Kapitel 1

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Kapitel 1



Es war ein kühler Wintermorgen, als Hermine Granger sich aufmachte, um die ersten Weihnachtsgeschenke zu besorgen.

In der Winkelgasse wimmelte es vor Leuten, die geschäftig von einem Stand zum nächsten liefen. Seit einigen Jahren hatte sich ein jährlicher Flohmarkt etabliert, bei denen sich Stände an Stände reihten und jede Menge Privatpersonen ihr Gut anboten.

Hermine schlenderte liebend gern durch die vollen Gassen und erkundete die Angebote, die man machen konnte. Sie hatte schon einige nette Gespräche geführt und auch viele Bücher in ihrer Tasche. Der Gedanke, dass diese wissensvollen Seiten, andernfalls vielleicht sogar weggeschmissen worden wären, erschreckte sie.

So hatte sich eine Tradition entwickelt. Immer machte sie sich Anfang Dezember auf den Weg, um Ausschau für Weihnachtsgeschenke zu halten, doch meistens endete der Tag damit, dass ihr übergroßes Bücherregal einige neue Schätze bekam.

Doch dieses Jahr war es anders. Ein kleines Amulett stach ihr sofort ins Auge. Die dunkelrote Farbe des Steines würde wunderbar zu Ginnys Haaren passen. Ehrfürchtig berührte Hermine die goldene Kette, die schwer in ihrer Hand lag.

»Ein schönes Stück, nicht wahr?«, meinte die ältere Frau hinter dem Tisch und lächelte sie an. Die Brünette nickte ehrfürchtig und einige Minuten später, hatte das Amulett den Besitzer gewechselt.

Die ehemalige Gryffindor legte sich die Kette um, damit sie in ihrer Tasche nicht verkratzen würde.

Mit dem guten Gefühl, das sie dieses Jahr wirklich wenigstens ein Geschenk auf dem Flohmarkt ergattert hatte, blickte sie hinunter zu dem Schmuckstück um ihren Hals und konnte nicht anders, als den roten Stein einmal zu berühren.

Dann wurde alles schwarz.


~


Draco Malfoy hasste den Flohmarkt, der sich nach dem Krieg als jährliche Tradition entwickelt hatte. Seine Mutter hingegen liebte es, sich an diesem Tag ihren Weg durch die Winkelgasse zu bahnen und zwang ihn regelmäßig sie zu begleiten.

Murrend ergab er sich seinem Schicksal und mittlerweile hatte er selbst auch schon den ein oder anderen Schatz ergattert. Trotzdem war es ihm suspekt sich durch die Menschenmasse zu quetschen. Er konnte die bösen und missachteten Blicke, die ihm zugeworfen wurden, gar nicht mehr zählen. Doch mit der Zeit hatte er gelernt, sie zu ignorieren. Etwas anderes blieb ihm auch nicht übrig.

Auch sieben Jahre nach Voldemorts Sturz waren die Malfoys noch nicht wieder akzeptiert und Draco hatte es aufgegeben, den guten Ruf wieder herstellen zu wollen. Er würde es nicht können, egal wie viel er spendete oder sich engagierte. Für die Zauberer Welt waren die Malfoys böse und würden sich nicht mehr ändern.

Draco seufzte, als seine Mutter an einem Stand mit Tüchern anhielt und mit der Verkäuferin anfing, über die Stoffe zu reden. Narzissa Malfoy nahm das Gerede nicht so sehr mit wie ihn und Draco war froh darüber.

Trotzdem nervte es ihn sie zu begleiten und er wandte seinen Blick ab. In der Menschenmenge erkannt er den braunen Lockenkopf von Hermine Granger. Er sah sie fast jedes Jahr aus der Ferne auf diesem Flohmarkt. Soweit er es mitbekam, war sie immer allein unterwegs, außer bei dem aller ersten Flohmarkt nach dem Krieg, dort war das Wiesel an ihrer Seite.

Dracos Augen folgten der ehemaligen Gryffindor, bis sie auf einmal aus der Masse verschwand. War sie appariert? Der Blonde hatte nicht gesehen, dass sie einen Zauberstab in der Hand hatte.

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