Kapitel 17 - Türchen fünfzehn

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Kapitel 17 - Türchen fünfzehn


Hermine atmete erleichtert auf, als sie spürte, dass Malfoy sie endlich nicht mehr anstarrte. Ihre komische Unterhaltung, die nur zustande gekommen war, weil Malfoy offensichtlich angetrunken war, war ja schon unangenehm gewesen. Doch von ihm die ganze Zeit angestarrt zu werden, wie ein Tier war noch unangenehmer. Sie hatte sogar kurz überlegt, gemeinsam mit ihren Büchern, in ihr Schlafzimmer zu ziehen, doch das käme einer Kapitulation gleich. Und sie wollte nicht gegen Malfoy verlieren!
Vorsichtig hob sie ihren Blick und schaute zu dem Blonden.
Verwundert blinzelte sie. Er schlief.
In einer nicht gerade gemütlichen aussehenden Position hing er auf dem Sofa und atmete ruhig ein und aus. Interessiert rutschte Hermine näher zu ihm. Sein Mund war leicht geöffnet, seine Haltung trotz der komischen Position entspannt.
Ein paar Sekunden schaute Hermine in das Gesicht von Malfoy. Dann schaute sie auf ihre Uhr und stellte fest, dass es schon ein Uhr nachts war. Kein Wunder das Malfoy eingeschlafen war. Die ehemalige Gryffindor legte ihr Buch zur Seite und stand auf. Malfoy brummte und drehte sich, wachte aber nicht auf.
Hermine ging ins Badezimmer und war extra laut, in der Hoffnung Malfoy zu wecken, ohne mit ihm zu sprechen. Doch als sie bettfertig aus dem Bad trat, schlief Malfoy immer noch ziemlich friedlich auf dem Sofa. Er fing sogar an leicht zu schnarchen.
Seufzend ging sie auf ihn zu und betrachtete ihn kurz. Dann zog sie ihm die schwarzen Lackschuhe von den Füßen und legte seine Beine auf das Sofa, sodass er nicht nur mit dem Oberkörper darauf lag. Dann verwandelte sie zwei Kissen in eine Decke und legte sie ihm über.
Malfoy zuckte nicht einmal. Kurz beobachtete sie diesen, so friedlich aussehenden Malfoy, dann stand sie auf und zog sich in ihr eigenes Zimmer zurück.

Draco Malfoy wachte verwirrt auf. Gerade hatte er noch Granger dabei beobachtet, wie sie las, nun lag er auf dem Sofa und war sogar zugedeckt. Sein Kopf dröhnte unangenehm von dem Alkohol und er bereute es, keinen Anti-Kater Trank mitgenommen zu haben. Er hatte schlichtweg nicht damit gerechnet, so viel zu trinken, da sein Terminplan es eigentlich nicht erlaubt hätte.
Schwerfällig erhob er sich von dem Sofa und schleppte sich in sein Schlafzimmer. Sein Nacken und Rücken schmerzte und sehnte sich nach einem gemütlichen Bett. Schwerfällig zog er sich sein Hemd aus. Er hasste es, mit einem Oberteil zu schlafen.
Kaum hatte er sich auf die Matratze gelegt, dämmerte er schon wieder weg.

»Malfoy.«
Draco brummte unzufrieden. Er wollte noch schlafen, sein Kopf pochte viel zu unangenehm, um jetzt schon aufzustehen.
»Malfoy!« Wieder kreischte Granger ihn regelrecht an und fing auch noch an, an seiner Schulter zu ruckeln.
»Granger, was soll das?«, grummelte er und öffnete seine Augen leicht. Die ehemalige Gryffindor hatte sich über ihn gebeugt. Er konnte ihr ansehen, dass sie Schmerzen hatte. Seufzend setzte Draco sich auf und strich einmal durch seine Haare. Granger wich sofort von ihm zurück und er bemerkte zu gut, dass sie auf seinen Oberkörper schaute. Schon zum zweiten Mal erwischte er sie dabei.
»Ich habe Schmerzen. Sag irgendwas«, verlangte Granger. Sie konnte es nicht aussprechen. Sie konnte nicht sagen, dass er ihr etwas befehlen sollte. Er schmunzelte sie an.
»Massiere mir den Rücken. Ich habe tierische Rückenschmerzen vom Schlafen auf dem Sofa«, sagte Draco und drehte sich schon auf den Bauch.
»Was? Nein? Mach irgendwas anderes, ich kann das gar nicht«, beschwerte sich Hermine. Doch noch ehe er etwas erwidern konnte, spürte er schon ihre warmen Hände auf seinem Rücken. Ob sie wegen ihren Widerworten noch mehr Schmerzen bekommen hatte? Es war ihm aber auch egal. Ihre Hände waren wohltuend, mehr interessierte ihn gerade nicht.


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