*zwei Jahre zuvor*
„Das war toll Hope", sagte meine Mutter als wir zusammen das Tonstudio verließen und in den grauen SUV einstiegen. ,,Danke", sagte ich und sah auf meine Hände. ,,Nein wirklich" sagte sie und legte eine Hand auf meine. Ich warf ihr ein kurzes Lächeln zu und sah schließlich aus dem Fenster. ,,Danke das du mitgekommen bist", murmelte ich, ohne das ich meine Mutter dabei ansah. „Danke, dass du mich mitgenommen hast", erwiderte sie und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Hat es dir wirklich gefallen?",fragte ich und schielte kurz zu ihr. „Natürlich. Der Song war wirklich gut." ,,Danke." Ein schwaches Lächeln umspielte meine Lippen. Es war seltsam von meiner Mutter gelobt zu werden und sie dabei zu haben, während ich meine neuen Songs Aufnahm. Unsere Beziehung war schwierig, dass wussten wir beide, doch wir hatten uns vorgenommen uns etwas mehr anzustrengen. Immerhin war sie meine Mutter. ,,Du hast wirklich Talent zum Song schreiben." Ein Lob aus dem Mund meiner Mutter zu hören, war noch immer seltsam, vor allem ein Lob, welches nicht auch unterschwellig eine Kritik war, wie beispielsweise Du hast wirklich abgenommen. Du bist wirklich hübscher geworden, etc. Mein Handy vibrierte in meiner kleinen Handtasche, welche auf meinem Schoß lag. Schnell fischte ich es heraus und sah, dass es eine Nachricht von Michael war. ,,Ist alles in Ordnung?", fragte Mom und ich nickte kurz. „Ja, ja, es ist nur Michael...Er hat mir geschrieben das eine Stylistin heute um vier Uhr vorbei kommt. Wegen dem Event." Nach dem ich ein kurzes Okay, getippt hatte, verstaute ich das Handy wieder in meiner Tasche und sah aus den verdunkelten Scheiben des SUVs, welcher gerade in einem rasenden Tempo über den Highway raste. ,,Heute ist doch dieses Charity Event'', fügte ich noch als Erklärung hinzu und sah auf meine Hände, welche ich in meinem Schoß zusammen gefaltete hatte. Die Stimmung zwischen meiner Mum und mir war nicht eisig, nur seltsam. Wir konnten keine lockeren und belanglosen Gespräche mit einander führen, allerdings mussten wir auch keine Gesprächsthemen uns gegenseitig aufzwingen, auch wenn es für Außenstehende wohlmöglich so wirkte. Es dauerte einfach nur, bis wir beide wirklich lässig in unserem Gespräch waren. Allerdings hatte sich das schon wirklich gebessert. Nachdem ich mich dazu entschieden hatte, meine Mom aus all meinen Management Angelegenheiten rauszuhalten und mein Altes Team zu feuern, war unsere Beziehung auf ihrem Tiefpunkt angekommen. Ich war ausgezogen und hatte mir eine Auszeit von allem genommen und mich darauf konzentriert einen geeigneten Manager zu finden. Ich war nach New York gezogen, weit weg von LA, in eine große Wohnung, in der Mitte von Manhattan, mit einer unglaublichen Sicht auf den Central Park. Ich hatte nicht nur nach einem neuen Team gesucht, sondern auch neue Songs geschrieben und als ich Micheal endlich kennengelernt hatte, hatte ich genug Songs für ein zweites Album. ,,Wir werden die Songs aufnehmen, die dir gefallen. Ich kümmere mich nur um die Vermarktung." Hatte er bei einem Essen gesagt. Wir hatten uns, natürlich ganz geheim in irgendeinem kleinen Restaurant in China Town getroffen. Michael's Lieblingsrestaurant, welches mittlerweile auch meins war. ,,Und Social Media?", hatte ich gefragt und erwartet, dass Micheal mir ein fertiges Social Media Team präsentieren würde. Das hatte er allerdings nicht getan. ,,Das ist deine Sache", hatte er mit vollem Mund gesagt und nach einem Glückskeks gegriffen. ,,Meine Sache?" ,,Ja, deine Sache. Du bist Alt genug um selber zu wissen, dass Social Media heutzutage eine der wichtigsten Orte ist um Werbung zu machen..Hier siehst du....das Glück ist nicht immer zu erkennen, aber es ist immer da. Manchmal muss man es nur suchen." Er hatte mir den kleinen Zettel seines Glückskeks praktisch unter die Nase gehalten. Micheal schien vielleicht nicht der typische Manager aber er war wirklich gut. Mom war anfangs wirklich nicht begeistert von ihm gewesen, doch sie konnte nichts sagen und ich wusste, dass dies sehr schwierig für sie war. Wir brauchten ungefähr ein Jahr, bis sich unsere Beziehung langsam wieder normalisierte und ich sie wieder öfter in LA besuchen kam. Die Auszeit hatte uns allen, der ganzen Familie wirklich gut getan. Dad hatte seinen Lebensmittelpunkt nach Italien verlegt, meine