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Nach dem Duschen gehe ich zurück in das Ankleidezimmer und suche mir eine bequeme Leggins und einen Pulli heraus. Es ist mir egal, ob er mich in einem seiner teuren Fummel erwartet. Soll er mich doch dafür bestrafen, ich bin nicht seine Puppe. Liam hat mir immerhin nicht gesagt, wie ich mich kleiden soll. Tief durch atmend gehe ich zurück in mein Zimmer und sehe Liam auf dem Bett sitzen. "Du hast ganz schön lange gebraucht.", sagt er etwas kühl und sieht mich mit seinen undurchschaubaren Augen an. "Du hast mir weder Uhrzeit noch sonst etwas gesagt. Zumal ich hier auch keine Uhr habe.", gebe ich bissig zurück, woraufhin er aufstehet und mich am Nacken packt. Er zieht meinen Kopf schmerzhaft nach hinten und ich keuche auf. "Vorsicht, Kleines. Pass auf was und wie du es sagst.", knurrt er und lässt mich abrupt los. Fick dich einfach, denke ich mir und sende böse Blicke zu ihm. "Komm jetzt, das Essen wird kalt." Er nimmt grob meine Hand und zieht mich mit sich aus dem Zimmer. Ich versuche meine Hand aus seinem Griff zu lösen, doch sein Griff ist eisern und ich gebe es auf. Liam läuft so schnell durch das Haus, das mir keine Zeit bleibt mich um zu sehen und ich hinter ihm her stolpere. Im Esszimmer stößt er mich grob in den Raum und sieht mich von oben bis unten an.

"Eigentlich müsstest du für dein freches Verhalten während dem Essen neben mir auf dem Boden knien. Aber da es dir von deinem Stand her nicht gestattet ist, wirst du leider neben mir sitzen müssen.", sagt er und drückt mich auf den Stuhl hinter mich. "Da habe ich aber ein Glück.", meine ich zuckersüß und setzte ein falsches Lächeln auf. Ja, ich habe durch Ben einen gewissen Stand in dieser Gesellschaft erlangt und habe diese Phase schon längst hinter mir. Liam seufzt und geht vor mir auf die Knie. Kühles Metall umschließt meinen rechten Fußknöchel und ich sehe geschockt zu ihm runter. "Spinnst du? Mach mich wieder los.", fauche ich ihn an und zerre an der Fußfessel, dessen Kette am Boden befestigt war. "Ich will nur nicht, dass du wegläufst.", sagt er mit einem schiefen Grinsen. Ist das sein ernst? Ich weiß so wie so nicht wo ich bin und hätte keine Chance hier weg zu kommen. "Das könnte ich eh nicht, weil ich nicht weiß, wo ich bin." Er sieht mich an und lacht leise, dabei schüttelt er nur leicht mit dem Kopf. "Du bist echt süß, wenn du dich aufregst. Kein Wunder, das Romanov sich in dich verliebt hat. Deine spitze Zunge ist wundervoll, auch wenn ich dir dein vorlautes Mundwerk gerne stopfen würde.", raunt er mir zu, während er wieder aufsteht. Augenblicklich läuft mir ein schauer über den Rücken und die Lava fängt wieder an in mir hoch zu kochen. "Aber erst, lass uns essen." Liam griff zu seinem Besteck und fängt an zu essen. Auch ich fange an zu essen und schließe genüsslich die Augen. Es war einfach nur köstlich und nach dem Betäubungsmittel war ich so wie so hungrig.

Das Essen verlief ruhig, keiner von uns sagte etwas. Bis der Nachtisch kommt. Satt stochere ich in dem Eis herum und schiebe es auf meinem Teller hin und her. "Iss weiter.", dringt seine Stimme zu mir herüber. Ich seufze und schiebe den Teller bei Seite. "Nein, danke. Ich bin satt. Es geht nichts mehr in mich rein.", antworte ich ihm und sehe ihn an. "Sarah, wenn ich sage, du hast zu essen, dann ist das auch so und jetzt iss auf.", sagt Liam mit einem strengen Unterton. "Wenn ich satt bin, bin ich satt.", gebe ich patzig zurück. Liam holt genervt Luft und zieht meinen Stuhl nah an sich heran, dann angelt er sich meinen Teller und hält mir den Löffel vor meine Lippen. "Mund auf.", befiehlt er mir, doch ich schüttle den Kopf. "Muss ich noch deutlicher werden? Mund auf!"

Ich verdrehe die Augen und tue wiederwillig was er von mir will. Der Löffel wandert in meinen Mund und das kühle Eis schmilzt direkt auf meiner Zunge. Es ist so zart und lecker, das ich die Augen schließe. "So ist es brav.", lobt Liam mich und füttert mich weiter. Nach der Hälfte des Tellers schiebe ich seine Hand weg. "Das reicht. Ich kann wirklich nicht mehr.", sage ich und sehe ihn an. " Es sei denn, du willst, das ich Fett werde." Liam nickt und legt den Löffel auf den Teller. "Gut. Dann bringe ich dich wieder hoch." Er steht auf und löst die Fessel, ehe er mich mit sich nach oben zieht. Still folge ich ihm, muss meine Gedanken sortieren, denn das er mich Fütterte entfachte nur noch mehr das Feuer in mir und ich will plötzlich mehr davon. Seine ruppige Art mir gegenüber gefiel mir irgendwie und ich spürte sowohl vor dem Essen als auch währenddessen, wie die Erregung in mir stieg. Das war auch einer der Gründe, warum ich so aufmüpfig ihm gegenüber war. Ich bin so in meinen Gedanken vertieft, das ich nicht merke, wie wir vor der Tür zu meinem Zimmer stehen blieben. "Ich hole dich morgen früh zum Frühstück wieder ab. Dann werden wir hoffentlich in Ruhe mit einander reden.", sagt er und schiebt mich durch die Tür und schließt sie wieder ab.

Immer noch total verwirrt starre ich eine ganze Weile einfach nur die Tür an, bevor ich mich auf das Bett lege und meine Knie anziehe. Was zum Teufel soll das? Ben war noch kein Jahr tot und ich verlange nach einem anderem Mann. Wie konnte es dazu kommen? Und dann noch Liam Summer, der gefährlichste Auftragskiller im ganzen Untergrund. Ich muss wirklich verrückt sein. Aber andererseits, hat es mich schon immer auf die dunkle Seite gezogen. Da war Ben nur das beste Beispiel. Ein Waffenhändler, der vor nichts zurück schreckte. Nicht einmal vor Folter und Mord. Auch wenn er mich so gut wie es ging aus allem heraus hielt, hatte ich doch so einiges mitbekommen. Denn wenn er wütend war, war er nicht gerade leise mit seinen Leuten oder er reagierte sich an mir ab, doch hat er nie meine Grenzen überschritten und hat mich auch wenn er mich züchtigte immer dabei auf Händen getragen weil er mich liebte.

Catch me - Dann gehöre ich dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt