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"REY!", seine Stimme ließ jedes Atom des Raumes beben.
"Rey, Rey, Rey", schallte es von Wänden und Decke zurück. Doch die junge Frau, an die sich diese Worte richteten, ignorierte sie völlig. Schnellen Schrittes setzte sie ihren Weg fort und lief zielstrebig auf - ja, auf was eigentlich zu?
Der Hangar war leer. Ein paar Jäger, die jedoch schon lange nicht mehr geflogen wurden, standen einsam herum. Aber den Bereich, in dem sich diese befanden, hatte sie schon längst hinter sich gelassen.

Bitte, flehte er innerlich und rannte ihr hinterher. Seine Größe machte es einfach, den Abstand zwischen ihnen zu minimieren. Die wahre Herausforderung blieb es, sie zum stehen bleiben zu bewegen.
"Halt an!", rief er noch einmal. Seine Stimme eine Mischung aus Zorn und Verzweiflung.
"Es gibt nichts mehr zu sagen", murmelte sie vor sich hin. Laut genug, um von ihm gehört zu werden. Allerdings zu leise, als das es jemand fünf Meter weiter gehört haben könnte.
"Du hast einem Gespräch ja keine Chance gegeben!"
Wieso musste sie seine Geduld immer wieder von neuem auf die Probe stellen?
Als er sie endlich einholte, umschlossen seine Finger wie automatisch ihr Handgelenk. Ein Reflex. Hauptsache sie bliebe.
"Lass mich gehen!", kam es augenblicklich aus ihrem Mund.
In ihren Augen loderte wilde Entschlossenheit.
Er erwiderte den Ausdruck auf ihrem Gesicht jedoch mit ebenbürtiger Entschiedenheit: "Ich lasse dich nicht noch einmal gehen." 
Bilder von Asche, tanzenden Flammen und rotgefärbter Verwüstung kreuzten seine Erinnerung - stets begleitet von dem Gefühl, erneut verlassen zu werden.
"Mich gehen lassen? Ich bin geflohen!"
Die Worte versetzten seinem Herzen einen Stich, aber er wollte nicht, dass sie es merkte.
"Erzähle mir ja nicht, ich hätte verschwinden können, wärest du als erstes erwacht."
Hätte sie? Er wusste es selbst nicht.
Beinahe schmerzhaft war nun der Druck, den seine Finger auf ihrer Haut hinterließen. Hartnäckig versuchte sie sich los zu reißen.
"Wenn dir wirklich etwas an mir läge", zischte sie und streckte sich seinem Gesicht entgegen, "dann ließest du mich jetzt gehen."
Langsam lockerte sich sein Griff.
Er war es müde, zu diskutieren. Ihr jeden Tag, jede Stunde, die sie von der Macht zusammengeführt wurden die Stirn bieten zu müssen.
"Und wenn du so wild darauf wärest, von mir fern zu bleiben, wärest du nie hier aufgetaucht!"
Hatte er nicht Recht?
Verbittert lehnte er sich ihr entgegen. Beider Gesichter nur noch Millimeter voneinander entfernt, starrten sie sich schweigend an.
"Du...du..", die Worte wollten sich einfach nicht finden lassen. "Du weißt genau, warum ich hier bin."
"Achja?", fragte er und dachte nicht einmal daran, vor ihr zurückzuweichen.
"Sag mir, Rey, was ist es dieses Mal?"
Er wartete einen Moment auf Antwort, aber als sie keine Anstalten machte, etwas zu erwidern, fuhr er selbst unbeirrt fort: "Denkst du, hier aufzutauchen brächte mich sofort dazu, dir zu folgen? Denkst du, nach all den Monaten wäre ich gewillt, das hier-", er deutete auf alles, um ihn herum, "aufzugeben, weil der Widerstand meine Hilfe braucht?"
"Ich habe nie gesagt, dass wir deine Hilfe brauchen!"

"Ben", flehend sah sie zu ihm hinauf. "Du hast es auch gesehen, du weißt wovon ich rede. Sag es ihnen. Wir müssen etwas tun!"

Ihre Worte drangen von weit her an sein Ohr.
Die Dunkelheit, von der sie an jenem Tag vor nicht mehr als zwei Wochen gesprochen hatte; der Mann, das Monster, die Träume, ihr Schicksal.
Es war ganz Recht, dass sie sich an ihn wandte. Er war der einzige, der es verstand. Und doch ...
"Nein, wir sind beide hilflos."
Verwirrt, als wäre ihm dieser Gedanke gerade zum ersten mal gekommen, trat er einen Schritt zurück.
"Ich kann euch nicht helfen. Ich kann dir nicht helfen. Wir-", er konnte den Satz nicht zuende führen, da Rey ihn
- aller Wut entladen - unterbrach.
"Was?!", fragte sie entgeistert und schloss die Lücke zwischen ihnen, "Was soll das heißen: 'Wir sind beide verloren'?" Ihr Hände hoben sich, als wolle sie ihn am liebsten an den Schultern packen und schütteln, allerdings schien sie sich im letzten Moment dagegen zu entscheiden und senkte sie wieder herab.
"Er ist stärker als wir", erklärte er, als sei es eine Tatsache, mit der er sich bereits abgefunden hatte.
"Weder die Erste Ordnung noch der Widerstand könnte ihn besiegen. Wer weiß was er in all den Jahren getrieben hat."
Es war nicht so, als fände er es toll, dass alles, was er in den Wochen und Monaten nach Crait geleistet hatte, umsonst sein sollte. Dass er die Organisation, welche sich endlich nach seinen Wünschen zu entwickeln begann, bald womöglich schon wieder verlieren würde.
Aber was sollte er tun?
Mit seinem Lichtschwert und einer Armee Sturmtruppen zu Palpatine marschieren, über dessen Aufenthaltsort er sich noch immer nicht ganz sicher war, stand außer Frage. Und Rey mit sich nehmen, dazu wahrscheinlich noch eine Handvoll ihrer heißgeliebten Gefährten, von denen am Ende keiner lebend zurückkehren würde? Nein. Nein, das würde er ganz sicher nicht tun.
"Du verstehst nicht, mit wem du es zu tun hast", versuchte er sie zu beruhigen. "Ich weiß du erinnerst dich genauso gut wie ich an unseren Kampf auf der Supremacy-", irrte er sich oder leuchtete da ein Funken Freude in ihren Augen, ein kleines Licht und schließlich leise Traurigkeit. "Wir hätten beide sterben können. Aber Snoke ist im Vergleich zu ihm", während er aufgewachsen war, hatte er kaum jemanden gekannt, der es gewagt hatte, seinen Namen in den Mund zu nehmen, "noch ein Witz. Ein kleines Duell, aber keine Schlacht."
Gebannt hing sie an seinen Lippen. Wer weiß, wie viel sie überhaupt von dem Mann wusste, dem sich in den Weg zu stellen sie so bereitwillig war.
"Woher willst du wissen, dass es so auswegslos ist, es zu versuchen?
Du hast eine ganze Armee auf deiner Seite. Millionen, nein, Milliarden von Soldaten und mindestens tausend Schiffe!" Sie klang noch immer enthusiastisch. So, als hätte seine Rede keinerlei Wirkung bei ihr erzielt.
"Und wenn wir uns zusammen tun, wenn wir gemeinsam in den Kampf ziehen und uns ihm stellen, können wir siegen!"
"Ich werde nicht das Leben und die Existenz meiner Männer aufs Spiel setzen, bevor ich weiß, dass wir eine Chance haben. Ich kann nicht glauben, dass meine Mutter deinen Plänen zustimmt."
Da hatte er einen wunden Punkt getroffen, denn Rey blickte ganz plötzlich zu Boden.
"Sie weiß doch, dass du hier bist? Rey?"
Langsam begann er zu realisieren, dass es wieder einmal ihre eigene Sturheit war, die sie zu ihm geführt hatte. Rey und ihr unerschütterlicher Glaube an das Gute in und ihrem Einfluss auf ihn.
Manchmal fragte er sich, ob er sie dafür bewundern oder doch besser verachten sollte.
"Sie weiß es also nicht."
Mit hängenden Schultern stand sie vor ihm. 
"Ich weiß, dass sie zustimmen wird, wenn du uns hilfst."
Hinter ihren Worten stach der selbe verzweifelte Ton hervor, den auch seine Stimme zu Beginn ihres Gespräches inne gehabt hatte. Nun tauschten sie ihre Rollen.
"Sie liebt dich. Sie ist stolz auf dich."
"Hör auf mir das zu sagen", erwiderte er kühl und wandte sich ab. "Ich hoffe nicht mehr auf Vergebung."
Seufzend nickte sie. Das war ein anderes Thema, für einen anderen Zeitpunkt. Und ihr lag mehr daran, sich seiner Hilfe sicher zu sein, bevor Finn auftauchte.
"Gut", sagte sie deshalb, "ich habe gehofft, du würdest mir helfen. Wenn nicht, werde ich dich nicht weiter belästigen."
Er wollte nicht, dass sie ging; konnte ihrer Bitte aber auch nicht Folge leisten, weil er wusste, dass - sollte er ja sagen - diese Entscheidung rein seiner Zuneigung ihr gegenüber entspringen würde.
"Ich brauche Zeit."
Sie stoppte und blickte über ihre Schulter zurück.
Während sie schon fest damit gerechnet hatte, er bliebe die restliche Zeit, welche nun nicht mehr als ein paar Minuten umfassen konnte, da Finn bereits auf dem Weg war - soviel verriet das Blinken des Comlinks in ihrer Hand -, still dort stehen, überraschte er sie.
"Versprich mir, dass du bleibst und ich werde darüber nachdenken."
Sein Blick irrte verloren herum, bis er den ihren fand. Doch in den grünen Augen spiegelte sich nichts als Trübsinn. Er wurde wütend.
"Ich kann nicht."
Auf seinem Gesicht zeichnete sich Verrat ab, Verrat und Enttäuschung.
"Ben."
Ein Seufzen entwich ihren Lippen und sie blickte ratlos auf die Sterne in ihrem Rücken. Finn war noch nicht da, aber sie wusste, dass es jeden Moment soweit sein würde.
"Es ist zu spät, ich kann nicht bleiben, aber..", wie sollte sie diesen Satz zuende bringen?
Eilig joggte sie zurück, legte eine Hand auf seine Wange und zwang ihn dazu, sie ebenfalls anzusehen.
"Aber ich weiß, dass du dich richtig entscheiden wirst. Und wenn du es tust, komme ich zurück."
Schon wieder Bedingungen.
Innerlich focht er dagegen an, sie von sich zu stoßen, weil was auch immer sie ihm da gerade versprach, am Ende doch nicht eintreten würde.
"Es tut mir leid", flüsterte sie, presste in einer kurzen verzweifelten Bewegung ihre Lippen auf die seinen und wandte sich um.
Halten wollte er sie. Festhalten bis sie einsähe, dass sie zusammen bereits vollständig waren.

