*Julian's Sicht*
,,Wann hat sie euch das erzählt?", fragte ich, nach dem wir beide einige Sekunden lang geschwiegen hatten. ,,Vor einiger Zeit, als wir in LA waren", gab Kevin zu und ich nickte nur. Was sollte ich dazu noch sagen? Kevin wusste also nun was für ein Arsch ich damals gewesen war. ,,Also, warum willst du zu ihrem Konzert gehen?" Ich antwortete nicht, sondern starte auf den schwarzen Fernsehers vor mir. Kevin und ich spiegelten uns leicht in dem Display und ich konnte erkennen, das er mich von der Seite musterte. Seufzend lehnte ich mich nach vorne und stützte die Ellbogen auf den Knien ab, bevor ich meinen Kopf in meinen Händen vergrub. Ich schüttelte aus Verzweiflung leicht den Kopf. Ich wusste wirklich nicht was ich mir dabei gedacht hatte, vermutlich eine Kurzschluss Reaktion, nach dem ich den Artikel über Hope und Shawn gelesen hatte. ,,Hör mal", sagte Kevin nun in einem versöhnlicheren Tonfall. ,,Von mir aus kannst du zu dem Konzert gehen, aber es geht mir hier um Hope." Bei ihrem Namen sah ich auf und schielte zu Kevin. ,,Wir sind auch mit ihr befreundet und das was du damals abgezogen hast war wirklich scheiße. Wie kamst du eigentlich auf die blöde Idee sie zu verarschen? Warum hast du den ganzen aufwand betreiben?", fragte Kevin nun und ich überlegte ob ich ihm wohl die Wahrheit sagen sollte. Doch wenn er das Hope erzählen würde, würde ich alles nur durcheinander bring. Ich sollte wohlmöglich einfach meine klappe halten und Hope's Aufenthalt in Paris einfach aussitzen. Sobald sie wieder weg sein würde, würden sich auch meine Gedanken normalisieren und ich würde endlich wieder mein gewohntes Leben leben können. Ohne Hope und dem ganzen Theater von vor drei Jahren. ,,Hör mal Kevin, ich glaube nicht, dass das hier der richtige Ort ist um das alles auszudiskutieren", murmelte ich und hoffte das Kevin mit dem Thema aufhören würde. Ich hatte wirklich keine Lust mir vorwürfe anhören zu müssen, immerhin hatte ich erst letztens genug von Lena an den Kopf geworfen bekommen. ,,Ich kann es nur nicht verstehen warum du das damals gemacht hast." Ich lachte leicht auf. Ha, ich wusste es doch selber nicht mal, also was erwartete er nun von mir? Eine Erklärung? Dafür müsste ich mir das ganze ja erst mal selber erklären können. Zwar schien mir mein Vorhaben damals, im ersten Moment, logisch zu sein, doch nach einiger Zeit realisierte ich was für ein Depp ich doch war, doch da war es schon zu spät und Hope hatte nichts mehr von mir wissen wollen. Ich stand zwar ein mal kurz davor, mit ihr Kontakt aufzunehmen doch dann hatte ich es versaut. Das war ungefähr ein halbes Jahr später gewesen, nach der glorreich verlorenen WM. Ich hatte die Hoffnung gehabt Hope alles erklären zu können und auch gehofft, dass wir noch einmal von vorne anfangen könnten. Allerdings hatte ich mich an dem Abend so vorlaufen lassen, da ich die grandiose Idee gehabt hatte mir Mut anzutrinken, dass ich einen totalen Filmriss nach meinem dritten Tequila hatte. Im Nachhinein war es dann doch keine so gute Idee mehr gewesen. Ich hatte mich so sehr abgeschossen, dass ich am nächsten morgen mit Kopfschmerzen neben einer Blondine am anderen Ende von Paris, in einem kleinen Hotel aufgewacht war. Anstatt so viel Mut zu haben Hope eine Nachricht zu schreiben und alles zu erklären, hatte ich ihr per WhatsApp ein Ich liebe dich, gesendet. Das Problem bei der ganzen Sache war allerdings, dass Hope meine Nummer einerseits Blockiert hatte und