2

958 26 2
                                    

,,Hope, du musst aufstehen", haucht Shawn mir ins Ohr und platzierte einen Kuss auf meiner Schläfe. ,,Mmm...", grummle ich und ziehe die dünne weiße Decke über mein Gesicht. Mein Freund neben mir leicht und zieht mir mit einem Ruck die Decke wieder weg. ,,Aufstehen", wiederholt er lachend ich spüre wie er sich neben mir bewegt und aus dem Bett steigt. Ich habe meine Augen noch geschlossen und vergrabe meinen Kopf in den Kissen, da ich unglaublich müde bin. Die letzte Nacht hatte ich noch weniger Schlaf als sonst, da Shawn und ich die meiste Zeit geredet hatten. Er hatte mir von seinen neuen Projekten erzählt und ich ihm von von den letzten Wochen auf Tour. Auch wenn wir ständig versuchten zu telefonieren, war es manchmal ganz schön kompliziert in Kontakt zu bleiben. Dennoch schafften wir beide das ganz gut und nun war er ja endlich hier. ,,Ich will nicht aufstehen.... können wir nicht noch zehn Minuten liegen bleiben?", frage ich und strecke einen Arm nach Shawn aus. Allerdings lacht dieser nur und als ich aufsehe, sehe ich wie er den Kopf schüttelt. ,,Ich würde ja wirklich gerne aber wenn wir nicht in einer drei Viertelstunde unten sind, dann kommt Michael hier hoch und ich glaube nicht das er sehr erfreut sein wird, wenn wir beide noch nicht fertig sind", sagt Shawn und ich seufze. ,,Er wird es verstehen", versuche ich ihn weiter zu überreden, doch Shawn lacht nur. ,,Ich glaube nicht, immerhin hast du heute ein wirklich straffes Programm und ich muss auch noch einige Sachen erledigen", erklärt mir Shawn und ich setze mich langsam auf. ,,Du bleibst nicht bei mir?", frage ich enttäuscht und als Shawn meinen Blick bemerkt, kommt er zu mir rüber. ,,Ich stoße beim Mittagessen zu euch", sagt er und gibt mir einen kurzen Kuss. Ich lächle leicht und stehe dann schließlich auf. ,,Ich habe dich wirklich vermisst", sage ich, als ich nach meinem Outfit für heute greife und mich auf dem Weg zum Badezimmer mache. ,,Ich dich auch", sagt er und lächelt mich aufrichtig an.

Da ich gestern Abend noch duschen war, habe ich mir diesen Aufwand nun gespart und bin innerhalb von zwanzig Minuten fertig angezogen, habe meine Gesicht gewaschen und mir die Zähne geputzt. Im Hotelzimmer stelle ich mich vor den großen Spiegel und trage schnell etwa Puder und Mascara auf. Da ich heute keine öffentlichen Termine habe, kommt auch nicht meine Stylistin um mich fertig zu machen. Michael wollte nur noch einige Formale Aspekte klären, da wir morgen schon nach Paris fliegen würden und ich dort vor meinem Konzert noch einige andere Termin haben werde. Auch wenn Paris ein unglaublich schöne Stadt ist, löst der Gedanke daran immer wieder Unbehagen in mir aus. So viele schlechte aber auch schöne Erinnerungen verbinde ich mit dieser Stadt, so dass ich keine Ahnung habe ob ich mich nun freuen soll oder nicht. Natürlich wird es toll sein meine Schwester endlich wiederzusehen und Hugo und natürlich Louis. Dennoch werde ich auch ständig an ihn erinnert und das hasse ich. Ich hasse diese Erinnerungen und das schlimmste ist, dass dieses Gefühl nach drei Jahren immer noch nicht besser geworden ist. Jedesmal wenn ich an ihn denken muss, dann kommt wieder dieses Gefühl in mir auf, welches ich seit drei Jahre Versuch zu unterdrücken. Ich beiße mir auf die Unterlippe und starre in den Spiegel. Manchmal frage ich mich, wie es jetzt wohl sein würde, wenn meine Zeit in Paris anders verlaufen wäre. Wenn ich ihn niemals kennen gelernt hätte. Würde ich dann auch heute hier stehen? Wäre Shawn dann trotzdem an meiner Seite?
Auch wenn ich es nicht mag daran zu denken, frage ich mich manchmal auch wie es heute wäre, wenn er mich nicht verarscht hätte. Wenn er es ernst mit mir gemeint hätte. Ich schlucke und lege den Kopf leicht schief. Wäre anstatt Shawn dann er heute hier?
Erschrocken zucke ich zusammen, als Shawn plötzlich seine Hände auf meine Hüfte legt und mich an sich zieht. ,,Woran denkst du wieder?", fragt er und streicht meine Haare zur Seite. Ich fühle mich ertappt, da meine Gedanken noch immer manchmal zu ihm wandern obwohl das ganze nun schon drei Jahre her ist. Aber ich weiß, dass Shawn nicht sauer sein würde, wenn ich es ihn sage. Er kennt immerhin die ganze Gesichte und weiß das ich ihm gegenüber nicht mehr als puren Haas spüre. Das stimmt auch. Sobald ich an Julian Draxler denken muss, habe ich dieses eine bestimmte Gefühl und Hass in mir. Ganz viel Hass.
,,An nichts besonders", winke ich ab und lehne mich leicht gegen ihn. ,,Ich freu mich schon sehr darauf mit dir zusammen in Paris zu sein", sage ich und Shawn lächelt, eh er mir einen Kuss auf den Hals drückt. ,,Ich auch", hauchte er mir dann ins Ohr und ich schließe grinsend die Augen. Doch leider wird dieser schöne Moment durch ein Klopfen an der Zimmertür gestört. Genervt öffne ich die Augen und auch Shawn lässt von mir ab. Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu und kann an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er so wie ich, alles andere als erfreut über diese Störung ist. Schnell laufe ich durchs Zimmer und als ich die Tür aufreiße steht niemand anders als Michael vor mir. ,,Ah wie ich sehe seid ihr beide schon wach", sagt er grinsend und ich lehne mich mit verschränkten Armen an den Türrahmen. ,,Dir auch einen guten Morgen", sage ich und mein Manager lacht. ,,Ich wollt nur sicher gehen, dass ihr beide nicht verschlafen werdet. Wir haben heute einiges zu besprechen und dann musst du noch Koffer packen", erinnert mich Michael und ich sehe kurz an Shawn, welcher mittlerweile hinter mir steht, vorbei ins Zimmer und dann wieder zu Michael. ,,So viel zu packen habe ich gar nicht", sage ich und das stimmt auch. Ich bin erst vorgestern hier angekommen und habe demnach nicht viele Sachen ausgepackt. Generell lebe ich auf Tour eher aus meinen Koffern. ,,Wie dem auch sei. Ich habe ein paar Frühstückssachen in den Besprechungsraum kommen lassen. Wenn du willst kannst du mitessen Shawn", bietet Micheal meinen Freund an, doch dieser winkt ab. ,,Nein Danke. Ich muss noch ein paar Sachen erledigen", erklärt er und Micheal nickt. ,,Na gut. Hope, Wir treffen uns in zehn Minuten im Besprechungsraum und ich erwarte das du pünktlich bist, jetzt da ich weiß, dass du wach bist und fertig angezogen", sagt er gespielt streng und wirft mir einen übertrieben warnenden Blick zu. ,,Sei nicht so streng zu mir, sonst lasse ich die feuern", rufe ich ihm grinsend zu, als er sich umdreht und den Flur entlang zum Fahrstuhl geht. ,,Das würdest du niemals tuen. Du brauchst mich und das weißt du. Einen so tollen Manager wie mich wirst du sonst nie wieder finden", sagt er lachend und dreht sich im gehen zu mir um. ,,Das denkst du", erwidere ich und lache leicht als er mir einen Luftkuss zu wirft und sich eine schwarze Sonnenbrille aufsetzt. Immer noch lachend schüttle ich den Kopf und schließe die Tür wieder. ,,Was ein idiot", sage ich und lehne mich grinsend an die geschlossene Tür hinter mir. ,,Er ist einfach nur Michael", sagt Shawn schulterzuckend und streicht mir eine Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich lege den Kopf leicht in den Nacken um ihn anzusehen, als er sich zu mir runter beugt und mich sanft küsst. ,,Ich weiß wie wir die nächsten Minuten nutzen können", sagt Shawn grinsend, als er sich wieder von mir löst und ein wohliges Kribbeln fährt durch meinen Körper. ,,Ach ja?", frage ich grinsend und stelle mich auf die Zehenspitzen, damit ich meine Arme um seinen Nacken legen kann. ,,Ja", flüstert er und küsst mich wieder sanft.

Love me if you can {Julian Draxler FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt