Kapitel 7 - Türchen fünf

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Kapitel 7 - Türchen fünf


Nachdem Heiler Green und auch Fluchbrecher Bones das Zimmer verlassen hatten herrschte eine bedrückende Stille. Hermine schaute jeden ihre Freunde an, bis sie schließlich zu Draco sah. Mit verschränkten Armen stand er an der Wand gelehnt und blickte unruhig durch das Zimmer. Nur rote Flecken auf seinem weißen Hemd zerstörten sein gepflegtes und nun ja schönes Aussehen.
Hermine atmete einmal tief ein und aus und fasste dann einen Entschluss.
»Harry, Ron, Ginny würdet ihr Malfoy und mich bitte alleine lassen? Ich würde gerne mit ihm unter vier Augen sprechen«, sagte Hermine nach einer Weile.
»Was?! Du willst mit dem alleine bleiben?«, fuhr Ron sofort entsetzt auf und zeigte anklagend in die Richtung von Malfoy. Dieser zog nur eine Augenbraue hoch und war offensichtlich leicht amüsiert.
»Ron bitte«, meinte Hermine und hatte dabei einen bittenden Unterton. Ron war nicht überzeugt und schnaubte leicht.
»Ron komm wir gehen. Hermine melde dich, wenn du etwas brauchst. Wir können sofort kommen, wenn du einen Patronus schickst«, sagte Harry und zog Ron am Ärmel in Richtung der Tür. Der Rothaarige folgte seinem Freund sichtlich unzufrieden. Ginny zog Hermine noch einmal in eine Umarmung und murmelte ihr aufmunternde Worte zu, dann verließ sie hinter ihrem Freund und hinter ihrem Bruder das Zimmer.
Hermine schaute auf die geschlossene Tür und war sich plötzlich nicht mehr so sicher. Ein schneller Blick zu Malfoy zeigte ihr, dass er sie anschaute. Eine bedrückte Stille entstand.
»Also Granger, was wolltest du mit mir allein bereden?«, fragte Malfoy irgendwann und trat näher an ihr Bett. Hermine konnte nur auf die Flecken auf seinem Hemd starren.
»Das war Potters Schuld. Der Trottel hat mich aus meinem Sessel hochgerissen, obwohl ich noch mein Weinglas in der Hand hatte«, sagte Malfoy, nachdem er Hermines Blick bemerkt hatte.
Hermine grinste bei dieser Vorstellung.
»Ja das kann ich mir vorstellen«, murmelte sie und strich sich nervös eine Haarsträhne hinter das Ohr. Wieder schwiegen sie eine Weile.
»Malfoy, wie wollen wir das machen?«, fragte sie und schaute ihn wieder direkt an. Seine sturmgrauen Augen lagen auf ihren. Sie konnte ihm ansehen, dass er sich unwohl fühlte.
»Ich weiß es nicht«, antwortete er.
»Ich meine, wenn ich sage, ›Granger, ich brauche deine Hilfe nicht, du wirst garantiert nicht meine Sklavin und ich will nicht, dass du mir irgendwelche Dienste leistest‹, wird das wohl kaum etwas bringen«, knurrte Malfoy regelrecht.
»Vielleicht könnte das funktionieren. Ich meine, wenn ... wenn ich wirklich deine Befehle ausführen muss ... dann könnte es vielleicht funktionieren, wenn du mir befiehlst, dass ich dir keine Hilfe leisten muss. Ich meine, in der Zeit der ... Sklaven, hatten die Besitzer des Amuletts bestimmt kein Interesse daran, ihre Sklaven wieder frei zu lassen«, sagte Hermine mit einem kleinen Funken Hoffnung.
»Okay dann versuchen wir das ganz offiziell. Hermine Granger, hiermit befehle ich dir, dass du nicht meine Sklavin bist. Du wirst keine weiteren Befehle von mir ausführen«, befahl Malfoy und eine Art Schauer durchfuhr Hermine. Hatte das wirklich funktioniert?
»Okay«, erwiderte Hermine mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen.
»Ich hoffe, wir werden uns nicht so schnell wiedersehen«, sagte Malfoy und grinste ihr einmal zu, dann drehte er sich um und verließ mit großen Schritten ihren Raum.
Hermine seufzte, schaute abermals eine Weile die weiße Tür an und hoffte, dass es funktionieren würde.

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