18.

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Langsam werde ich durch das helle Licht geweckt, dass durch das Fenster scheint. Murrend öffne ich die Augen und stelle fest, dass ich nicht in meinem Bett liege. Denn dieses Bett hier war groß und bestand aus dunklem Holz. Außerdem waren an Kopf und Fußteil Ösen befestigte. Ich befand mich also noch in Liams Spielzimmer und ich bin alleine, denn die andere Betthälfte ist leer. Aber lange, konnte er aber noch nicht wach sein, denn sie war noch warm. Ich setzte mich auf und lasse meinen Blick durch den Raum schweifen, der gigantisch ist. Zwischen jedem Fenster, die zu meiner rechten sind, stehen Kommoden und Vitrinen, wo er sein ganzes Spielzeug verstaute. Hinten in einer der Ecke steht eine in dunklem Holz und roten Leder gehaltene Spankingbank. Gegenüber in der anderen Ecke steht eine Art Strafbock und daneben war ein Andreaskreuz an der Wand befestigt. An der restlichen Wand hat er seine Schlagwerkzeuge fein säuberlich nach Länge, Breite und Material aufgehängt. Sehr ordentlich für einen Mann. Ich stehe auf und lasse meine Finger über das dunkle und glatte Holz der Kommoden gleiten, ehe ich zu dem großen Tisch gehe der in der Mitte des Raumes stand und mich darauf setzte. Das ganze Zimmer ist, trotz seiner Funktion, gemütlich eingerichtet. Die Wände waren In Cremeweis gehalten, während die Möbel und der Boden dunkel waren, was einen stilvollen Kontrast bildet. Ich sehe mir den Tisch, auf den ich sitze genauer an und stelle fest, dass er an jedem Bein eine Öse hatte. Mein Blick wandert nach oben und entdecke das Gitter, an dem Liam mich den Abend zuvor fixiert hatte und muss lächeln. Es war so unbeschreiblich, das ich keine Worte dafür finde.

"Du bist ja schon wach.", reißt mich seine Stimme aus meinen Gedanken. Ich drehe meinen Kopf in seine Richtung und sehe, wie er locker am Türrahmen lehnt. "Die Sonne hat mich geweckt.", antworte ich ihm und zeige auf das Fenster, wo der Vorhang nicht ganz davor hing. Liam lächelt und kommt langsam auf mich zu. "Dabei hatte ich mir solche Mühe gegeben, dich nicht zu wecken.", schmunzelt er. Sanft zieht er mich an sich und küsst mich. "Hat wohl nicht ganz geklappt.", meine ich an seinen Lippen. Er löste sich von mir und sieht mir in die Augen, in die ich sofort versank. Sein Blick wird augenblicklich dunkler und er mustert mich eindringlich. "Wie geht es deinem Hintern?" Ein Lächeln umspielt bei seiner Frage meine Lippen. "Gut. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt. Aber du hast auch nur leicht zu geschlagen.", antworte ich ihm ehrlich. "Gut. Komm, ich zeig dir den Rest."

Liam reicht mir seine Hand und zieht mich von der Platte auf die Füße, dann geht er mit mir zu einer Tür neben dem Bett, die mir nicht aufgefallen war und öffnete diese. Mir bleibt das Herz stehen, als ich den kahlen schallisolierten Raum mit dem Metallbett sehe. "Was ist das hier?", will ich wissen und sehe ihn mit großen Augen an. "Das Sarah ist mein Bestrafungszimmer. Hier kommen meine Subs nur rein, wenn du wirklich Mist gebaut haben. Was ich allerdings bei dir nicht glaube, dass du das tust.", erklärt er mir ruhig, dann nimmt er meine Hand und führt mich in das nächste Zimmer. Hier ist es alles andere als kahl. Es ist Stilvoll eingerichtet und in rot und braun tönen gehalten. Vor der großen Fensterfront stand eine große Wohnlandschaft mit zahlreichen Kissen darauf. An der Wand uns gegenüber war ein Kamin eingelassen und es lagen Felle davor. Natürlich sind auch hier zahllose Ösen und Haken befestigt um spielen zu können. "Das, Baby ist das Kaminzimmer. Hier ziehe ich mich meist zurück, wenn mir der Alltag zu viel wird. Natürlich in Begleitung meiner Sub.", sagt er grinsend. Ich sehe ihn an und ziehe eine Augenbraue hoch.

"Also, sagst du mir vorher Bescheid, wenn du hier her willst?", will ich von ihm wissen und er nickt. "Und da gibt es kein nein." Jetzt nicke auch ich und verlasse vor ihm den Raum. "Komm, lass uns frühstücken und danach sehen wir weiter." Liam nimmt meine Hand und zieht mich aus seinen Heiligen Hallen.

Ich folge ihm wortlos und schaue auf unsere in einander verschränkten Finger. Wieder frage ich mich, wie es so weit kommen konnte. Warum übt er die gleiche Anziehung auf mich aus wie Ben? Ist er ihm wirklich so ähnlich, das ich meinen Mann in ihm sehe? Oder ist es einfach nur das Gefühl der Sicherheit, das er mir gibt? Viele Fragen, auf die ich die Antwort noch suchen muss und hoffentlich bald auch finden werde.

Catch me - Dann gehöre ich dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt