Kapitel 23 - Türchen einundzwanzig

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Kapitel 23 – Türchen einundzwanzig


»Meinst du wirklich, das hier ist eine gute Idee?«, fragte Malfoy und lief durch das gemütliche Wohnzimmer auf und ab.
Sie befanden sich in einem kleinen Häuschen, direkt an der Küste Schottlands. Weit und breit waren sie die einzigen Menschen. Mit Ausnahme der vielen Auror, die sie versteckt beschützten. Harry hatte alle Mittel, die er bekommen konnte, zusammengesammelt, um ihr Unterfangen so sicher wie möglich zu gestalten.
Er hatte dieses Haus als Ort ausgesucht, weil er die Lage perfekt fand. Hermine konnte gar nicht sagen, wo sich überall Auroren befanden. Auf dem Weg hierhin hatte sie sich immer beobachtet gefühlt, doch waren ihr nie ihre Beschützer aufgefallen.
Das Amulett, welches ihr diesen ganzen Mist eingebrockt hatte, lag auf dem Wohnzimmertisch. Der rote Stein glänzte, als wartete er nur darauf, in die Hand genommen zu werden.
Er musste kommen. Für den Typen war dies hier die perfekte Gelegenheit. Sie beide hier und das Amulett. Er könnte Malfoy ausschalten und dann der neue Besitzer von ihr werden.
Hermine schüttelte sich bei dem Gedanken. Malfoy lief immer noch durch den Raum und machte damit auch Hermine nervös.
Wie geplant hatten sie ihre Abreise vom Tagespropheten ablichten lassen. Dass ausgerechnet Rita Kimmkorn gekommen war, hatte Hermine äußert negativ gestimmt. Die nervige Reporterin belagerte sie mit Fragen. Sie mussten sie gar nicht beantworten. Malfoy hatte in diesem Moment seinen Arm um ihre Schulter gelegt, Kimmkorn einen bösen Blick zugeworfen, und sie dann zu den Portschlüsseln gezogen.
Der Artikel war genau das, was sie gewollt hatten. Sie hatten nicht direkt zugegeben, wo sie hingereist waren. Es wäre zu auffällig gewesen. Aber Rita Kimmkorn hatte, wie sie in dem Artikel geschrieben hatte, ihre Kontakte genutzt, um zu erfahren, dass sie nach Schottland gereist waren. Dazu war noch das Bild von ihnen beiden zu sehen, auf welchem Hermine das Amulett trug. Der Mann, der sie jagte, musste denken, dass sie sich vor ihm in Sicherheit bringen wollten. Er musste denken, dass er jetzt leichtes Spiel hatte. Er musste jetzt endlich angreifen, damit sie wieder normal leben konnte, soweit dies im Moment möglich war.
»Draco setzt dich bitte, du machst mich ganz nervös«, bat sie den Blonden. Sie hatte sich angewöhnt ihm beim Vornamen zu nennen und hoffte darauf, dass er bald ihrem Beispiel folgte.
Tatsächlich ließ sich Draco neben ihr auf dem Sofa nieder. Das Haus hatte neben diesem gemütlichen Wohnzimmer nur noch ein kleines Bad, eine Küche und ein Schlafzimmer. Es war eigentlich perfekt, wenn man hier Urlaub machen wollte. Vorausgesetzt man war wirklich ein Paar und wurde nicht von Auroren beschützt und von einem Irren gejagt.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Typ wirklich so dumm ist, auf diese Falle hereinzufallen. Es ist doch einfach viel zu offensichtlich«, murrte Draco seine Bedenken aus. Hermine seufzte. Viel zu oft hatten sie schon darüber gesprochen.
»Wenn er schlau ist, wird er die Gegend erst ein paar Tage beobachten. Wer weiß schon, wie lange wir hier auf dem Präsentierteller leben, bis er sich entschließt anzugreifen. Und wahrscheinlich werden wir dann auch nicht mehr damit rechnen.«
»Jetzt hör schon auf so viel Schwarz zu malen und vertrau Harry«, sagte Hermine energisch und griff nach einem der Bücher, die sie natürlich auch hierhin mitgenommen hatte.
Sie hatte eine Idee, wie sie das Amulett zerstören könnte und genug Zeit zu recherchieren, wie viel Erfolgsaussicht ihr Plan hatte.


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