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Sarah

Eine Woche ist es nun schon her, als Liam angeschossen wurde. Nun darf ich ihn endlich wieder mit nach Hause nehmen, was auch ihn sichtlich freut, denn er kann das Krankenzimmer nicht mehr sehen. Die Schusswunde verheilt gut und der Arzt versicherte uns, dass nur eine kleine Narbe übrig bleiben wird. Dennis steht bereits mit dem Wagen vor dem Eingang des Krankenhauses und nimmt mir die Tasche ab, die ich die ganze Zeit über getragen habe. "Sarah, auch du sollst noch nicht so schwer heben.", mahnt er mich an und ich seufze genervt. "Ist ja gut.", brumme ich und setzte mich auf die Rückbank zu Liam, der zum Glück nichts mitbekommen hatte.

Auf der Fahrt nach Hause kuschele ich mich an ihn und schließe meine Augen, genieße seine Wärme, die mir die ganze Zeit so gefehlt hatte. Ich wollte mich nicht von ihm lösen, als wir die Einfahrt zu unserem Haus in Malibu hoch fuhren. "Hey, wir sind da.", höre ich Liam neben mir und seufze gequält. "Ich will nicht.", brumme ich und öffne wieder meine Augen, als der Wagen stehen bleibt. Dennis öffnet den Kofferraum und trägt die Tasche ins Haus. Wir folgen ihn Wortlos, erst als wir die Tür hinter uns schlossen, drängt Liam mich an die Wand hinter uns und hält mich mit seinen Armen gefangen, ehe er mich stürmisch küsste.

"Das hat mir gefehlt.", raunt er mir zu und sieht mir dabei tief in die Augen. "Mir auch." Wieder ziehe ich ihn zu mir und ziehe scharf die Luft ein, als er eine Stelle berührte, die noch nicht ganz verheilt war. Liam hält inne und sieht mich fragend an, ehe sein Blick sich verfinsterte. "Was hat dieses Schwein mit dir gemacht?", knurrt er hörbar gereizt und zieht mich ins Schlafzimmer. "Zieh dich aus.", weist er mich mit einem Ton an, der keinen Wiederspruch duldet. Liam ging es also wieder besser, was ein Glück.

Langsam zog ich meine Kleidung aus und zeige ihm meinen geschundenen Körper. Die Blutergüsse schimmerten zum Glück nur noch in einem zarten gelb, dennoch konnte man die Schnittwunden noch gut sehen, auch wenn sie keine Narben hinterlassen würden, waren sie immer noch da. "Dieser mieser Hurensohn." Liams Wut war förmlich zu greifen, als er näher kam und mich betrachtete. "Liam. Es ist alles gut. Er hat mich nicht angerührt." Er sieht auf und ich kann den Schmerz und die Wut in seinen Augen sehen. "Er hat mich nur äußerlich Verletzt. Sonst hat er nichts gemacht.", erkläre ich ihm und lege eine Hand auf seine Wange. Vorsichtig ziehe ich ihn zu mir herunter und lege meine Stirn gegen die seine. "Trotzdem wird er dafür büßen.", knurrt er, was mich lächeln lässt.

"Er wird uns nie wieder etwas tun. Er ist tot.", antworte ich ihm und seine Augen weiten sich. "Bitte was?" Ich nicke und ziehe ihn zum Bett. Wir setzen uns und ich erzähle ihm, was passiert war. Liam nimmt meine Hand und zieht sie an seine Lippen um einen Kuss darauf zu hauchen. "Aber warum bist du dann hier? Wir sind in Amerika und das war Mord.", fragt er verwundert und ich lache leise. "Dein Auftraggeber hat alles geregelt. Ein Vertreter der Nato hat ausgesagt, dass du den Auftrag hattest Tyson Phoenix aus dem Weg zu räumen. Weshalb du hier in Californien bist. Sie erklärten, das du mich zu deinen Eltern geschickt hast, damit ich in Sicherheit bin, doch du konntest nicht Ahnen, das er mich auf den Weg dort hin aufgegriffen und Entführt hat. Erst als ihr die Villa gestürmt habt, habt ihr mich gefunden und raus geholt. Dabei hat Phoenix den kurzen Moment der Unaufmerksamkeit genutzt und auf dich geschossen. Ich habe ausgesagt, dass es eine Kurzschlussreaktion war, als ich deine Waffe genommen und auf ihn geschossen hatte. Es war Notwehr." Liam sitzt neben mir und hört mir aufmerksam zu und lacht leise. "Wo hast du schießen gelernt?", hakt er nach und zieht fragend die Augenbraue nach oben. Ich grinse frech und lege meinen Kopf dabei schief. "Mein Dad hat es mir beigebracht. Wer weiß für was es gut wahr." Er schüttelt lachend den Kopf und zieht mich auf seinen Schoß. "Sarah Romanov, ich liebe dich.", murmelt er an meinen Lippen und küsst mich liebevoll. Dann löst er sich von mir und sieht mir tief in die Augen.

"Ben war bei mir, als ich mit dem Leben gekämpft habe. Ich soll dir sagen, das er dich immer lieben wird.", sagt er plötzlich und ich sehe ihn mit großen Augen an. "Ben? Aber wie?", frage ich verwirrt, doch er zuckte nur mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Er meinte nur, meine Zeit wäre noch nicht gekommen." Wieder küsst er mich und lässt sich mit mir zusammen rückwärts auf das Bett fallen. "Ich liebe dich.", war alles, was ich noch zu ihm sage, bevor er mit einem Lächeln mit seinen Händen über den Körper strich. Dieser Augenblick könnte ewig andauern....

Catch me - Dann gehöre ich dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt