„Mama, kann es sein, dass du auf den Kopf gefallen bist oder so? Er ist tot seitdem ich drei Jahre alt bin." meinte ich verwirrt. Er ist ja wohl kaum ein zweites Mal gestorben. Meine Mutter schüttelte nur leise weinend den Kopf, während sie sich scheinbar bemühte, nicht völlig die Fassung zu verlieren. „Es gibt einiges, was ich dir erklären muss." erwiderte sie und klang dabei ziemlich müde. Ich wollte nicht wissen wie lange sie schon geweint hatte. Die Augen von meiner Mutter waren komplett rot und angeschwollen, genauso wie der Rest ihres Gesichts.
Ich hakte mich bei ihr ein und führte sie zur Couch. „Setz dich erstmal hin, erklären kannst du mir alles auch noch später." Ehe sie mir widersprechen konnte, war ich schon in die Küche gegangen um ihr einen Tee zu machen. Während ich darauf wartete, dass dieser fertig wurde, beobachtete ich meine Mutter. So wie ich sie jetzt sah, habe ich sie noch nie gesehen. Sie sah komplett verletzlich und verloren aus. Ehrlich gesagt war es für mich ein wenig schockierend sie so zu sehen, da sie bis jetzt immer stark gewesen war. Wenn sie mir von meinem Vater erzählt hatte, konnte ich ihr kein einziges bisschen Trauer anmerken. Aber vielleicht war das alles auch nur gespielt und sie wollte allein für mich stark sein. Aber was wusste ich schon. Ich dachte immerhin mein Vater sei seit 13 Jahren tot, aber anscheinend war dies nicht der Fall.
Diese ganze Situation überforderte mich vollkommen, jedoch musste diesmal ich stark sein, für meine Mutter.
Schließlich war der Tee fertig. Ich tat noch ein wenig Honig rein und brachte das Getränk dann zu ihr. Ich setzte mich neben sie und musterte sie besorgt. „Du solltest schlafen, du siehst sehr Müde aus Mama." Das war keine Lüge. Sie wirkte tatsächlich als würde sie jeden Moment einschlafen. „Nein, ich will dir erst alles erklären." wehrte sie ab. Da ich wusste, dass es so oder so keinen Sinn hätte, sie überreden zu wollen, nickte ich einfach nur. „Leg los." Sie schloss die Augen und atmete einmal zittrig einmal ein und aus. Die Tasse mit dem Tee umklammerte sie so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Es musste ihr wirklich schwer fallen. „Okay also wie du jetzt offensichtlich weißt, ist dein Vater nicht gestorben also du drei warst, sondern jetzt. Bevor du mir böse bist, dass ich dir nicht gesagt habe, dass er lebt, hör mir bitte zu. Ich hatte einen sehr guten Grund." Ich nahm sie leicht in den Arm. „Ich bin dir nicht böse, ich weiß, dass du immer nur das beste für mich willst." erwiderte ich und entfernte mich wieder ein wenig von ihr, sodass wir beide wieder aufrecht saßen. Meine Mutter lächelte zur Antwort nur schwach. „Du hast recht. Ich glaube du erinnerst dich nicht daran, nein das kannst du natürlich nicht, aber dein Vater war schon bevor deiner Geburt wütend auf uns beide. Wütend auf dich, weil du kein Mädchen warst und wütend auf mich, weil ich in mir nunmal kein Mädchen trug, sondern dich. Ich war einfach nur glücklich, dass du gesund warst. Das Geschlecht war mir völlig egal, Hauptsache dir ging es gut. Na ja, auf jeden Fall bist du dann zur Welt gekommen und dein Vater...", sie umfasste die Tasse noch ein wenig fester, „er hat dich gehasst. Er hat dich dafür gehasst, dass du du warst. Er war ein Monster, wortwörtlich." Diese Worte ähnelten einem Schlag ins Gesicht. Mein Vater hat mich gehasst. Gehasst. Und das nur, weil ich nunmal ich war. Meine Mutter bemerkte, wie hart diese Worte für mich waren und nahm meine Hand, während wie den Tee unangerührt wegstellte. „Es tut mir leid dir das so zu sagen, aber alles andere wäre eine Lüge gewesen." Ich nickte nur stumm. „Erzähl weiter." sagte ich leise. „Weißt du, ich habe gehofft