ich außerdem in meinem rausch nicht in der Lage gewesen war, alle Tasten ordentlich zu treffen. Stattdessen stand da so etwas wie icj liwbw duch, oder so ähnlich. Anstatt also Hope eine erklärende Nachricht zu schreiben und mich für mein Verhalten zu entschuldigen, hatte ich ihr eine betrunkene Botschaft geschickt, wobei ich wusste, dass sie diese niemals erhalten würde und hatte zudem irgendeine Blondie mit durch halb Paris geschleppt um in irgendeinem Hotel, ein Zimmer zu nehmen, um dort mit ihr die Nacht zu verbringen. Ich hatte mich damals relativ schnell wieder aus dem Staub gemacht und unter starken Kopfschmerzen hatte ich versucht mich an irgendwas zu erinner, was natürlich nicht geklappt hatte. Kurz hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt Hope zu schreiben, doch während der Bahnfahrt zurück nach Hause gab mein Akku den Geist auf und ich hatte viel Zeit darüber nachzudenken. Ausgenüchtert hatte ich mich schlussendlich dafür entschieden, ihr nicht zu schreiben. Nicht nachdem ich keine vierundzwanzig Stunden zu vor, irgendwo in Paris, mit irgendeiner Blondine was weiß ich genau hatte. Nein, dass hatte sie nicht verdient und es wäre nicht ehrlich gewesen. Ich war der Überzeugung, dass sie so etwas einfach nicht verdiente. ,,Kevin hör mal", setzte ich an und beschloss ihm irgendeine Lüge aufzutischen, so wie, du weißt doch, dass ich damals nichts festes wollte oder, das mit Hope war dumm und ich hätte das nicht tuen sollen, vor allem weil sie mit Valeri verwandt ist. Allerdings kam ich gar nicht dazu, da es in diesem Moment an der Tür klingelte. Hoffentlich war das nicht Marie, die ihren Schlüssel vergessen hatte. Ihr gequatschte würde ich jetzt ganz sicher nicht ertragen. Doch als zu dem Klingel auch noch jemand energisch an der Tür klopfte, war ich mir sicher, dass es nicht Marie war. ,,Da scheint wohl jemand sauer zu sein", rief mir Kevin zu und auch wenn er beabsichtigte belustig zu klingen, hatte er recht. Da schien wirklich jemand mächtig sauer auf mich zu sein. Bevor ich die Tür öffnete, sah ich durch den Türspion und sah, überraschenderweise, Iza vor der Tür stehen. ,,Es ist deine Freundin", rief ich Kevin zu, welcher sofort überrascht zu mir kam. ,,Iza?", fragte er und ich nickte. ,,Wer denn sonst, oder hast du noch eine andere Freundin?" Kevin schüttelte langsam den Kopf, als es wieder an der Tür klopfte und Iza rief: ,,Mach sofort die Tür auf Julian Draxler. Ich weiß das du da bist." Sogar ihre Stimme klang wütend. ,,Was will sie?", fragte Kevin verwirrt und ich zuckte mit den Schultern. ,,Woher soll ich das bitte wissen, immerhin ist das deine Freundin." Es klopfte wieder an der Tür, welche ich daraufhin entriegelte. ,,Vermutlich ist sie hier um mich zu töten." ,,Was fällt dir eigentlich ein?", keifte Iza mich auch schon direkt an, als ich ihr die Tür geöffnet hatte. Wütend stürmte sie in meine Wohnung und ihr Blick wurde auch kein wenig sanfter, als sie Kevin sah. Sie musste wirklich wütend sein. ,,Hey Iza", sagte ich und schloss schnell die Tür. Hoffentlich würde nicht noch mehr ungebetner Besuch kommen. ,,Spar dir das", sagte Iza. Wir standen mittlerweile im Wohnzimmer, wo Iza sich auch schon vor mir aufbaute. ,,Was fällt dir nur ein?", rief sie aufgebracht. ,,Was meinst du?", fragte ich, doch hatte die leise Vorahnung, dass Iza aus dem selben Grund hier war wie Kevin. ,,Das weißt du ganz genau", sagte Iza und zeigte mit ihren Zeigefinger in meine Richtung. ,,Tu nicht so, als wüstest du nicht wovon ich rede", sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Abwartend sah sie mich an, doch ich schwieg. Was genau wollte sie von mir hören? ,,Warum um alles in der Welt willst du zu Hope's Konzert?", fragte sie schließlich, jetzt deutlich ruhiger. ,,Iza hör mal, ich glaube ich muss euch da was erklären", gestand ich und fuhr mir durch die Haare. Wenn ich den beiden nicht die Wahrheit sagen würde, würden sie vermutlich noch Stunden hier verbringen und mich anschreien. ,,Da gibt es nichts zu erklären Julian", begann Iza, nun wieder lauter. ,,Du solltest dich von Hope vernhalten. Du hast sie damals verletzt und auch wenn sie es nie zugegeben hat, hatte sie lange daran zu knabbern. Auch jetzt noch fällt es ihr alles andere als leicht hier und Paris zu sein und immer an dich denken zu müssen und dich zu sehen. Du hast sie verletzt Julian. Du hast mit ihr gespielt. Sie hat dir vertraut und du hast sie verarscht. Du hast sie einfach fallen gelassen und wofür das ganz? Warum hast du dir eigentlich Hope damals ausgesucht und nicht irgendjemand anderes? Schon klar, sie war eine Herausforderung aber trotzdem. Sie ist viel jünger als du und war vor allem damals noch unerfahren und du...du hast dir das zu nutzen gemacht. Und jetzt? Jetzt habt ihr beide euer eigenes Leben und du willst jetzt tatsächlich zu ihrem Konzert? Lass sie in ruhe Julian. Du tust ihr nicht gut." Iza redete sich wirklich in rage und wenn Blicke töten könnten, dann wäre ich vermutlich auf kaltblütigste Art und Weise gestorben. Ich schluckte und fuhr mir wieder durch die Haare. Ja, ich war ein Arschloch gewesen und ich konnte verstehen, dass Iza und auch Kevin so reagierten aber sie kannten nicht die Wahrheit. Sie hatten keine Ahnung weshalb ich mich damals wirklich von Hope getrennt hatte und wieso ich das auf diese Art und Weise getan hatte. ,,Hört mal zu", sagte ich schließlich ruhig. ,,Ich glaube ich sollte euch die Wahrheit sagen", murmelte ich und Iza lachte auf. ,,Wir kennen die Wahrheit... Hope hat uns erzählt was für ein Arschloch du doch damals gewesen bist, doch sie wollte nicht, dass du weißt, dass wir die Wahrheit wissen. Sonst hätte ich dir schon zehn mal den Kopf abgehackt." Das glaubte ich ihr aufs Wort. ,,Nein, ihr kennt nicht die Wahrheit", sagte ich ruhig und zögerte einen Augenblick. ,,Ihr kennt die Story die ich Hope erzählt habe, aber ihr kennt nicht den wahren Grund", sagte ich und sofort sahen mich Kevin und Iza verwirrt an. ,,Was?", fragten die beiden gleichzeitig und ich ließ mich seufzend aufs Sofa fallen. ,,Ihr kennt nicht den wahren Grund, weshalb ich damals mit Hope Schluss gemacht habe" Iza warf einen kurzen Blick zu Kevin und ließ sich dann in den Sessel vor mir fallen. ,,Da bin ich ja jetzt mal gespannt, welche Gesichte du dir da aus dem Ärmel zauberst." Iza sah mich misstrauisch an. ,,Es ist keine Geschichte...Hört mal, die Wahrheit ist nicht unbedingt besser als die Lüge." Doch Iza wollte davon gar nichts hören, sondern forderte mich auf ihr meine Sicht der Dinge zu erzählen. Kevin setzte sich neben mich und sah mich neugierig an.
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Love me if you can {Julian Draxler FF}
FanficNachdem Hope mit gebrochenen Herzen aus Paris zurück gekehrt ist, versucht sie alles um bloß nicht an Julian denken zu müssen. Sie stürzt sich auf neue Songs, neue Filme und reduziert den Kontakt zu den Menschen in Paris. Keiner weiß was los ist und...