Das Haus in welche wir untergebracht waren, war ziemlich groß. Ingesamt hatten wir fünf Schlafzimmer, wobei drei im ersten Stock waren und die anderen beiden jeweils unter dem Dach. Wir beschlossen zu losen wer welches Zimmer bekam und schlussendlich endete das ganze darin, dass Neymar, Kylian, Iza und Kevin im ersten geschossen bleiben, wobei Kevin und Iza sich natürlich ein Zimmer teilten, und ich mit Julian und Marie die beiden Zimmer unterm Dach belegt würde. Natürlich hatte ich mal wieder das große Loss gezogen, dachte ich, als ich meinen Koffer die Treppe hinauf zog und mich beherrschen musste nicht voller Wut die Tür hinter mir zuzuschlagen. Allerdings konnte ich es nicht verhindern, dass ich wütend gegen meinen Koffer trat. Welche höher stehende Macht konnte mich denn nur so sehr hassen? Vermutlich war das hier meine Strafe dafür, dass ich Julian geküsst hatte. Ok, natürlich hätte ich auch auf diese Reise hier verzichten können, doch das hätte nur noch mehr Komplikationen mit sich gezogen. Ich hätte Valeri und Hugo dann schließlich die Wahrheit erzählen müssen und das ganze wollte ich wirklich niemanden antuen. Weder meiner Schwester und ihrem Mann, noch mir. Wenigstens hatte ich das Glück, dass ich mein eigenes Badezimmer besaß und so nicht der Gefahr ausgesetzt war Maie und Julian nachher zusammen unter der Dusche zu sehen. Mir graut es bei der Vorstellung und mir wurde sogar ein wenig übel. Ich schüttelte mich und versuchte diese Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen. So etwas wollte und sollte ich auch gar nicht erst denken. Um mich etwas abzulenken, beschloss ich mich ein wenig in dem Zimmer umzusehen. Es war schön und auch relativ groß. Die Wände waren weiß und an der Wand, Direkt neben dem Bodenlangen Fenster, stand ein riesiges Bett, mit weißen Decken und Kissen. Vor dem Fenster hingen, ebenfalls weiße, Vorhänge und die Aussicht war einfach der Wahnsinn. Ich konnte das unendlich wirkende blaue Meer bestaunen, mit riesigen Hügeln und Bergen drum herum. Die Sonne glitzerte auf der blauen Oberfläche und ich spürte auf ein mal das unendlich verlangen einfach alles stehen und liegen zu lassen und los zu laufen. Einfach alles von mir zu werfen, bis ich das Meer erreicht hatte. Ich stellte mir vor, wie ich von all meinen Sorgen und Problemen einfach davon laufen könnte. Wie ich mich ins blaue Wasser fallen lassen würde und einfach untertauchen würde. In eine andere Welt. Weit weg von dem ganzen Chaos hier. Von dem ganzen Chaos, welches sich in meinem Kopf und meinem Herzen abspielte. Ich schloss die Augen und seufzte, als ich allerdings plötzlich aus meinen Gedanken gerissen wurde. Meine Zimmertür wurde aufgestoßen und als ich mich ruckartig umdrehte, sah ich Marie in mein Zimmer stolzieren. Se trug mittlerweile ein leichtes Sommerkleid, welches dennoch aufwendig aussah und einen überdimensionalen Strohhut und Sandalen mit einem ziemlich hohen Keilabsatz. ,,Schön hast du es hier", sagte sie und schloss die Tür hinter sich. ,,Ähm...Danke?", antwortete ich, wobei es eher wie eine Frage klang. ,,Großes Bett", kommentierte sie und ich nickte mit hochgezogenen Augenbrauen. Wow Sherlock, dachte ich. Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Sie sah sich noch ein mal um, eh sie sich auf mein Bett setze und die Beine übereinander schlug. ,,Gemütlich." Mit einer Hand stützte sich sich auf das Bett und mit der anderen zog sie sich den Hut vom Kopf. Sie fuhr sich durch die langen Haare und seufzte. ,,Hier kannst du dich bestimmt gut von jemanden durch vögeln lassen", sagte sie unberührte und ich hustete erschrocken. ,,Wie bitte?", fragte ich geschockt und sah wie Marie die Augen verdrehte. ,,Du hast mich schon verstanden..." Ja, das hatte ich tatsächlich aber ich konnte nicht wirklich glauben, dass sie das gesagt hatte. Hätte ich jetzt etwas getrunken hätte ich alles filmreif wieder ausgespuckt. ,,Aber lass dir eins gesagt sein", fuhr sie schließlich fort und stand langsam wieder auf. Sie hatte sich doch gerade erst hingesetzt? Ihr ganzes Verhalten galt dem Schauspiel eines schlechten Drama-film, doch ich war noch immer viel zu geschockt von ihrer Aussage um das ganze wirklich zu bemerken. ,,Dieser jemand ist aber definitiv nicht mein Verlobter." Langsam kam sie auf mich zu und blieb schließlich mit, in die Hüfte gestemmten Händen, vor mir stehen. ,,Wie bitte?", fragte ich nun wieder. Hatte ich sie gerade richtig verstanden? ,,Ich will damit sagen", sie machte eine dramatische Pause, eh sie weiter sprach und mit mir den Finger gegen meinen Brustkorb tippte. ,,Ich will damit sagen, dass du deine dreckigen Hände von Julian lassen sollst. Er gehört mir und ich teile nicht. Ich teile das was mir gehört mit niemanden." Ich blinzelte mehrmals um ihre Worte richtig zu verstehen. Waren wir etwas im Kindergarten? Julian gehört mir, bla bla bla. Es dauerte einige Sekunden bis ich wieder in der Lage war zu sprechen und musste den Drang Wiedersehen in Gelächter auszubrechen. ,,Ich wusste gar nicht das Julian käuflich ist ?" ,,Findest du das etwas lustig?", fragte Marie und ich kicherte leicht als Bestätigung. ,,Ja, irgendwie schon." ,,Das ganze ist aber alles andere als lustig. Das hier ist eine ernste Angelegenheit. Ich weiß ja nicht was in deinem kleinen Gehirn dort oben...", sie tippte mir nun gegen den Kopf, eh ich ihre Hand wegschlug. ,,...vorgeht aber bilde dir gar nicht erst ein, dass Julian sich auch nur ansatzweise für dich interessiert, oder das du auch nur eine Chance gegen mich hättest. Julian und ich gehören zusammen, ob es dir passt oder nicht. Wir sind Seelenverwandte." Aha, dachte ich und biss mir auf sie Innenseite meiner Wange um nicht lachen auszubrechen. ,,Jetzt hör mir mal zu du Drama Queen", sagte ich und räusperte mich, immer noch ein wenig schockiert. ,,Ich will ganz sicher nichts von deinem Julian. Mach dir da mal keine Sorgen." Meine Stimme war voller Sarkasmus, doch in der gleichen Sekunde fragte ich mich allerdings, ob Julian ihr etwas von unseren...nun ja Aktivitäten erzählt hatte. Doch es wirkte eher so, als würde Marie sich irgendetwas in ihrem Kopf zusammen spinnen. Was ja leider auch nicht ganz falsch war. Würde sie wirklich davon wissen, hätte sie mir sicher schon zehn mal die Augen angekratzt. ,,Ach nein? Und warum hast du ihm dann solche Blicke zugeworfen?" ,,Was für Blicke?", fragte ich verwirrt. ,,Blicke, so, als würdest dir in deinem Kopf gerade irgendwelche schmutzigen Fantasien ausmalen, mit Julian", warf Marie mir vor und mir klappte beinahe die Kinnlade herunter. ,,Du solltest mit deiner Fantasie Autorin werden", konterte ich kopfschüttelnd. ,,Wie gesagt...Ich habe keine Fantasien von oder mit Julian und schon gar nicht, irgendwelche verschmutzten. Julian und ich...wir kennen uns, dass ist alles." ,,Das will ich auch schwer hoffen. Sollte ich dahinter kommen, dass du dich in irgendeiner weise an Julian ran gemacht hast, werde ich dafür sorgen, dass deine Kariere einen gewaltigen Bruch erleidet", drohte sie mir, wobei ich sie mit dem Strohhut in der Hand