Kapitel 16 - Türchen vierzehn

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Kapitel 16 - Türchen vierzehn

Draco Malfoy beobachtete Hermine Granger dabei, wie sie aufmerksam durch ein Buch blätterte. Sie schien sich nicht daran zu stören, dass sein Blick die ganze Zeit auf ihr ruhte.

Ihr Anblick beruhigte ihn irgendwie. Auf jeden Fall besser als der Feuerwhiskey, den er trank. Trotzdem trank er die Flüssigkeit weiter.

Es war schon spät, aber er dachte gar nicht daran, schlafen zu gehen. Die nächsten zwei Tage hatte er hier nun nichts mehr zu tun, da er es geschafft hatte, das Meeting heute richtig in den Sand zu setzen. Offensichtlich war der Name Malfoy doch auch in den USA negativ belastet. Es war schlichtweg Zeitverschwendung gewesen.

Und der nächste Portschlüssel würde sie erst in zwei Tagen nach Washington bringen, wo er seine nächsten Termine hatte.

Granger klappte gerade ihr Buch zu und sah dabei nicht wirklich zufrieden aus. Er trank einen weiteren Schluck. Der Whiskey brannte in seinem Hals.

»Läuft wohl nicht so gut«, schnarrte er. Draco merkte, wie er dank dem Alkohol lockerer wurde. Und er hatte tierische Lust sich mit Granger zu streiten. Etwas Dampf ablassen. Das hatte ihm schon in Hogwarts gefallen und genau das brauchte er gerade. Ein böser Blick traf ihn, der ihn grinsen ließ.

»Bei dir wohl auch nicht«, erwiderte sie schnippisch und Draco erstarrte ertappt. Er spürte, wie sein Puls sich vor Wut erhöhte. Doch seine Zunge war dank des Whiskeys viel zu locker.

»Tatsächlich nicht. Mein Name scheint wohl doch auch hier negativ belastet zu sein.«

»Oh. Willst du deswegen hier Geschäftspartner finden, weil es in England nicht mehr gut läuft?«, fragte Granger offensichtlich interessiert.

Er schaute die ehemalige Gryffindor an und sein leicht benebeltes Gehirn hatte eine Idee. Draco stellte sein mittlerweile leeres Glas auf den mit Büchern überfüllten Tisch ab und rutschte näher zu Granger.

»Tatsächlich habe ich sogar in ganz Europa Probleme, weswegen ich hierhin expandieren möchte«, sagte er und versuchte ausnahmsweise freundlich zu klingen. Es gelang ihm wohl nicht richtig, da Granger ihn einfach nur verwirrt ansah.

»Allerdings ist dein Name nicht so negativ behaftet, eher im Gegenteil«, schnurrte er. Grangers Augen weiteten sich.

»Was willst du damit sagen?«, fragte sie misstrauisch.

»Du könntest mich beim nächsten Meeting begleiten, als meine Assistentin.«

»Nein.«

Ihre direkte Ablehnung verletzte ihn irgendwie.

»Warum nicht?«

»Warum sollte ich? Ich will diese Zeit lieber nutzen, um etwas über dieses verfluchte Amulett herauszufinden.«

Draco starrte sie herausfordernd an.

»Ich könnte es dir befehlen«, sagte er leise. Die ehemalige Gryffindor schnappte empört nach Luft. Sie sprang von dem Sofa und baute sie vor ihm auf.

»Wenn du das machst Malfoy, dann bekommen wir wirklich ein Problem!«, schrie sie ihn an und Draco hob abwehrend seine Hände.

»Kein Stress, ich werde dich zu nichts zwingen«, gab er zu. Granger starrte von oben auf ihn herunter und schien zu überlegen, ob sie ihm glauben sollte. Kurzentschlossen packte er sie am Handgelenk und zog sie zu sich herunter auf das Sofa. Einen Moment lang konnte er ihre Körperwärme spüren, dann rutschte sie schon von ihm weg, um auf Abstand zu gehen.

Draco ertappte sich dabei, dass er ihre Nähe mochte. Kurz war er überlegt sich ihr wieder zu nähern, doch Granger hatte sich schon ein neues Buch gegriffen und er beschloss, sie lieber wieder zu beobachten.


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