S I X T Y O N E

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                               hold on †

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Kalter Wind weht in der Stadt umher. Die Leute dick verpackt in feste Winterkleidung. Überall leuchten die Laterne schon fast den ganzen Tag über, da es fast den ganzen Tag lang düster ist.

Mein Leben war düster, oder soll ich besser sagen unser Leben war düster.

Links an meiner Hand ist Karol, meine wundervolle Frau. Ja, ich habe Frau gesagt. Wir haben vor 3 Jahren geheiratet und nun trägt sie meinen wundervollen Nachnamen. Ich hätte nie gedacht das mich ein Wort aus zwei Buchstaben so glücklich machen könnte. JA!

Ja, hat sie gesagt und mich somit zum glücklichsten Mann auf der ganzen Welt gemacht.

Rechts an meiner Hand ist ein kleines Mädchen. Nicht nur irgend ein kleines Mädchen sondern mein Mädchen. Soleil heisst sie, da sie strahlt wie die Sonne und einfach Licht in unser Leben gebracht hat. Sie ist einfach ein Schatz ganz genau wie ihre Mutter und bestimmt wäre Luna auch so gewesen.

Links an der Hand von Karol befindet sich ein kleiner Bursche. Unser Sohn. Kilian....er trägt den Namen Kilian weil er wortwörtlich ein Kämpfer war. Er hatte ähnlich Probleme wie unsere kleine verstorbene Luna.

Auch an diesem Tag hat mich die Verzweiflung und der Verlust eingeholt und ich habe wirklich geglaubt das es auch mit Kilian zu Ende gewesen wäre aber nein er hat gekämpft und nicht aufgegeben und nun ist er schon fast vier Jahre alt und kerngesund und glücklich wie noch nie zuvor.

Unsere Kleine wird dieses Jahr zwei Jahre alt...die beiden wissen das sie eigentlich zu dritt wären. Da Mama und Papa ab und zu immer noch nicht ganz Abschied nehmen konnten. Es sind nun fast fünf Jahre vergangen dennoch ist sowas nicht leicht zu verdauen.

Wir liefen als ganze Familien einen schmalen
Pfad entlang. Der Boden knirschte von dem
Kies und dem darüber liegendem Schnee. Viele Kerzen waren auf dem Weg zu finden auch viele kleine Blümchen und Engelchen.

Ich liess die Hand meiner kleinen Tochter los und fuhr mit meinen Fingern die Ziffern und Buchstaben durch. Es jagte mir immer wieder eine Gänsehaut durch den Körper.

Luna Étoile Pasquarelli...gestorben um 00:02

Soleil klammerte sich direkt an meine Beine als sie bemerkte das ich anfing zu weinen. Ich weiss man sollte seinen Kinder nicht wirklich seine schwachen Seiten zeigen, doch wenn ich hier stehe kann mich nichts auf der Welt von meinen Emotionen aufhalten.

"Papa wieso weinst du" erklang die zierliche Stimme meiner Tochter. Ich spürte wie sich eine leicht weibliche Hand auf meine Schulter legte. Ich sah hoch und sah in die geröteten Augen meiner Frau. Auch sie liess das nicht kalt.

Ich kniete mich zu meiner Tochter runter damit ich auf Augenhöhe mit ihr war. "Weisst du kleine hier liegt Papas andere kleine" sagte ich und nahm ihre Hand in meine. "Aber deshalb musst du doch nicht weinen" sagte sie und wischte mir eine Träne weg die gerade aus meinen Augen entwichen ist. Daraufhin lächelte ich leicht und verlor gleichzeitig noch ein paar mehr.

"Sollten wir sie nicht nachhause mitnehmen? Sie hat doch bestimmt ganz kalt bei diesem Schnee" sagte sie und schüttelte sich leicht, da ihr höchstwahrscheinlich selber kalt war.

Ich hörte im Hintergrund langsamer immer lauter werdende Schluchzer und die kamen eindeutig von Karol. "Weisst du Süsse das ist nicht so einfach. Sie ist nicht mehr hier" fing ich vorsichtig an, ich meine wie soll man einer zwei Jährigen erklären das ihre Schwester Tod ist. "Wir können sie nicht mehr mitnehmen, sie ist an einem anderen wundervollen Ort. Sie ist bei Oma und Opa" setzte ich dann fort.

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