einfach nicht ernst nehmen konnte. ,,Keine Sorge." Ich schüttelte meinen Kopf und versuchte mein nettestes Lächeln aufzusetzen. ,,Oh nein, jetzt hast du mir aber Angst gemacht." Ich legte eine Hand auf meine Brust und sah sie gespielt geschockt an. ,, Zum Glück ist Julian dann doch auch wieder nicht so gut nicht, dass ich meine Karriere dafür aufs Spiel setzen würde... Du kannst ihn gerne behalten." Einen Moment lang sah sie mich verwirrt an und schien zu versuchen meine Worte in ihrem Kopf irgendwie zu Ordnen, eh ihre Augen groß wurden und sie mich schließlich wütend ansah. Nun hatte sie wohl verstanden was ich versuchte ihr zu sagen. ,,Du..." Sie zeigte mit dem Finger auf mich und suchte wohl nach passenden Worten um mich zu beleidigen, doch ihr schien nichts passendes einzufallen. Abwartend sah ich sie an und wartete auf ihre Beleidigung. Doch sie sagte nichts und holte stattdessen schließlich tief Luft, senkte wieder ihr Hand und setzte ein falsches Lächeln auf. Noch einmal atmete sie tief durch, eh sie mich ansah und sagte: ,,Gut das wir das geklärt hätten." ,,Ja, wirklich gut", sagte ich und nickte. Ohne noch etwas zu sagen, drehte sie sich endlich um und marschierte aus meinem Zimmer. Immer noch etwas geschockt von ihrem auftreten schüttele ich den Kopf, als kurz nach Marie auch schon eine weitere Person in mein Zimmer kam. Dieses mal war es allerdings nur Kevin und ich seufzte erleichtert auf. ,,Was wollte Marie denn von dir?", fragte er und sah mich fragend an. ,,Nichts besonderes...Sie wollte mir nur klar machen, dass ich Julian nicht haben kann." Ich zuckte mit den Schultern und ließ mich mit den Rücken auf das Bett fallen, während ich die Arme vor der Brust verschränkte und die Augen schloss. ,,Ohh", machte er und als ich kurz blinzelte, sah ich, dass Kevin sich ein grinsen nicht verkneifen konnte, während er sich neben mich setzte. Worauf hatte ich mich Hü bloß eingelassen?
,,Hope... ich glaube ihr müsst miteinander reden", sagte er plötzlich, nachdem wir uns einige Sekunden lang angeschwiegen hatten. ,,Wer? Ich und Julian? Niemals." Ruckartig schlug ich die Augen auf und setzte mich auf. Entschlossen schüttelte ich den Kopf. Unser reden hatte schon das letzte mal nicht gut geendet. Ein zweites mal würde ich mir das sicher nicht antuen. ,,Ich meinte eigentlich Iza und dich aber ja.. Ihr beide müsste auch reden..." ,,Ich will aber nicht mit Iza reden" sagte ich und klang dabei wie ein trotziges kleines Kind. Kevin seufzte und schüttelte den Kopf. ,,Aber ihr müsst..." Iza und ich hatten streit...Nachdem ich ihr von einem letzten Kuss mit Julian...eher gesagt meiner Knutscherei mit ihm erzählt hatte, hatten wir danach ziemlich diskutiert. Sie meinte zwar auch, dass wenn Marie echt nicht ihre Lieblings Person war, dass es ihr gegenüber dennoch nicht fair sei. Ich sah dies natürlich ein und konnte sie auch verstehen, dennoch hatte ich erwartet, dass sie mir den Rücken stärken würde. ,,Ihr müsst aber. Klärt das bitte unter euch...Und kläre das auch mit Julian..." ,,Wie denn? Sein...liebreizende Verlobte...klebt doch praktisch an ihm", zischte ich leise, da ich angst hatte, dass Marie uns belauschen würde. Vielleicht war es übertrieben aber genau das würde ich ihr zutrauen. ,,Ich weiß...aber irgendwann wirst du ihn sicher mal alleine erwischen..." ,,Ich glaube es ist deutlich besser, wenn wir beide das ganze aussitzen. Ich meine as soll schon passieren. Nach diesem Urlaub sehe ich Julian doch sowieso nie wieder." Kevin verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. ,,Das