er würde sich einkriegen und dich doch akzeptieren. Er hat sich aber nie geändert. Mit der Zeit ist es sogar immer schlimmer geworden. Anfangs hat er dich ‚nur' angeschrien und dir gesagt du wärst ein Mädchen, also solltest du dich gefälligst so benehmen. Aber irgendwann hat er Dir wehgetan. Wirklich wehgetan. Ich musste oft mit dir ins Krankenhaus. Ich habe oft versucht mit dir abzuhauen, schon bevor er Dir wehgetan hat. Aber irgendwie konnte er mich immer abhalten. Meistens mit Gewalt und Drohungen. Als du dann drei warst, war dein Vater für ein paar Tage weg. Natürlich war ich nicht dumm und habe die Chance genutzt mit dir wegzulaufen. Es hat geklappt, sonst wären wir vermutlich jetzt nicht hier. Und ich muss mich bei dir entschuldigen. Dafür, dass du das alles aushalten musstest und ich dich nicht eher in Sicherheit bringen konnte und dafür, dass ich nicht zur Polizei g-gegangen bin. I-ich hatte einfach so viel A-Angst, dass er uns d-dadurch wieder findet und d-dich wieder-" Schluchzend brach sie ab. Tränen liefen wieder über ihre Wangen und sie begann zu zittern. Schnell nahm ich sie wieder in meine Arme und drückte sie an mich. „Shhh..." murmelte ich leise. „Du musst dich nicht entschuldigen. Du musst mir glauben, ich bin dir wirklich sehr dankbar und so unfassbar stolz auf dich, dass du das alles hinbekommen hast. Du hast uns beide vor ihm gerettet und es geschafft, dir ein neues Leben komplett alleine aufzubauen. Ich kann mir wirklich keine bessere Mutter als dich vorstellen. Ich bin wirklich so froh dich zu haben." Man hörte ein leises Schniefen, gefolgt von einem unsicheren „Wirklich?". Ich nickte. „Wirklich." Meine Mutter drückte mich leicht von sich weg. „Ich bin noch nicht ganz fertig mit erzählen."
„Okay, Erzähl weiter." meinte ich nur.
„Ich hab dir nie davon erzählt, weil ich nicht wusste wie du es aufnehmen würdest. Jetzt habe ich mich verpflichtet gefühlt es dir zu sagen, weil dein Vater diesmal wirklich an Lungenkrebs gestorben ist. Auf jeden Fall habe ich dann an dir eine Veränderung bemerkt. Du hast gesagt du wärst ein Mädchen, was mich etwas verwirrt hat. Also habe ich bei einer Psychologin angerufen und sie hat mir gesagt, dass es eine Art Trauma ist und dass du dich an nichts erinnern konntest und es noch immer nicht kannst, ist wie eine Art Verteidigungsmechanismus. Ich wäre gerne mit dir in eine Praxis gegangen, aber ich hatte Angst, dass es dich noch mehr verstören würde, wenn du dich an die Vergangenheit erinnern könntest, weshalb ich die ganzen Jahre der Psychologin immer alles übers Telefon gesagt habe." Für einen kurzen Moment war es still, jedoch fuhr sie dann vor. „Ich weiß auch nicht wieso, aber seine Eltern haben uns eine Einladung zu seiner Beerdigung geschickt. Wir müssen nicht hingehen wenn du nicht willst." Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich will wissen wieso meine Großeltern uns eingeladen haben." Meine Mutter nickte zur Antwort und gähnte danach. „Du legst dich jetzt besser ins Bett Mama." Sie nickte zur Antwort nur. „Gute Nacht mein Großer." lächelte sie und gähnte erneut. „Gute Nacht." Ich küsste sie auf die Wange, danach ging sie in ihr Zimmer. Ich hingegen musste erstmal versuchen das eben gehörte irgendwie zu verarbeiten. Doch natürlich brauchte ich dafür die Hilfe meiner besten Freunde.<{•}>
Vor genau 8 Tagen hab ich KARD, Monsta X und WJSN live gesehen und seitdem habe ich einen Crush auf Jiwoo und Yeonjung. Gay.
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Confused • >Taekook< [abgebrochen]
Fanfiction„Weißt du, es ist mir völlig egal ob du jetzt Jungkook oder Minjia bist, denn ich werde dich immer lieben wie du bist." ⇝ Taekook ⇝ Smut ⇝ Switch-Taekook