Kapitel 19 - Türchen siebzehn

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Kapitel 19 - Türchen siebzehn

Hermine war wütend. Wütend auf den ungehobelten Reinblüter, der so viel Macht über sie hatte.

Den ganzen Tag über zog sie sich in ihr Schlafzimmer zurück und nahm all ihre Bücher mit. Sie lagen ausgebreitet auf ihrem Bett.

Hermine schaute sie ausdruckslos an. Sie hatte keine Lust mehr. Wie lange suchte sie schon nach Hinweisen, ohne etwas zu finden, was ihr weiterhelfen könnte.

So gerne wollte sie jetzt mit Harry, Ron oder Ginny sprechen, aber all ihre Freunde befanden sich auf einem anderen Kontinent. In einer anderen Zeitzone und sie musste hierbleiben. In Malfoys Nähe, um keine Schmerzen zu bekommen und um zu überleben.


Gegen Abend trieb sie der Hunger aus ihrem Zimmer. Malfoy hatte jede Menge Essen bestellt, welches vom Couchtisch aus einen unglaublichen Duft verbreitete.

»Hunger?«, fragte Malfoy sie und grinste sie an. Er aß schon eine Portion Nudeln und schien zufrieden mit sich zu sein. Hermine wich seinem Blick aus, griff sich eine Portion Nudeln mit Tomatensoße und ließ sich auf dem weit entferntesten Sessel von Malfoy nieder.

Stumm saßen sie zusammen und aßen. Je mehr Zeit verging, desto entspannter wurde Hermine. Vielleicht hatte sie doch etwas überreagiert.

»Wie läuft die Suche nach einer Heilung?«, fragte Malfoy plötzlich.

Hermine warf ihm einen bösen Blick zu und aß weiter. Sie hatte keine Lust mit ihm darüber zu reden. Das Thema hatte ihr gestern schon gereicht.

»Wo ist das Amulett jetzt gerade eigentlich?«, fragte Malfoy weiter.

»Harry hat es. Er sucht immer noch die Person, die es mir verkauft hat«, antwortete Hermine und stutze, hatte er Harry nicht sogar das Amulett gegeben?

»Ich verstehe«, murmelte Malfoy leise. Verwirrt schaute sie ihn an. Irgendetwas war komisch. Nachdenklich nahm sie den letzten Bissen ihrer Nudeln.

Genau in dem Moment, begann sich eine seiner hellblonden Strähnen dunkel zu verfärben. Hermine erstarrte in ihrer Bewegung. Vielsafttrank! Vor ihr saß nicht der echte Malfoy.

Sie legte die leere Packung und das Besteck beiseite und ließ dabei den falschen Malfoy nicht aus den Augen. Vorsichtig tastete sie nach ihrem Zauberstab, den sie zum Glück bei sich trug.

»Wann nehmen wir nochmal den nächsten Portschlüssel?«, fragte sie zur Ablenkung. Gerade als die mittlerweile blauen Augen zu ihr schauten, schockte sie den Mann. Schnell fesselte sie ihn mit einem Zauber und löste seine Starre, um mit ihm reden zu können.

»Wer bist du und wo ist Malfoy?«, fragte sie ihn sofort. Es bildete sich ein spöttisches Lächeln auf seinen Lippen.

»Wo ist Draco Malfoy?«, fragte sie lauter, als der Mann ihr nichts sagte.

»Wie wunderschön du bist. Ich kann es kaum erwarten, dich zu besitzen. Was ich alles mit dir anstellen werde.«

Hermine starrte ihn noch ein paar Sekunden an und riss dann ihren Blick von diesen verrücken blauen Augen los. Mit schnellen Schritten lief sie in Malfoys Zimmer und atmete erleichtert aus, als sie dort einen verhexten blonden Mann fand.

»Finite«, murmelte sie und seufzte, als Malfoy sich aufsetzte.

»Was ist passiert?«, fragte er sichtlich verwirrt. Er war immer noch oberkörperfrei, als ob er den ganzen Tag noch nicht aufgestanden war.

»Wohnzimmer«, brachte Hermine hervor und drehte sich wieder um. Sie hörte Malfoy aufspringen und ihr folgen.

»Was ist denn hier?«

Hermine stand neben dem ehemaligen Slytherin und starrte auf die Stelle, an der sie vor ein paar Sekunden noch den Eindringling magisch gefesselt hatte.

»Wir haben ein Problem«, murmelte sie leicht geschockt. Was für ein Tag.


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