hast du sicher schon zehn mal gesagt und noch nie konntet ihr das einhalten. Merkst du es nicht selber?" Ich schüttelte den Kopf. ,,Ihr beide könnt nicht ohne einander leben. Auch wenn ihr es wollt, schafft ihr es nicht euch gegenseitig aus dem Weg zu gehen." Ich verflechtet meine Finger ineinander. Ich hasste diese Art von Gespräch. ,,Hast du schon vergessen was er damals getan hat? Glaubst du wirklich ich könnte ihm jemals wieder vertrauen? Außerdem war er damals schon deutlich genug was seine Gefühle zu mir angeht und ich glaube nicht das sich das was geändert hat. Außerdem ist er verlobt." ,,Aber er hat doch damals...", begann Kevin und ich unterbrach ihn schnell: ,,Mit mir gespielt, mich ausgenutzt, mich verletzt, mir meine Unschuld genommen, mich hintergangen, mich verarscht...soll ich weiter machen?" Ich stoppte in meiner Aufzählung und sah Kevin herausfordernd an. ,,Aber er hat doch gar nicht...", begann Kevin und verstummte dann aber doch. ,,Was?", fragte ich forsch. ,,Nichts." Kevin schüttelte den Kopf. ,,Ich wollte mit dir jetzt auch gar nicht darüber diskutieren", sagte er. ,,Ich wollte dir eigentlich nur nah legen mit Iza zu sprechen und euch zu vertragen." Ich seufzte und nickte schließlich. ,,Werde ich machen." Ich wollte mich tatsächlich mit Iza vertragen. Immerhin brauchte ich sie zum reden und ich fand unseren Streit auch wirklich Sinnlos. Julian sollte mir nicht auch noch das ruinieren. Zufrieden sah Kevin mich schließlich an und räusperte sich. ,,So ich...", begann er, doch ich unterbrach ihn schnell wieder: ,,Was meintest du eigentlich gerade? Also was wolltest du sagen?" ,,Was?" Verwirrt sah er mich an. ,,Im Bezug auf Julian." Ich versuchte ihm auf die Sprünge zu helfen und es dauerte einige Sekunden, in denen er mich verwirrt musterte. Schließlich sah er mich erschrocken an und schüttelte den Kopf. ,,Gar nichts", murmelte er und sprang so schnell von meinem Bett auf, dass er im ersten Moment stolperte. ,,Kevin?", fragte ich verwirrt, doch der Fußballer schüttelte den Kopf. ,,Ich meinte gar nichts...ich habe gar nichts gesagt. Julian sollte dir das selber erklären, also nicht das es da etwas zu erklären gibt...Also doch, aber das kann ich nicht machen....Also schon...also nein....weißt du Hope, ich sollte jetzt gehen...Hast du gehört, Iza sucht mich schon. Wir sehen uns später ja? Okay wunder...ach verdammt." Er hatte versucht Rückwärts aus meinem Zimmer zu gehen und kurz bevor er die Tür erreicht hatte, hatte er sich herum gedreht und war mit dem Kopf gegen die Wand geknallt. Ich verzog das Gesicht und konnte mir vorstellen, dass das wehgetan haben musste. Als ich ihn allerdings gerade Fragen wollte, ob alles in Ordnung sei, hatte er schon die Tür hinter sich zu gezogen und war aus meinem Zimmer verschwunden. Mich ließ er verwundert auf meinem Bett zurück und ich sah ihm geschockt hinter her. Was um alles in der Welt war das denn nun bitte gewesen? Ich hatte von Kevin's aufgeregtem Gestammel bis auf die Wörter Julian und nein nichts verstanden. Aber auch gar nichts. Ich schüttelte den Kopf und schob sein seltsames Verhalten auf den langen Flug und die Übermüdung.
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Love me if you can {Julian Draxler FF}
FanfictionNachdem Hope mit gebrochenen Herzen aus Paris zurück gekehrt ist, versucht sie alles um bloß nicht an Julian denken zu müssen. Sie stürzt sich auf neue Songs, neue Filme und reduziert den Kontakt zu den Menschen in Paris. Keiner weiß was los ist und...