Da bemerkte er das Schiff außerhalb des blau glänzenden Strahlenschildes.
Das Schiff seines Vaters.
Und bevor er wusste, was geschah, musste er zusehen, wie Rey zu einem Sprint ansetzte und mit aller Kraft und Konzentration, die sie aufwenden konnte, auf die geöffnete Luke zu lief.
"Nein!", rief er und hastete hinter ihr her, "geh nicht."
Letzteres klang selbst in seinen Ohren fürchterlich hoffnungslos.
"Ich komme wieder", sagte sie und sprang.
Mit aller Kraft wehrte er sich gegen den Rückstoß, welcher durch die Turbinen des Falken ausgelöst wurde. Aber es war zu spät. Eine Sekunde lang erstrahlte alles in einem gleißenden blauen Licht, dann war es dunkel. Und sie war verschwunden.

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Halluu,
mir fallen gar nicht so viele Worte zu diesem Kapitel ein - außer höchstens: Hilfe! Warum verlässt sie ihn schon wieder?
Ich saß ziemlich lang an diesem Oneshot und weiß trotzdem nicht so Recht, was ich davon halten soll.
Lasst mir gern eure Meinung da oder macht mir Hoffnung, dass die beiden im Film nicht so sehr damit beschäftigt sind, sich gegenseitig zu bekämpfen, wie der Trailer und die TV-spots uns momentan zu zeigen versuchen 😅
Danke fürs lesen <3

Reylo-OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt