Kapitel 24 – Türchen zweiundzwanzig
Den ganzen Tag über war nichts passiert. Aber Hermine hatte auch nicht damit gerechnet, dass der Mann sie tagsüber angreifen würde. Nachts konnte man sich viel besser, unbemerkt, zutritt zu ihrem Haus verschaffen.
Natürlich hatte Hermine Schutzzauber um das Haus gelegt. Die Auroren hatten extra nicht ihre eigenen Schutzzauber verwendet, damit der Mann nicht misstrauisch werden würde.
Um zwei Uhr nachts hielt Hermine es nicht mehr aus. Immer wieder fielen ihr die Augen beim Lesen zu und sie hatte wirklich keine Lust auf dem Sofa zu schlafen.
Ein Blick zu Draco zeigte ihr, dass dieser auch kurz davor war einzuschlafen. Er hatte geschäftliche Unterlagen dabei und fuhr sich immer wieder durch seine blonden Haare, die schon zerzaust waren.
»Vielleicht sollten wir schlafen gehen?«, fragte sie und legte ihr Buch weg. Auch wenn sie gerade hundemüde war, so wusste sie, dass sie alleine kein Auge zumachen würde.
»Du willst in dieser Situation schlafen?«
»Naja, wenn wir die ganze Nacht aufbleiben und hier das Licht anhaben, dann wäre es doch auch komisch für den Mann oder?«
»Ja stimmt auch wieder«, murmelte Draco und schloss seine Mappe. Er sah sie unschlüssig an. Überlegte er gerade, ob er auf dem Sofa schlafen sollte?
»Kommst du mit?«, fragte sie fast schüchtern und nickte mit ihrem Kopf in Richtung Schlafzimmer. Sie konnte die Erleichterung in seinem Blick regelrecht sehen.
Und so kam es, dass sie die zweite Nacht in Folge mit Malfoy in einem Bett verbrachte. Nur das sie dieses Mal, wie zwei Magneten zusammenfanden.
Es war verrückt, wie wohl sie sich in seinen Armen fühlte. Sie hatte sich sogar wirklich wegen ihm, die Haare zu einem lockeren Dutt gebunden, obwohl sie wusste, dass er sich bald wieder auflösen würde.
»Granger?«
Dracos Stimme klang leise an ihr Ohr. Schwerfällig öffnete sie ihre Augen.
»Hm?«, brummte sie schlaftrunken.
»Manchmal fühle ich mich wirklich einsam. Die letzten Tage habe ich mich, abgesehen von dem Typen, der mich umbringen will, wirklich wohl gefühlt.«
Hermines Herz fing schneller an zu schlagen aber sie traute sich nicht, zu ihm zu schauen. Noch immer lag sie mit dem Rücken an ihn und spürte, wie er sie ein wenig enger an sich zog.
Was sollte sie darauf erwidern? War sie wirklich bereit, Malfoy zu sagen, dass sie ähnliche Gefühle entwickelt hatte?
»Hermine?«
Ein Schauer fuhr durch ihren Körper, als sie ihren Vornamen aus seinem Mund hörte. Sie drehte sich in seinen Armen, sodass sie ihm ins Gesicht schauen konnte.
Wegen der Dunkelheit waren seine Pupillen stark geweitet, sodass seine Augen, die auf ihr ruhten, fast schwarz wirkten.
Eine seiner Hände legte sich sanft auf ihre Wange und zärtlich strich er mit seinem Daumen darüber. Nie im Leben hätte Hermine erwartet, dass er zu einer solchen Geste überhaupt in der Lage war. Und dass auch noch bei ihr. Einer Muggelgeborenen.
Sie konnte genau sehen, dass seine Augen kurz auf ihre Lippen sahen, bis sie wieder ihren Blick fanden. Ganz langsam näherte er sich ihr. Er ließ ihr genug Zeit zurückzuziehen, doch Hermine dachte gar nicht daran.
Und als seine Lippen endlich die Ihren trafen, explodierte es um sie herum.
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Das Amulett 💚Adventskalender 2019 💚
FanfictionEin schwarzmagisches Amulett bringt Hermines geordnetes Leben komplett durcheinander. Nicht nur, dass sie fast gestorben wäre, nein es bringt sie auch ständig in Kontakt mit Draco Malfoy, der nicht wirklich erfreut darüber zu sein scheint. Dennoch s...