Es ist doch nur meine Mutter, die Frau die mich auf die Welt gebracht hat, dachte ich mir nur. Dann klingelte ich an meinen ehemaligen Elternhaus. Ich habe Dilan gebeten mit der Kleinen erst einmal im Auto zu warten, da ich es für vernünftiger halte. Nach nur einigen Sekunen wurde die Tür von Meltem, meiner kleinen Schwester geöffnet. Als sie mich sah weiteten sich ihre Augen vor Verwunderung. Sie hat mich heute hier und jetzt nicht erwartet. Wahrscheinlich hat sie schon mit mir abgeschlossen aber dann geschah was, was ich nie für möglich gehalten habe. Sie machte einen Satz und schmieß sich glücklich in meinen Armen.
"Endlich bist du wieder da, Aisha. Jeden Tag habe ich gehofft, dass du plötzlich vor der Tür stehst. Jetzt wurde mein Traum war", entgegnete sie überglücklich. Ich konnte es kaum fassen, was hier gerade passiert. Meine kleine Schwester hat mich doch tatsächlich vermisst. Sie weiß gar nicht wie sie mir gefehlt hat. Zwar habe ich mich von meiner Familie abgewant aber auch nur, weil ich mich unerwünscht gefühlt habe und ich enttäuscht war, dass sie meine Taten nicht geschätzt haben. Ich habe quasi mein Leben für sie riskiert.
"Ich habe dich, Ayla und Mama doch auch vermisst", erwiderte ich daraufhin und drückte sie näher an mich, wenn es überhaupt noch geht.
"Aisha, du zerdrückst mich ja schon", beschwerte Meltem sich lachend. Sofort lockterte ich mein Griff und sah ihr in die Augen. Man sah ihr an, dass es ihr wieder besser geht. Sie sieht so glücklich auch und das nicht nur wegen meiner Rückkehr.
"Tut mir Leid. Ist Mama und Ayla überhaupt da? Es gibt viel zu erzählen und außerdem habe ich eine Überraschung mirgebracht", sagte ich und gab Dilan ein Handzeichen, dass er zu mir kommen kann. Sofort stieg er aus und ging einmal ums Auto, nur um dort die Tür zu öffnen und meine Tochter abzuschnallen.
"Ist das nicht der Polizist?", fragte Meltem verwundert nach.
"Ja das ist er. Wenn er nicht da gewesen wäre, dann stände ich wahrscheinlich jetzt nicht hier sondern wäre noch immer in Mehmets Fängen", klärte ich sie auf.
"Aber Mehmet war doch gut zu dir, dass habe ich immer angenommen. Immerhin hat er geholfen mich vor einer Hochzeit zu bewahren. Und zu wem gehört das Baby?", fragte sie als Dilan mit meiner Tochter auf den Arm zu uns trat.
"Können wir es bitte drinnen besprechen?", fragte ich sie daraufhin.
"Hey vielleicht kennst du mich vom hören. Ich bin Dilan", stellte sich Dilan freundlich vor.
"Freut mich dich einmal persönlich kennenzulernen", erwidert Meltem daraufhin und ließ uns ins Haus eintreten.
"Mum wir haben Besuch", schrie sie dann auch schon. Sofort fielen mir die neuen Möbel auf und die neuen Farben an den Wänden. Früher waren sie immer grau, jetzt sind sie in fröhlichen Farben wie rot oder orange gehalten. Das Haus strahlt neuen Lebensmut aus. Dann hörte ich Schritte, die von oben nach unten hallten. Gleich wird sie da sein. Meine Mutter. Nach so einer langen Zeit werde ich sie wieder sehen. Wird es wohl so einfach wie bei Meltem laufen?
Die Schritte kamen näher bis sie schlussendlich unten ankam und mich geschockt ansah. Ihr Blick warnderte von mir zu Dilan und meiner Tochter. Dann sah ich, dass ihr eine Träne die Wange runter lief. Ab da konnte ich nicht anders. Ich lief zu ihr und nahm sie in den Arm.
"Mum ich habe dich so vermisst. Es tut mir so Leid, was ich dir und meinen Schwestern an den Kopf geworfen habe", entgegnete ich schluchzend. Es war ein unglaublich erleichterndes Gefühl endlich wieder Zuhause zu sein. Endlich nach so einer langen Zeit meine Mutter wieder zu sehen. Meine Angst war total unbegründet.
"Mein Kind'", hörte ich sie nur sagen. Als wir uns nach langer Zeit wieder von einander lösten, gingen wir ins Wohnzimmer um uns in Ruhe zu unterhalten.
"Jetzt erzähl mal was das Kind hier zu suchen hat", forderte mich meine Mutter auch schon auf.
"Mum sie ist meine Tochter", klärte ich sie auf. Sofort mustert meine Mutter meine Tochter. Als sie plötzlich zu lächeln beginnt.
"Ich hätte es doch wissen müssen. Sie ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten", sagte sie und nahm sie auf die Arme. Das Bild was sich mir bot war einfach unbezahlbar. Nie habe ich gedacht, dass meine Mutter sie so schnell akzeptiert.
"Schatz ich bin so froh, dass du endlich den richtigen Mann an deiner Seite gefunden hast", entgegnete sie dann und lächelte Dilan dabei an. Sie denkt doch jetzt nicht wirklich, dass ich mit Dilan zusammen bin und er der Vater meiner Tochter ist. Auch wenn ich mir das zweite gerne wünschte, stimmt es nicht.
"Mum du verstehst was falsch. Dilan und ich sind nicht zusammen und er ist auch nicht der Vater meiner Tochter. Mehmet ist ihr Vater", sagte ich ehrlich.
"Dieser Mann hat unser Leben zerstört!", entgegnete sie aufgebracht und übergab mir meine Tochter, als wäre sie der Teufel.
"Aber Mum es ist doch auch meine Tochter. Sie ist doch so unschuldig. Mehmet wird nie wieder in unser Leben treten", erwiderte ich.
"Nein Aisha bei alles liebe, dieses Kind muss weg. Es ist eine Schande", entgegnete meine Mutter angewidert. Ich konnte es nicht fassen, wie meine Mutter über meine eigene Tochter redet. Ayla Kinder akzeptiert sie doch auch obwohl sie aus einen Schläger entstanden sind. Also warum denn nicht meine Tochter. Sie ist doch noch ein Baby.
"Ich bitte euch zu gehen", sagte meine Mutter und verschwand aus den Wohnzimmer. Mich und Dilan ließ sie total verdattert dort sitzen.
"Aisha dann lass uns gehen. Deine Mutter muss es doch erst einmal mit den Tatsachen klar kommen", hörte ich Dilan sagen. Zusammen verließen wir dann mein Elternhaus und schon wieder hat mich meine Mutter zutiefst enttäuscht.
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Never look back
RomansaDas ist der zweite Teil von "Der Traum von Freiheit". Also würde ich euch empfehlen erst den ersten Teil zu lesen um zu wissen, worum es überhaupt geht. Ich hoffe, das euch der zweite Teil genauso gefällt wie der erste. Aisha und Mehmet können endli...