nichts zu sagen!

"Dilan was fällt dir eigentlich ein. Du kommst hierher und meinst Forderungen zu stellen. Ich muss dich dran erinnern, dass du mir nichts zu sagen hast", entgegnete ich langsam wütend.

"Überleg es dir einfach. Entweder Mehmet landet im Knast oder lebt weiterhin hier in Teneriffa alleine. Du darfst über sein Schicksal entscheiden und wehe ihr haut ab. Ich habe euch hier gefunden und werde euch auch woanders finden. Außerdem kannst du in deinen Zustand gar nicht abhauen", entgegnete Dilan und verschwand einfach wieder aus meinen Haus. Was war das denn jetzt für eine Nummer? Wie konnte Dilan uns nur finden und wie soll ich mich denn jetzt entscheiden? Er kann es doch nicht ernst gemeint zu haben. Dilan ist doch nicht so. Er will doch auch, dass ich glücklich werde oder etwa nicht? Mir kommt es so vor als wäre er von mir besessen.