Schwester hatte es ebenfalls geschafft sich nicht mehr ganz so stark auf meine Eltern zu versteifen und Mom hatte eingesehen, dass sie nicht immer alles und jeden kontrollieren konnte, vor allem nicht mich. ,,Ich muss sagen Hope", sagte sie und legte eine Hand auf meine. ,,Du bist wirklich eine begnadete junge Dame." Sie lächelte mich breit an. Es war ein offenes Lächeln und das schönste dabei war, dass sie nicht gesagt hatte, dass ich eine begnadete junge Dame geworden war. ,,Das habe ich vielleicht nicht immer erkannt und das tut mir auch leid. Ich hätte schon früher sehen sollen, was ein Talent du hast. Dann wärst du vielleicht nicht nach Paris gegangen oder du hättest in Paris nicht so etwas schreckliches erlebt." Vor einigen Monaten hatte ich meiner Mutter die Wahrheit erzählt. Ich hatte ihr erzählt, was damals zwischen mir und einem gewissen Fußballer vorgefallen war und wie alles geendet hatte. Sie hatte sich seit dem schreckliche vorwürfe gemacht und war der festen Überzeugung, dass ich mich auf das ganze nur eingelassen hatte weil ich meine rebellische Phase hatte. Vielleicht hatte sie auch recht. Vielleicht hätte ich mich niemals auf Julian eingelassen, wenn alles anders gewesen. Vielleicht war die ganze Sache mit ihm nur eine unterschwellige Rebellion von mir gewesen, genau das zutuen was meine Mutter nicht wollte das ich tat. Eine Rebellion die in eigenem gebrochenen Herzen geendet hatte. ,,Mag sein Mom, aber das ganze hat doch auch seine guten Seiten", murmelte ich und legte zur Verdeutlichung meinen Kopf auf ihre Schulter, während mein Blick durch die Frontscheibe des SUVs glitt und ich sah, wie wir uns der Innenstadt wieder näherten.
In meinem alten zuhause angekommen, hatte ich noch eine knappe Stunde Zeit, bevor ich mich fertig machen müsste um pünktlich zum Event zu kommen. Während Mom in ihr Arbeitszimmer ging um nich etwas zu erledigen, setzte ich ich mit einem Teller von klein geschnittenen Obst auf das große Sofer Mitten im Wohnzimmer und scrolle durch Instagram. In meiner Story hatte ich ein Video aus dem Tonstudio veröffentlicht, welches meine Mom aufgenommen hatte. Es zeigte mich, wie ich ins Mikro sang, den Ton hatte ich natürlich ausgestellt. Darunter standen nur ein coming soon... Ein wenig liebte ich es auch meine Fans zu ärgern. Ich wusste das viele auf neue Songs warteten und das nun schon eine Ewigkeit. Genua diese Reaktion fand ich auch in meinen DMs wieder. Ich beantwortete einige von meinen Fans, eine von meinem Dad, mehrere von Val, welche sich beschwerte, dass sie bis jetzt noch kein Demo bekommen hatte, von Hugo der mir schrieb, dass er hoffte auch bald etwas von meiner Musik hören zu können. Kylian und Neymar hatten mir ebenfalls geschrieben, dass sie hofften, dass neue Musik bedeuten würde, dass ich bald wieder nach Paris kommen würde. Ich beantworte ihre Nachrichten nach kurzem Zögern erst. Noch immer war ich nicht wirklich beriet Paris so wirklich hinter mir zu lassen, auch wenn das ganze jetzt schon zwei Jahre her war und vor allem Kylian und Neymar nichts dafür konnten. Sie wussten noch nicht mal was damals geschehen war. Doch ich hatte Angst, dass wenn ich zu viel Kontakt mit den beiden haben würde, dass sie mich dazu bringen würden die Wahrheit zu erzählen. Ich selber hatte mich nicht ganz mit der Wahrheit beschäftigt und das ganze eher verdrängt. Hin und wieder hatte ich die beiden zufällig auf Events getroffen, doch war jedesmal gekonnt das Thema Paris umgangen und keiner der beiden hatte auch nur seinen Namen in den Mund genommen, auch wenn sie wahrscheinlich unbedingt wissen wollten, was passiert war. Die nächste Nachricht war von Iza. Mit ihr und Kevin hatte ich nich relativ viel Kontakt, was aber vor allem daran lag, dass die beiden nicht locker ließen und unbedingt wissen wollten was passiert war. Bis jetzt hatte ich es den beiden nicht gesagt und war jedesmal auf ein anderes Thema eingegangen, doch lange würde ich die beiden nicht mehr hinhalten können.
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Love me if you can {Julian Draxler FF}
Hayran KurguNachdem Hope mit gebrochenen Herzen aus Paris zurück gekehrt ist, versucht sie alles um bloß nicht an Julian denken zu müssen. Sie stürzt sich auf neue Songs, neue Filme und reduziert den Kontakt zu den Menschen in Paris. Keiner weiß was los ist und...