Kapitel 25 - Türchen dreiundzwanzig

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Kapitel 25 – Türchen dreiundzwanzig


In Dracos Ohren piepte es schmerzhaft.
Gerade noch hatte er sich endlich getraut Hermine zu küssen und dann. Was war dann passiert? Er hörte nur das laute Pfeifen in seinem Ohr.
Es dauerte etwas, bis er sich beruhigt hatte. Schnell tastete er zu seinem Nachttisch, um seinen Zauberstab zu greifen. Dann rutschte er auf Hermine zu, um sie hinter sich zu wissen. Hermine hatte ihre Hände beide flach gegen ihre Ohren gepresst, Blut sickerte hindurch. Sie schien es noch schlechter verkraftet zu haben als er.
Wo waren die verdammten Auroren? Ein tiefes Loch klaffte in der Schlafzimmerwand, durch welches gerade ein ganz in Schwarz gekleideter Mann kletterte.
Draco konnte sehen, dass der Mann etwas sagte, aber er verstand kein Wort. Viel zu laut dröhnte es noch immer in seinen Ohren.
Seine Zauberstabhand zitterte, als er sie zur Verteidigung hob. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen.
Der Mann stand jetzt vor ihrem Bett und grinste zufrieden in seine Richtung. Überall lag Schutt verteilt, einige Brocken hatten es sogar bis auf die Laken geschafft.
Draco war nur froh, dass Hermine nicht ernsthaft verletzt schien. Er wollte sie beschützen. Tief in seinem Inneren spürte er diesen Wunsch, so stark, wie er noch nie zuvor etwas gespürt hatte.
Der Mann hob seinen Zauberstab. Draco konnte den Zauber nicht hören, aber trotzdem beschwor er einen Protego. In seiner Situation konnte er nicht apparieren, schon gar nicht mit Hermine zusammen. Sie würden zersplintern und sehr wahrscheinlich sterben.
Aber wenn wirklich ein Avada auf ihn geschleudert werden würde, dann würde der Protego nicht wirken und er könnte auch nicht ausweichen, da Hermine sich hinter ihm befand. Der Zauber dürfte sie nicht treffen.
Seine Hand zitterte noch mehr und Draco atmete rasselnd ein. Vielleicht wäre es doch besser zu apparieren?
Mit seiner freien Hand tastete er hinter sich, bis er Hermines Bein umklammerte. Wenn sich ihm ein grüner Lichtstrahl nähern würde, wäre er hoffentlich schnell genug appariert.
Doch der Mann schien seinen Sieg auskosten zu wollen. Sein Mund bewegte sich in einer Tour, doch Draco verstand immer noch nicht ein Wort. Er witterte den Hauch einer Chance und schickte einen gezielten Stupor auf den Eindringling. Dieser wehrte ihn jedoch gekonnt ab und schien jetzt wütend zu werden.
Und gerade als Draco dabei war mit seinem Leben endgültig abzuschließen, stürmten zwei Männer durch das Loch in der Wand. Es gab einen kurzen Kampf zwischen den dreien vor seinem Bett, den Draco aber nicht richtig verfolgen konnte, da sein Kopf immer schwerer wurde. Der Stupor hatte ihn mehr entkräftigt, als er erwartet hatte.
Draco wurde mit dem Gedanken ohnmächtig, dass er noch nie so froh war, Harry Potter zu sehen, wie in diesem Moment. Der Held würde es schon richten.

Langsam öffnete Draco seine Augen. Grelles Licht blendete ihn. Es dauerte einen Moment, bis er feststellte, dass er im Mungos lag. So oft war er schon in diesem Krankenhaus gewesen, doch noch nie hatte er selbst in einem der Betten gelegen.
Leicht verwirrt darüber, was zuletzt geschehen war, setzte er sich auf und schaute sich um.
»Hey bist du auch endlich wieder wach?«
Hermine saß an seinem Bett und grinste ihn breit an. Sie nahm eine seiner Hände und drückte sie.
»Was ist passiert?«, fragte Draco mit belegter Stimme.
»Harry und Ron konnten den Angreifer überwältigen. Seine Verhandlung ist nächste Woche, aber es ist ziemlich sicher, dass er lange nach Askaban kommt. Er war ein flüchtiger Todesser.« Den letzten Satz hauchte Hermine, sodass Draco sich unwohl fühlte. Er selbst war auch ein Todesser. Wenn auch nicht aus freien Stücken.
»Uns ist übrigens beiden das Trommelfell geplatzt, aber zum Glück konnte man es hier schnell wieder heilen«, sagte Hermine weiter, als kurz eine leicht unangenehme Stille herrschte.
»Warum hat Potter eigentlich so lange gebraucht? Ich dachte wirklich, mein letztes Stündlein hätte geschlagen«, brummte Draco. Er wollte sich eigentlich strecken und aus diesem Bett aufstehen. Aber er wollte absolut nicht seine Hand aus Hermines lösen.
»Sollten wir nicht vielleicht über ein anderes Thema reden?«, fragte sie vorsichtig und lächelte ihn vielsagend an.
»Vielleicht«, grinste Draco zurück und wusste genau, wovon so redete.
»Wie wäre es mit einem Date?«
»Einverstanden«, erwiderte Draco ernst und hoffte darauf, dass jetzt alles gut werden würde.


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