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Liam sieht seinen Vater mit hoch gezogenen Augenbrauen an, während wir darauf warten, das seine Mutter das Essen auf den Tisch stellt. "Wo kommst du eigentlich her?", will er wissen und sein Vater grinst breit. "Ich treffe mich einmal im Jahr mit meinen ehemaligen Kollegen aus Frankfurt und das schon seit dem wir abgezogen wurden.", erklärte Sam seinen Sohn der nickte. "Stimmt, da war ja mal was."
Seine Vater wollte noch etwas sagen, doch da kam Isabell um die Ecke und stellte einen großen Topf Makkaroni mit Käse auf den Tisch. Ich zog den Duft des Essens ein und schloss die Augen, weil es so köstlich roch.

"Sag mal, Sarah. Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt? Liam erzählt darüber nie etwas.", fragt seine Mutter nach einer Weile des Schweigens und sieht mich neugierig an. Kurz sehe ich zu ihrem Sohn der leicht nickte. "Liam und mein Mann kannten sich schon weit vor meiner Zeit. Nun ja und dann kam ich dazu und wir wurden Freunde. Liam hat mir beigestanden, als mein Mann bei einem Autounfall starb. Er war immer für mich da, hat mich abgelenkt und irgendwann stellten wir beide fest, dass da mehr ist als nur Freundschaft.", erklärte ich seiner Mutter, die mir aufmerksam zuhört. In diesem Moment bin ich stolz auf mich, denn ich hatte nur die halbe Wahrheit gesagt und es mir nicht anmerken lassen. Seine Eltern müssen schließlich nicht alles wissen. "Oh, Liebes das tut mir leid. Aber du hast recht. Wenn Liam gebraucht wird, ist er für einen da. So war er schon immer." Liams Hand, die auf meinem Oberschenkel ruhte drückte diesen leicht und ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen, so als wolle er mir sagen, dass ich es gut gemacht habe.

Wir saßen noch eine ganze Zeit bei seinen Eltern auf dem Sofa und sie erzählten uns, wie es ihnen all die Jahre ergangen ist. Irgendwann sah Liam auf die Uhr und gähnte. "Wir müssen langsam los. Es ist noch ein weiter Weg bis nach Malibu.", erklärte er seinen Eltern, die Verständnisvoll nickten. Der Abschied fiel den beiden nicht leicht und so mussten wir Ihnen versprechen uns ab und an mal sehen zu lassen, solange wir hier waren.

Nun sitze ich alleine mit ihm im Auto und die Häuser ziehen an mir vorbei. In Gedanken war ich immer noch bei seinen Eltern, die mich aufgenommen hatten, als wenn ich schon ewig mit Liam zusammen wäre. "Das hast du vorhin schön gesagt.", reist er mich aus meinen Gedanken. "Bitte was?", will ich verwirrt wissen und drehe mich wieder zu ihm. Liam Lacht leise, da er bemerkt hat, das ich ganz wo anders war. "Das mit uns, das hast du vorhin schön gesagt.", wiederholt er und ich muss lächeln. "Hätte ich Ihnen die Wahrheit sagen sollen? Lieber nicht. Sie hätten das eh nicht geglaubt.", seufzte ich und sehe wieder aus dem Fenster. "Meine Eltern mögen dich. Als du vorhin mit Mum in der Küche warst, meinte er ich solle zusehen, das ich doch heirate." Ich wende meinen Blick von der Straße und sehe ihn mit großen Augen an. "Das hat er gesagt? Mir kam es so vor, als wenn er so gar nicht mit mir einverstanden wäre." Das nenne ich mal eine hundertachtzig Grad Drehung. "Mein Vater ist bei jedem neuen skeptisch. Darum hatte ich nie ein Mädchen mit nach Hause genommen. Er mustert sie wie ein Soldat. Er kennt es nun mal nicht anders. Aber bei dir, er hat gespürt, dass du anders bist." Ich war baff und stolz zu gleich. "Was hast du deinem Vater geantwortet?", will ich wissen und habe eine Augenbraue. "Das wir noch nicht so lange zusammen sind und du erst einmal über Ben hinweg kommen willst.", antwortet er mir sofort und ich nicke. Ben war wirklich eine gute Ausrede um nicht zu heiraten.

Liam fährt die gewundenen Straßen nach oben, bis wir vor einer riesigen und modernen Strandvilla anhalten. Sie war atemberaubende und mir fehlen wirklich die Worte. Die komplette Fassade besteht fast nur aus Glas, sodass man einen herrlichen Ausblick auf den Strand und den Rest von Malibu hat. Wir steigen aus und Liam öffnet mit die Haustür, damit ich eintreten kann. Mein Blick schweift über die moderne Einrichtungen und blieb an der schönen großen Küche hängen. Sie war einfach ein Traum. Dann ging ich weiter in das große Wohnzimmer, in dem eine große Wohnlandschaft mitten im Raum steht und direkt auf einen riesigen Flachbildschirm zeigte.
"Willkommen in deinem neuen Zuhause.", flüstert er mir von hinten zu und schlingt seine Arme um mich. "Es ist wunderschön hier. Aber das viele Glas. Denkst du nicht, er findet uns hier?", spreche ich meine Bedenken aus, doch Liam schüttelt den Kopf. "Keine Sorge von Außen kann uns keiner sehen.", antwortete er mir und ich nicke. Wenn das so ist, werde ich mich hier sicher fühlen. "Zudem war Dennis hier und hat alles überprüft. Es dürfte nichts passieren." Mit diesen Worten nahm er meine Hand und führt mich durch das große wunderschöne Haus.

Catch me - Dann gehöre ich dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt